Vom 14.–16. Februar 2014 findet im MVG Museum in München die FINEST SPIRITS statt, zu der auch ich mal wieder anreisen werde. Angefangen hatte sie 2005 als „Munich Whisky Festival“ auf der Praterinsel und durch meine Kontakte zum Regensburger Whisky-Club um Malt Maniac Peter „Pit“ Krause war ich damals schon vor Ort. 2007 gab es eine kurze, aber schicksalhafte Zusammenarbeit mit Christian Rosenberg, was zu einem von Besuchern wie Ausstellern gleichermaßen ungeliebten „InterWhisky Festival“ im Arabella Sheraton führte. Nach einer zwischenzeitlichen Rückkehr auf die Praterinsel zog die Messe 2010 unter ihrem neuen Namen FINEST SPIRITS & BAR FESTIVAL dann ins Foyer des Deutschen Museums um und residiert seit 2011 im MVG Museum zwischen den historischen Straßenbahnen.
Während all dieser Jahre ist das Festival stetig gewachsen und hinter diesem Erfolg steht seit dem ersten Tag mit Frank-Michael Böer ein Macher, der mit Leib und Seele hinter seinem Festival steht. Neben dem Whisky gilt seine Liebe auch dem Bier und so hat er folgerichtig mit der Braukunst Live! auch ein Festival der feinen Biere an gleicher Stelle ein Wochenende später ins Leben gerufen. Der dritte Schritt wird dieses Jahr mit der Finest Spirits & Beer Convention Rhein-Ruhr gemacht, die vom 17.–19. Oktober 2014 in der Jahrhunderthalle in Bochum stattfindet, wo im März auch die Whisky’n’more von Frank Gauert gastiert.
Das Problem dabei: Am selben Wochenende findet im nicht weit entfernten Mülheim an der Ruhr auch die seit Jahren etablierte Aquavitae Spirituosen-Messe statt, was zu einiger Verstimmung in der Whisky-Szene geführt hat. Da ich Frank-Michael Böer im Laufe der Jahre etwas kennen gelernt habe, habe ich ihn einfach mal gefragt, was denn hinter der Geschichte steckt:
Josh: Hallo Frank, vielen Dank dass Du mir Rede und Antwort stehst. Um gleich mit der Türe ins Haus zu fallen: Warum die Terminüberschneidung? Zufall oder Absicht?
Frank: In der Tat ist die entstandene Situation maximal unglücklich. Dahinter aber Absicht zu vermuten, wäre mehr als naiv. Keiner kann doch im Ernst glauben, dass Du als Veranstalter heute einfach irgendwo erscheinen und sagen kannst „Ich will dann und dann dort und dort ein Festival machen!“. Für den Termin der „Convention“ spielten vier Faktoren eine Rolle: Die Jahreskalender gleich dreier (!) Branchen und zusätzlich die Buchungslage der Jahrhunderthalle in Bochum. Ihr alle wisst, wie voll allein schon der deutsche Whisky-Kalender ist – und für die „Convention“ mussten die Kalender von Whisky, Spirituose und Bier koordiniert werden. Und bei Top-Locations kannst Du auch nicht einfach Wunschkonzert spielen, sondern musst Dich ganz brav hinten anstellen: Alle anderen Wochenenden in diesem Zeitraum waren 15 Monate im Voraus entweder schon fest gebucht oder mit bis zu sechs (!) Optionen belegt. Auf dem jetzigen Datum lagen „nur“ drei Optionen. Ich bin froh, am Ende diesen Termin überhaupt bekommen zu haben.
Josh: Warum eigentlich überhaupt eine zweite Messe? Willst Du der Aquavitae aktiv Konkurrenz machen oder bist Du einfach der Meinung, dass das Ruhrgebiet eine zweite Messe verträgt? Eigentlich sollte das Einzugsgebiet ja groß genug sein und die zwei Messen in Berlin im letzten Herbst haben (nach allem was ich gelesen habe) gezeigt, dass auch zwei ähnliche Messen ein Erfolg werden können, wobei es in diesem Fall zwei aufeinanderfolgende Wochenenden waren.
Frank: Ich trete nicht „gegen“ andere an, sondern „für“ die Themen, für die ich brenne, lebe und arbeite. Ich bin mit Leib und Seele Dienstleister, der, wie jeder andere Selbständige auch, auf die Wünsche seiner Kunden reagiert. Der Westen ist der am dichtesten besiedelte deutsche Raum. Seit gut zwei Jahren wünschen sich verschiedene wichtige Aussteller eine leistungsfähige Veranstaltung wie die Münchner FINEST SPIRITS für die Region Rhein/Ruhr. Das Problem: Die für so ein Projekt in Frage kommende Whisky- bzw. Edelspirituosenszene ist relativ überschaubar, ebenso deren Budgets. Eine gut gemachte, gut beworbene Veranstaltung aber ist eine sehr aufwändige, teure und vor allem riskante Angelegenheit. Daher habe ich bisher gezögert, diesen Anfragen nachzukommen. Vor etwa 12 Monaten aber kam aus der Bierbranche erstmals der Wunsch nach einer „Braukunst Live!“ für NRW dazu. So entstand die Idee, die beiden erfolgreichen Münchner „Prototypen“ zu einem gemeinsamen Festival-Konzept zu verbinden. Auch das ist noch keine Erfolgsgarantie. Aber die Aussicht, dass sich Spirits, Whisky und gute Biere in verschiedener Hinsicht gegenseitig unterstützen, ist natürlich verlockend. Daher jetzt die Entscheidung für die „Convention“…
Josh: Wenn es die Messe nächstes Jahr noch einmal gibt – wirst Du Dich dann um einen Termin bemühen, bei dem es keine direkte Konkurrenzsituation mehr gibt?
Frank: Wie gesagt: Bitte glaube mir, dass ich die entstandene Situation wirklich bedaure und künftig sehr gerne vermeiden würde. Denn was viele jetzt vergessen: Was bitte kann ich denn durch diese Art von „bad vibes“ im Vorfeld gewinnen oder erreichen? Gar nichts! Natürlich vermeide ich so eine Situation, wenn ich irgend kann. Mein Ziel ist es, coole, rockende Festivals zu veranstalten, die dem Whisky neues Publikum erschließen. Situationen wie jetzt sind dafür kontraproduktiv. Aber wie ausgeführt: Als Veranstalter hängst Du, wie jeder andere in seinem Job ja auch, oft von äußeren Faktoren ab, die man sich nicht unbedingt selbst raussucht.
Josh: Was können wir denn von der neuen Messe erwarten? Eine simple Kopie der FINEST SPIRITS in München mit denselben Ausstellern oder mehr? Der andere Titel lässt ja eigentlich erwarten, dass ein etwas anderes Konzept dahinter steckt.
Frank: Einerseits möchte ich die Katze zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht aus dem Sack lassen, zumal der Fokus im Moment ohnehin auf den beiden Münchner Festivals im Februar liegt. Nur so viel: Es wäre absolut fatal zu glauben, nur weil man in einer Stadt etwas gerissen hat, sei man jetzt überall der große Molly. Rhein/Ruhr ist ein völlig anderes Spiel – Dinge, die in München gut funktionieren, müssen andernorts noch lange nicht klappen. Klar haben wir mit FINEST SPIRITS und Braukunst Live! zwei bewährte Vorlagen. Klar werden wir einiges daraus übernehmen. Aber klar ist auch, dass NRW ein völlig neues Projekt wird, vor dem ich großen Respekt habe. Entscheidend wird sein, bewährte Erfahrungen mit neuen Ideen zu verbinden und diese mit Unterstützung möglichst vieler regionaler Partner auf die Straße zu bringen. Nur so entsteht am Ende eine gute, kreative und eigenständige Veranstaltung mit deutlichem lokalem Kolorit. Hätte ich nicht schon jetzt sehr gute Netzwerke in Rhein/Ruhr, wäre die Entscheidung für die „Convention“, da viel zu riskant, nie gefallen. Diese Kontakte werden wir ab März weiter ausbauen. Was den Whisky betrifft: Du wirst mich z.B auf der Whisky’n more finden und gerne, so sie mich einladen oder sehen wollen, bei dem ein oder anderen Club-Treffen im Westen. Wie Du an diesem Gespräch siehst: Ich suche und stelle mich gerne jeder Kritik. Wir haben im Süden zusammen mit der Szene eine großartige Veranstaltung gebaut – und wir werde das auch im Westen schaffen.
Josh: Lustigerweise gibt es ja noch eine Terminüberschneidung. Ebenfalls vom 17.–19. Oktober veranstaltet der Fred Heinz Schober eine Messe in der Reithalle Schwabing zum 20jährigen Jubiläum seines bekannten Whisky-Shops tara am Rindermarkt. Er wildert sozusagen in Deinem Revier, so lange die Katze aus dem Haus ist. Was sagst Du denn dazu?
Frank: Nach meinen Informationen plant Fred Schober, genau wie Du sagst, eine einmalige Veranstaltung zu seinem 20jährigen Jubiläum. Dazu hat er alles Recht der Welt und ich wünsche ihm dafür jeden Erfolg, denn den hat er absolut verdient. Sollte Fred mehr vorhaben, ist auch das sein gutes Recht. Allerdings würde das hier in München eine neue Situation schaffen, die neu zu bewerten ist. Ich sehe solche Dinge aber grundsätzlich pragmatisch: 1. Wir leben in einem freien Land, in dem jeder zunächst einmal tun und lassen kann, was er will. 2. Was andere machen, kann man am Ende des Tages eh nicht beeinflussen. Ich bin bisher sehr gut damit gefahren, „mein Ding“ zu machen – und zu versuchen, darin so gut wie möglich zu sein. Genau das werde ich auch weiter tun. 3. Allerdings haben wir inzwischen in Deutschland weit über 40 (!) Whisky-Events unterschiedlicher Größe. Ich bin der Meinung, dass wir in der allernächsten Zeit in eine Konsolidierung dieser Situation steuern – und zwangsläufig steuern müssen. Denn wo bitte soll diese Entwicklung hinführen? Am Ende werden ein paar wenige, aber leistungsfähige Veranstaltungen unterschiedlicher Größe übrig bleibe. Welche das sind, entscheiden aber nicht wir Veranstalter, sondern der Markt. Sprich: die Aussteller und Besucher. Und das ist sehr gut so.
Josh: Vielen Dank für das Gespräch!
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Vom 14.–16. Februar 2014 findet im MVG Museum in München die FINEST SPIRITS statt, zu der auch ich mal wieder anreisen werde. Angefangen hatte sie 2005 als „Munich Whisky Festival“ auf der Praterinsel und durch meine Kontakte zum Regensburger Whisky-Club um Malt Maniac Peter „Pit“ Krause war ich damals schon vor Ort. 2007 gab es eine kurze, aber schicksalhafte Zusammenarbeit mit Christian Rosenberg, was zu einem von Besuchern wie Ausstellern gleichermaßen ungeliebten „InterWhisky Festival“ im Arabella Sheraton führte. Nach einer zwischenzeitlichen Rückkehr auf die Praterinsel zog die Messe 2010 unter ihrem neuen Namen FINEST SPIRITS & BAR FESTIVAL dann ins Foyer des Deutschen Museums um und residiert seit 2011 im MVG Museum zwischen den historischen Straßenbahnen.
Während all dieser Jahre ist das Festival stetig gewachsen und hinter diesem Erfolg steht seit dem ersten Tag mit Frank-Michael Böer ein Macher, der mit Leib und Seele hinter seinem Festival steht. Neben dem Whisky gilt seine Liebe auch dem Bier und so hat er folgerichtig mit der Braukunst Live! auch ein Festival der feinen Biere an gleicher Stelle ein Wochenende später ins Leben gerufen. Der dritte Schritt wird dieses Jahr mit der Finest Spirits & Beer Convention Rhein-Ruhr gemacht, die vom 17.–19. Oktober 2014 in der Jahrhunderthalle in Bochum stattfindet, wo im März auch die Whisky’n’more von Frank Gauert gastiert.
Das Problem dabei: Am selben Wochenende findet im nicht weit entfernten Mülheim an der Ruhr auch die seit Jahren etablierte Aquavitae Spirituosen-Messe statt, was zu einiger Verstimmung in der Whisky-Szene geführt hat. Da ich Frank-Michael Böer im Laufe der Jahre etwas kennen gelernt habe, habe ich ihn einfach mal gefragt, was denn hinter der Geschichte steckt:
Josh: Hallo Frank, vielen Dank dass Du mir Rede und Antwort stehst. Um gleich mit der Türe ins Haus zu fallen: Warum die Terminüberschneidung? Zufall oder Absicht?
Frank: In der Tat ist die entstandene Situation maximal unglücklich. Dahinter aber Absicht zu vermuten, wäre mehr als naiv. Keiner kann doch im Ernst glauben, dass Du als Veranstalter heute einfach irgendwo erscheinen und sagen kannst „Ich will dann und dann dort und dort ein Festival machen!“. Für den Termin der „Convention“ spielten vier Faktoren eine Rolle: Die Jahreskalender gleich dreier (!) Branchen und zusätzlich die Buchungslage der Jahrhunderthalle in Bochum. Ihr alle wisst, wie voll allein schon der deutsche Whisky-Kalender ist – und für die „Convention“ mussten die Kalender von Whisky, Spirituose und Bier koordiniert werden. Und bei Top-Locations kannst Du auch nicht einfach Wunschkonzert spielen, sondern musst Dich ganz brav hinten anstellen: Alle anderen Wochenenden in diesem Zeitraum waren 15 Monate im Voraus entweder schon fest gebucht oder mit bis zu sechs (!) Optionen belegt. Auf dem jetzigen Datum lagen „nur“ drei Optionen. Ich bin froh, am Ende diesen Termin überhaupt bekommen zu haben.
Josh: Warum eigentlich überhaupt eine zweite Messe? Willst Du der Aquavitae aktiv Konkurrenz machen oder bist Du einfach der Meinung, dass das Ruhrgebiet eine zweite Messe verträgt? Eigentlich sollte das Einzugsgebiet ja groß genug sein und die zwei Messen in Berlin im letzten Herbst haben (nach allem was ich gelesen habe) gezeigt, dass auch zwei ähnliche Messen ein Erfolg werden können, wobei es in diesem Fall zwei aufeinanderfolgende Wochenenden waren.
Frank: Ich trete nicht „gegen“ andere an, sondern „für“ die Themen, für die ich brenne, lebe und arbeite. Ich bin mit Leib und Seele Dienstleister, der, wie jeder andere Selbständige auch, auf die Wünsche seiner Kunden reagiert. Der Westen ist der am dichtesten besiedelte deutsche Raum. Seit gut zwei Jahren wünschen sich verschiedene wichtige Aussteller eine leistungsfähige Veranstaltung wie die Münchner FINEST SPIRITS für die Region Rhein/Ruhr. Das Problem: Die für so ein Projekt in Frage kommende Whisky- bzw. Edelspirituosenszene ist relativ überschaubar, ebenso deren Budgets. Eine gut gemachte, gut beworbene Veranstaltung aber ist eine sehr aufwändige, teure und vor allem riskante Angelegenheit. Daher habe ich bisher gezögert, diesen Anfragen nachzukommen. Vor etwa 12 Monaten aber kam aus der Bierbranche erstmals der Wunsch nach einer „Braukunst Live!“ für NRW dazu. So entstand die Idee, die beiden erfolgreichen Münchner „Prototypen“ zu einem gemeinsamen Festival-Konzept zu verbinden. Auch das ist noch keine Erfolgsgarantie. Aber die Aussicht, dass sich Spirits, Whisky und gute Biere in verschiedener Hinsicht gegenseitig unterstützen, ist natürlich verlockend. Daher jetzt die Entscheidung für die „Convention“…
Josh: Wenn es die Messe nächstes Jahr noch einmal gibt – wirst Du Dich dann um einen Termin bemühen, bei dem es keine direkte Konkurrenzsituation mehr gibt?
Frank: Wie gesagt: Bitte glaube mir, dass ich die entstandene Situation wirklich bedaure und künftig sehr gerne vermeiden würde. Denn was viele jetzt vergessen: Was bitte kann ich denn durch diese Art von „bad vibes“ im Vorfeld gewinnen oder erreichen? Gar nichts! Natürlich vermeide ich so eine Situation, wenn ich irgend kann. Mein Ziel ist es, coole, rockende Festivals zu veranstalten, die dem Whisky neues Publikum erschließen. Situationen wie jetzt sind dafür kontraproduktiv. Aber wie ausgeführt: Als Veranstalter hängst Du, wie jeder andere in seinem Job ja auch, oft von äußeren Faktoren ab, die man sich nicht unbedingt selbst raussucht.
Josh: Was können wir denn von der neuen Messe erwarten? Eine simple Kopie der FINEST SPIRITS in München mit denselben Ausstellern oder mehr? Der andere Titel lässt ja eigentlich erwarten, dass ein etwas anderes Konzept dahinter steckt.
Frank: Einerseits möchte ich die Katze zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht aus dem Sack lassen, zumal der Fokus im Moment ohnehin auf den beiden Münchner Festivals im Februar liegt. Nur so viel: Es wäre absolut fatal zu glauben, nur weil man in einer Stadt etwas gerissen hat, sei man jetzt überall der große Molly. Rhein/Ruhr ist ein völlig anderes Spiel – Dinge, die in München gut funktionieren, müssen andernorts noch lange nicht klappen. Klar haben wir mit FINEST SPIRITS und Braukunst Live! zwei bewährte Vorlagen. Klar werden wir einiges daraus übernehmen. Aber klar ist auch, dass NRW ein völlig neues Projekt wird, vor dem ich großen Respekt habe. Entscheidend wird sein, bewährte Erfahrungen mit neuen Ideen zu verbinden und diese mit Unterstützung möglichst vieler regionaler Partner auf die Straße zu bringen. Nur so entsteht am Ende eine gute, kreative und eigenständige Veranstaltung mit deutlichem lokalem Kolorit. Hätte ich nicht schon jetzt sehr gute Netzwerke in Rhein/Ruhr, wäre die Entscheidung für die „Convention“, da viel zu riskant, nie gefallen. Diese Kontakte werden wir ab März weiter ausbauen. Was den Whisky betrifft: Du wirst mich z.B auf der Whisky’n more finden und gerne, so sie mich einladen oder sehen wollen, bei dem ein oder anderen Club-Treffen im Westen. Wie Du an diesem Gespräch siehst: Ich suche und stelle mich gerne jeder Kritik. Wir haben im Süden zusammen mit der Szene eine großartige Veranstaltung gebaut – und wir werde das auch im Westen schaffen.
Josh: Lustigerweise gibt es ja noch eine Terminüberschneidung. Ebenfalls vom 17.–19. Oktober veranstaltet der Fred Heinz Schober eine Messe in der Reithalle Schwabing zum 20jährigen Jubiläum seines bekannten Whisky-Shops tara am Rindermarkt. Er wildert sozusagen in Deinem Revier, so lange die Katze aus dem Haus ist. Was sagst Du denn dazu?
Frank: Nach meinen Informationen plant Fred Schober, genau wie Du sagst, eine einmalige Veranstaltung zu seinem 20jährigen Jubiläum. Dazu hat er alles Recht der Welt und ich wünsche ihm dafür jeden Erfolg, denn den hat er absolut verdient. Sollte Fred mehr vorhaben, ist auch das sein gutes Recht. Allerdings würde das hier in München eine neue Situation schaffen, die neu zu bewerten ist. Ich sehe solche Dinge aber grundsätzlich pragmatisch: 1. Wir leben in einem freien Land, in dem jeder zunächst einmal tun und lassen kann, was er will. 2. Was andere machen, kann man am Ende des Tages eh nicht beeinflussen. Ich bin bisher sehr gut damit gefahren, „mein Ding“ zu machen – und zu versuchen, darin so gut wie möglich zu sein. Genau das werde ich auch weiter tun. 3. Allerdings haben wir inzwischen in Deutschland weit über 40 (!) Whisky-Events unterschiedlicher Größe. Ich bin der Meinung, dass wir in der allernächsten Zeit in eine Konsolidierung dieser Situation steuern – und zwangsläufig steuern müssen. Denn wo bitte soll diese Entwicklung hinführen? Am Ende werden ein paar wenige, aber leistungsfähige Veranstaltungen unterschiedlicher Größe übrig bleibe. Welche das sind, entscheiden aber nicht wir Veranstalter, sondern der Markt. Sprich: die Aussteller und Besucher. Und das ist sehr gut so.
Josh: Vielen Dank für das Gespräch!