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Rezension: „Viking – eine große Reise“ von Ted Lindsay

Viking – eine gro­ße Rei­se ist der ers­te Roman von Ted Lind­say, des­sen Face­book-Sei­te zum Buch fol­gen­des von ihm preisgibt:

Ted Lind­say erblick­te das Licht der Welt im nord­deut­schen Han­no­ver 1959. Seit 2005 lebt er in der Schweiz. 2009 ent­stand die Idee, die­sen Roman zu schrei­ben. Die häu­fi­gen Schott­land­rei­sen und sein Inter­es­se an den gast­freund­li­chen Ein­woh­nern hal­fen ihm bei den Recher­chen auf den Hebri­den. Sein Anlie­gen war eine ande­re Geschich­te der skan­di­na­vi­schen Sied­ler und Ent­de­cker zu erzäh­len, da sie in vie­len Geschichts­bü­chern und in der Lite­ra­tur nicht gera­de glän­zen­de Refe­ren­zen auf­wei­sen können.

Ted Lindsay

Wer ein wenig recher­chiert und Bil­der ver­gleicht wird schnell fest­stel­len, dass sich hin­ter dem Pseud­onym Det­lef Som­mer ver­birgt, vie­len Besu­chern der letzt­jäh­ri­gen Whis­ky­mes­sen vom Stand der Sän­tis Malts bekannt, die ich Euch vor Kur­zem hier im Blog vor­ge­stellt hatte.

Viking - eine große Reise von Ted Lindsay

Im Buch geht es um einen gewis­sen Robert, der auf der Fahrt zu den äuße­ren Hebri­den wäh­rend eines Unwet­ters einen Auto­un­fall hat und schwer ver­letzt von einer Wel­le ins Meer gespült wird. Als er wie­der zu sich kommt, fin­det er sich nicht nur an Bord eines Wikin­ger­schif­fes, son­dern auch in deren Zeit wie­der. Über die lan­ge Zeit sei­ner Gene­sung fin­det er sich lang­sam in die Welt der Nord­män­ner ein, wird als Teil der Besat­zung auf­ge­nom­men und erlebt eini­ge Aben­teu­er. Immer wie­der hört er zwi­schen­drin die Stim­me sei­ner Toch­ter Lisa, die ihn in der rea­len Welt an sei­nem Kran­ken­bett besucht und mit ihm spricht. Schließ­lich, nach einen Jahr, fin­det er wie­der in die rea­le Welt zurück, wobei sich Rea­li­tät und Fik­ti­on vermischen.

Mehr will ich gar nicht ver­ra­ten, zumal der Twist am Ende für den auf­merk­sa­men Leser eini­ger­ma­ßen vor­aus­seh­bar ist. Das eigent­lich Inter­es­san­te und auch Gelun­ge­ne an dem Buch ist die Beschrei­bung der Lebens­welt der Nord­män­ner, die eben kei­ne Wikin­ger (heu­te wür­de man sie wohl Pira­ten nen­nen), son­dern ein­fa­che Händ­ler sind. Auf sei­nem Weg der Ein­ge­wöh­nung in deren Kul­tur möch­te man Robert aller­dings mehr­fach in den Hin­tern tre­ten, da er doch reich­lich naiv und manch­mal auch ziem­lich arro­gant auf­tritt. Ein wenig unlo­gisch (und eigent­lich auch voll­kom­men unnö­tig)  ist dann am Ende die Sache mit der Täto­wie­rung, aber ich woll­te ja nichts ver­ra­ten … zudem habe ich mich mehr­fach gefragt, war­um die Jungs in dem gan­zen Jahr immer nur die äuße­ren Hebri­den­in­seln hoch- und run­ter­fah­ren, wo es doch sicher­lich so viel mehr inter­es­san­te­re Han­dels­zie­le in der Umge­bung gäbe? Und war­um spricht Robert nach so lan­ger Zeit, die er täg­lich unter ihnen ver­bracht hat, immer noch nicht ihre Sprache?

Any­way – ich fin­de Viking – eine gro­ße Rei­se den­noch gelun­gen und schön zu lesen, für einen Debut­ro­man auch recht umfang­reich und man lernt eini­ges zur His­to­rie eines Vol­kes, das heu­te den meis­ten nur durch sei­ne Über­fäl­le und Plün­de­run­gen bekannt ist.

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Zum Buch gibt es übri­gens auch eine inter­es­san­te Whis­ky-Abfül­lung, einen Blend aus (wer hät­te es gedacht) Sän­tis Malt und Abhainn Dearg, dem Sin­gle Malt aus der ein­zi­gen Destil­le­rie der äuße­ren Hebri­den auf der Isle of Lewis. Ein­zeln oder zusam­men mit dem Buch als güns­ti­ges Bund­le gibt es ihn beim House of Sin­gle Malts in der Schweiz.

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Jörg Bechtold beschäftigt sich seit Ende der 90er Jahre mit Single Malt Whisky. Auf mehreren Reisen nach Schottland hat er Land und Leute kennengelernt sowie viele Destillerien besucht. 2002 hatte er die WHISKYFANPAGE.DE begründet, seit 2006 schreibt er dieses Blog und ist außerdem als Referent für Whisky-Tastings tätig.

1 Kommentar zu “Rezension: „Viking – eine große Reise“ von Ted Lindsay

  1. Hal­lo Jörg, vie­len Dank für dei­ne Rezension.
    Gruss aus St. Gallen
    Detlef

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