Nachdem ich Euch letztes Wochenende die Slaínte! Whisky-Beratung GmbH vorgestellt habe, starte ich in der neuen Blog-Rubrik „Whisky-Beratung“ eine Reihe von Beiträgen, die Einsteigern wichtige Fragen beantwortet und es ihnen ermöglichen soll, gezielt den Whisky zu finden, der ihnen schmeckt. Dabei greife ich vor allem auch auf Erfahrungen aus meinen Tastings zurück, bei denen diese Fragen immer wieder auftauchen.
Der Markt für Single Malt Whisky teilt sich in zwei große Gruppen: Die Originalabfüllungen und die unabhängigen Abfüller. Dabei geht es nicht nur um Marketing, sondern die Einteilung hat auch tiefer gehende Gründe, die jeder Whiskytrinker kennen sollte:
Originalabfüllungen (OA)
Originalabfüllungen sind die Single Malts, die direkt von den Destillerien (bzw. den großen Konzernen, zu denen sie gehören) auf den Markt gebracht werden. Sie tragen dann auch den Namen der Destillerie, aus der sie kommen, groß auf dem Etikett: The Glenlivet, Glenmorangie, Ardbeg, Lagavulin, etc. Das „Single“ bedeutet dabei nicht, dass sie aus einem einzigen Fass kommen – das ist nur in seltenen Fällen der Fall. Denn bei ihnen geht es darum, über viele Jahre einen gleichbleibenden Geschmack erreichen zu können. Das geht nur, wenn man viele verschiedene Fässer zusammenmischt und so auch bei Schwankungen in der Produktion und in der Qualität der Fässer durch eine Anpassung der Fassauswahl die Unterschiede ausgleichen kann. Originalabfüllungen sind oft mit 40% oder 43% abgefüllt und wenn, dann meist auch kältegefiltert und gefärbt. Durch Schwebstoffe im Whisky kommt es nämlich bei Transport und Lagerung leicht zu Trübungen, die der Konsument als Fehler auffassen könnte. Vor dem Abfüllen wird der Whisky daher künstlich gekühlt, wodurch sich die Schwebstoffe zusammenballen und leicht ausgefiltert werden können. Leider geht durch die Filterung aber auch ein Teil des Geschmacks verloren. Zudem wird der Whisky meist auch noch gefärbt, da die Mischung verschiedener Fässer nie eine einheitliche Farbe ergibt. Es ist daher erlaubt, mittels E150 (Zuckerkulör, was nichts anderes als industriell hergestelltes Karamell ist) den Whisky auf einen gewünschten Farbwert anzugleichen.
Unabhängige Abfüller (UA)
Nicht nur aus diesem Grund haben sich schon im 19. Jahrhundert erste unabhängige Abfüller gegründet, die Fässer von den Destillerien aufkaufen und unter eigenem (Marken-)Namen abfüllen. Bekannte Namen sind Cadenhead (gegründet 1842!), Berry Bros, etc. oder im deutschen Raum C&S Dram und The Whisky Chamber. Gerade in den letzten 10 Jahren gab es durch das gesteigerte Interesse an Single Malt Whisky auch einen Boom bei den unabhängigen Abfüllern und heute gibt es auch eine Menge Händler, Clubs und sogar Privatleute, die Fässer unter eigenen Namen abfüllen. Dabei geht es gerade nicht um eine Kopie der Originalabfüllungen, sondern um das setzen eigener Akzente. Es werden also gezielt Fässer ausgewählt, die etwas bieten, was man sonst von dieser Destillerie in dieser Form nicht bekommt. Meist handelt es sich dabei um „Single Casks“, also tatsächlich einzelne Fässer, die dann meist auch ungefiltert und in Fassstärke auf den Markt kommen, was durchaus 55–60% Vol. bedeuten kann. Von den größeren unabhängigen Abfüllern gibt es aber auch schon mal auf „Trinkstärke“ von 46–48% reduzierte Abfüllungen oder auch welche, die keine Single Casks sind, sondern auf Mischungen mehrerer Fässer beruhen. Umgekehrt gibt es inzwischen viele Originalabfüllungen, die auf Kältefilterung und Färbung verzichten und ihren Whisky möglichst „natürlich“ abfüllen. Als Pionier ist da sicherlich als erstes Bruichladdich zu nennen, aber auch viele der „großen“ Namen haben in den letzten Jahren nachgezogen, zum Beispiel The Glenlivet mit dem „Nàdurra“.
Fazit
Wie immer gibt es also nicht nur schwarz und weiß. Ob Ihr Originalabfüllungen oder unabhängige Abfüller kauft, sagt erst einmal nichts über die Qualität des Whiskys aus. Ohne die unabhängigen Abfüller gäbe es aber vermutlich noch heute keinen ungefilterten und ungefärbten Whisky und oft bekommt man von ihnen letztendlich mehr Whisky für sein Geld, da man weder Namen noch Marketing mitbezahlen muss. Dafür kann man sich bei Einzelfässern eben nicht mehr auf den „Markengeschmack“ verlassen und muss sich im Zweifelsfall beim Abfüller oder Händler erkundigen oder ganz einfach probieren.
Weitere Details zu dem Thema findet Ihr auf der Whiskyfanpage in der Rubrik Abfüllung.
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)
Nachdem ich Euch letztes Wochenende die Slaínte! Whisky-Beratung GmbH vorgestellt habe, starte ich in der neuen Blog-Rubrik „Whisky-Beratung“ eine Reihe von Beiträgen, die Einsteigern wichtige Fragen beantwortet und es ihnen ermöglichen soll, gezielt den Whisky zu finden, der ihnen schmeckt. Dabei greife ich vor allem auch auf Erfahrungen aus meinen Tastings zurück, bei denen diese Fragen immer wieder auftauchen.
Der Markt für Single Malt Whisky teilt sich in zwei große Gruppen: Die Originalabfüllungen und die unabhängigen Abfüller. Dabei geht es nicht nur um Marketing, sondern die Einteilung hat auch tiefer gehende Gründe, die jeder Whiskytrinker kennen sollte:
Originalabfüllungen (OA)
Unabhängige Abfüller (UA)
Fazit
Wie immer gibt es also nicht nur schwarz und weiß. Ob Ihr Originalabfüllungen oder unabhängige Abfüller kauft, sagt erst einmal nichts über die Qualität des Whiskys aus. Ohne die unabhängigen Abfüller gäbe es aber vermutlich noch heute keinen ungefilterten und ungefärbten Whisky und oft bekommt man von ihnen letztendlich mehr Whisky für sein Geld, da man weder Namen noch Marketing mitbezahlen muss. Dafür kann man sich bei Einzelfässern eben nicht mehr auf den „Markengeschmack“ verlassen und muss sich im Zweifelsfall beim Abfüller oder Händler erkundigen oder ganz einfach probieren.
Weitere Details zu dem Thema findet Ihr auf der Whiskyfanpage in der Rubrik Abfüllung.