Notes

Mal was Anderes: Samples von Afrikanischem Grain Whiskey

African Single Grain Samples

Ich weiß nicht mehr, wann ich mich beim ers­ten Whis­ky-Forum ange­mel­det hat­te. Es ist auf jeden Fall lan­ge her, hieß whiskyforum.net und ist schon lan­ge in die ewi­gen Trink­grün­de ein­ge­gan­gen. Ich hat­te bis vor Kur­zem noch ein T‑Shirt mit dem Logo, aber irgend­wie pas­se ich da nicht mehr rein…

Any­way. Die Zeit ver­geht und heu­te bin ich meis­tens bei derwhisky.de zu fin­den, wenn ich auch eher mit­le­se als mich betei­li­ge. Ab und zu kann ich aber nicht anders, beson­ders bei inter­es­san­ten Fla­schen­tei­lun­gen. Und beson­ders ger­ne mache ich bei Sachen mit, die ich mir nie­mals als Fla­sche kau­fen wür­de – weni­ger wegen des Prei­ses, son­dern eher, weil ich mir nichts davon ver­spre­che. Über (ver­meint­lich) exo­ti­schen Whis­ky zu läs­tern ist ein­fach, aber wer kann sagen, dass er ihn auch schon mal getrun­ken hat? Ich weiß ger­ne, wovon ich rede.

In die­sem Fall ging es um Whis­ky aus Afri­ka. Ja, rich­tig gele­sen. Auch dort gibt es Destil­le­rien und nicht nur in Süd­afri­ka, auch wenn die am ein­fachs­ten zu bekom­men sind. Die Teil­neh­mer waren:

  • Cop­per Repu­blic Sin­gle Grain, 43%, aus Südafrika
  • Boplass Small Batch Sin­gle Grain, 43%, aus Südafrika
  • Ond­ja­ba Tri­ple Grain, 46%, aus Namibia

Und um es vor­weg zu neh­men: Ich hat­te schon schlech­te­res im Glas. Bes­se­res natür­lich auch. Aber der Rei­he nach (wobei das nicht ganz stimmt, im Foto 1, 3, 2):

african-single-grain-samples Mal was Anderes: Samples von Afrikanischem Grain Whiskey

Copper Republic Single Grain, 43% (WB 179940)

Voll­mun­dig als der bes­te Sin­gle Grain Süd­afri­kas bezeich­net, was ich nach der Pro­be bezwei­feln möch­te. Ich hat­te z.B. auch schon den Bain’s im Glas und fand die­sen deut­lich bes­ser. Der Cop­per Repu­blic hat eine ste­chen­de, säu­er­li­che Nase, die mich zuerst an Rum und spä­ter dann sogar an Grap­pa erin­nert hat. Im Mund ist er süß, aber immer noch ste­chend und erst im Abgang kom­men die typi­schen unrei­fen Getrei­den­o­ten durch, süß, aber mit wenig Tie­fe. Ich stel­le mir den Whis­ky trotz­dem gut zum Mixen vor, viel­leicht als South Afri­can High­ball mit Rooi­bos Eis­tee? Kos­ten­punkt: Knapp 50 € bei african-spirits.de

Boplass Small Batch Single Grain, 43% (WB 155216)

Hier wird es in der Nase schon ange­neh­mer, viel wär­mer. Im Mund konn­te ich eine gewis­se Frucht­no­te ent­de­cken, konn­te sie aber nicht zuord­nen. Eine kur­ze Suche ent­hüllt dann, dass er nach einer nor­ma­len Rei­fung in Bour­bon-Fäs­sern noch ein Finish in Bran­dy-Fäs­sern des Wein­gu­tes, das ihn auch her­stellt, erhält. Die Grund­no­te ist aber eher dun­kel als hell. Im Abgang hat er dann etwas Melas­se-arti­ges, eine tie­fe Süße gepaart mit einer leich­ten Bit­ter­no­te und Frucht. Ange­neh­mer als der Cop­per Repu­blic und dazu auch noch etwas güns­ti­ger, wie­der bei african-spirits.de.

Ondjaba Triple Grain, 46% (WB 171953)

Auch hier habe ich erst mal pro­biert und dann gegoo­gelt, was ich immer emp­feh­len kann, um nicht vor­ein­ge­nom­men zu sein. In die­sem Fall habe ich in der Nase eine leich­te Rauch­no­te ent­deckt, viel Wär­me und eine wür­zig-sam­ti­ge Note. Im Mund ist er leicht pel­zig, fruch­tig, warm und recht rund. Im Abgang kommt dann wie­der die­se leicht „dre­cki­ge“ Note aus der Nase durch, gepaart mit viel Wür­ze und recht mil­dem Nach­klang. Tan­te Goog­le offen­bart mir dann, dass er unter ande­rem aus Hir­se gemacht wird, deren Malz über Ele­fan­ten-Dung getrock­net wird. Das erin­nert mich unan­ge­nehm an den islän­di­schen Flo­ki mit Schaf-Dung, aber offen­bar riecht Ele­fan­ten­schei­ße dann doch etwas bes­ser. Er ist nur drei Jah­re alt, reift aber in den Ber­gen unter der afri­ka­ni­schen Son­ne, was ihm schein­bar gut­tut. Ganz trink­bar, wenn auch von dem Trio der teu­ers­te bei african-spirits.de.

Fazit

Die drei haben von mir 76, 78 und noch­mal 78 Punk­te auf der Whis­ky­ba­se bekom­men. Das ist nicht über­ra­gend, aber ich hat­te schon deut­sche Whis­kys im Glas, die deut­lich schlech­ter waren. Also kein Grund für Über­heb­lich­keit und bleibt immer neugierig!

(* = Affi­lia­te-Link / Bild­quel­le: Amazon-Partnerprogramm)
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