In seinem Blog Home of Whisky hat Thomas B. Ide (alias Whisky-Igel alias The Whisky Chamber) vor kurzem eine berechtigte Frage gestellt: Whiskymessen – Wie viele braucht das Land? In der dazu gehörigen Umfrage haben bisher die meisten Teilnehmer angegeben, dass sie nur 1–2 Messen im Jahr besuchen.
Grund seines Beitrags und der Umfrage ist, dass es in diesem Jahr gleich drei neue Messen in Deutschland gibt: Bereits gelaufen im März die Whisky’n’more Bochum und das Whisky Weekend Hamburg sowie am am 26. und 27. September die in der Überschrift angekündigte 1. Whiskymesse Rüsselheim. Das Whisky Weekend Hamburg war dabei wohl ganz gut besucht und der Veranstalter hatte durch die gleichnamigen Messen in Bremen in den letzten Jahren auch schon einiges an Erfahrung. Die Whisky’n’more in Bochum war dagegen eine Premiere für den Veranstalter und so ganz rund lief es noch nicht, was Ihr ebenfalls bei Thomas (der dort Aussteller war) nachlesen könnt: Whisky’n’more – oder weniger?. Bitte beachtet dabei auch die Kommentare unter dem Artikel.
Brauchen wir also noch eine weitere Messe? Rüsselsheim ist zur Zeit in aller Munde, aber leider nur durch die drohende Insolvenz von Opel. Zudem liegt es weder entfernungstechnisch noch jahreszeitlich weit von den Messen in Aschaffenburg (24.+25.10.) und Frankfurt (20.+22.11.) entfernt. Und dieses Jahr kommt sogar noch das alle zwei Jahre stattfindende Celtic Weekend in Hofheim (7.+8.11.) dazu. Andererseits ist das Rhein-Main-Gebiet groß genug und verträgt ebenso wie das Ruhrgebiet sicherlich auch mehrere Messen.
Schlechte Vorzeichen also? Nicht unbedingt. Da wäre zum einen die tolle Location. Austragungsort ist die Festung Rüsselsheim, eine Burganlage aus dem 14. Jahrhundert. Der Veranstalter Willi Schildge ist ein echter Whisky-Fan und hat frühzeitig den Kontakt zu möglichen Ausstellern und Multiplikatoren gesucht. Es gibt auch schon einige bekannte und interessante Zusagen, die hoffentlich auch bald auf der Messewebsite auftauchen werden: Maltharry, GrandWhisky, Destillat und Delikat, WhsikyMax, Whisky and Dreams Whiskyshop Maintal, Celtic Whisky (Andy McNeill, der Veranstalter von Aschaffenburg), Liquids and more, Alba Import, TasteWhiskyShop, The Whisky Chamber, Whiskykoch und Reisekultouren.
Alle diese Aussteller sind eher auf den kleinen als den großen Messen zu finden. Und genau darin sehe ich auch die Zukunft. Weg von den großen, überfüllten Messen mit viel Laufkundschaft, wo man nicht mehr an die Tische kommt und mit den Leuten reden kann. Hin zu den kleinen, intimeren Events, wo es noch eine echte Kommunikation zwischen Besuchern und Ausstellern gibt. Single Malt Whisky ist ein teures, sehr vielfältiges und genau deshalb erklärungsbedürftiges Produkt. Und selbst jemand wie ich, der nun immerhin seit über 10 Jahren Whisky trinkt und einiges kennt, geht lieber auf die kleinen Messen und lernt neue Leute kennen, als sich bei den großen anonym durch die Gänge schieben zu lassen und die Hälfte zu verpassen.
Stellt sich nur eine Frage: Lohnt sich das auch für die Aussteller? Denn die Zukunft einer Messe hängt nicht in erster Linie davon ab, ob sich die Besucher wohlfühlen oder nicht. Sondern davon, wie viel auf der Messe verkauft wird, ob die Aussteller im nächsten Jahr wieder kommen und sich die Messe daher für sie und den Veranstalter rechnet.
Ich hoffe daher, dass dies auch in Rüsselsheim eintritt und plädiere für die Vielfalt der Messen. Jedem das seine und das möglichst in seiner Nähe. In diesem Sinne: Auf nach Rüsselsheim!
Aktuelle Termine von Whisky-Messen und anderen Events rund um das Wasser des Lebens findet Ihr auch unter whiskymessen.de.
Hallo Josh,
vielen Dank dass Du auch noch gleich meinen Blog-Post und Umfrage mit aufgenommen hast. Wie Du so gut beschreibst, ist Single Malt Scotch Whisky nicht gerade ein günstiges Getränk und auf kleinen Messen kann man mit den Interessierten wirklich viel besser kommunizieren. Aktuell (17.4.) gehen laut Abstimmung 55% nur auf 1–2 Whiskymessen, aber 3–5 Besuche holt leicht auf – schauen wir mal, was bei der Umfrage herauskommt.
Eine andere Frage wird auch sein, ob es für die Aussteller (die in der Regel auch eher die „Kleinen“ sind) auf die Dauer Sinn macht, auf vielen Messen auszustellen – da sind die Kosten für die Messeteilnahme, die Übernachtungskosten und dann muss man mit seinen Flaschen auch nur zur Messe hinkommen.
Schauen wir was die Zukunft bringt
Slainte
Thomas
Hallo Josh,
vielen Dank dass Du auch noch gleich meinen Blog-Post und Umfrage mit aufgenommen hast. Wie Du so gut beschreibst, ist Single Malt Scotch Whisky nicht gerade ein günstiges Getränk und auf kleinen Messen kann man mit den Interessierten wirklich viel besser kommunizieren. Aktuell (17.4.) gehen laut Abstimmung 55% nur auf 1–2 Whiskymessen, aber 3–5 Besuche holt leicht auf – schauen wir mal, was bei der Umfrage herauskommt.
Eine andere Frage wird auch sein, ob es für die Aussteller (die in der Regel auch eher die „Kleinen“ sind) auf die Dauer Sinn macht, auf vielen Messen auszustellen – da sind die Kosten für die Messeteilnahme, die Übernachtungskosten und dann muss man mit seinen Flaschen auch nur zur Messe hinkommen.
Schauen wir was die Zukunft bringt
Slainte
Thomas