„Wer Brauen kann, kann auch Brennen, isn’t it?“ – an mangelndem Selbstbewusstsein hat Rudi Vogel noch nie gelitten. Seit 1985 schenkt er in der Karlsruher Brauereigaststätte Vogelbräu seine unfiltrierten Biere aus, die im selben Haus gebraut werden. Seit 1988 gibt es einen Ableger in Ettlingen und seit 2004 auch im Karlsruher Stadtteil Durlach.
Der nächste logische Schritt war dann natürlich der Whisky, zumal 2008 nicht weit vom Karlsruher Geschäft der Bray Head Irish Pub seine Pforten öffnete, dessen Stout und Ale ebenfalls von Vogel stammen, natürlich „nach original irischem Rezept“.

Das Ergebnis sind gleich zwei Baden Single Malts, sinnigerweise Eagle und Black Bird genannt. Der Aktuelle Jahrgang wurde 2010 gebrannt und 2014 abgefüllt. Verwendet wird Braugerste, gebrannt wird in einer Brennsäule mit drei Böden. Gelagert werden beide Malts in 225-Liter-Barrels aus 250jähriger Pfälzer Eiche und für die Abfüllung mit weichem Quellwasser der Moosalb auf 50% Trinkstärke reduziert. Auf eine Färbung mit Zuckercouleur wird verzichtet. Das gibt schon mal einen Pluspunkt.

Der Eagle trägt den Beinamen „Der Fordernde“ und das durchaus zurecht. Obwohl ich wahrlich an Fassstärken gewöhnt bin fand ich die 50% schon recht heftig. Serviert wird in Nosing-Gläsern mit einem kleinen Wasserkrug, der dann auch promt zum Einsatz kam. Pur steht eine starke Vanille-Note von den frischen Fässern im Vordergrund. Die ebenfalls beschriebenen Röst- und Raucharomen konnte ich eher nicht entdecken, dafür kommt mit Wasser erst eine Grappa-Note zum Vorschein und dann wie nicht anders zu erwarten eine Maische-Note, wie bei praktisch allen deutschen Whiskys. Nicht schlecht, aber ich war auch nicht wirklich begeistert.

Der Black Bird nennt sich „Der Schmeichelnde“ und das löst er auch ein. Viel runder als der Eagle trägt er eine deutliche Holznote und ist viel eleganter und auch fruchtiger. Die originalen Tasting-Notes sprechen von Rosinen und Trauben-Nuss. Er schmeckt recht gleich von der Nase bis zum Abgang, während der Eagle sich deutlich stärker verändert. Auch der Black Bird kann Wasser vertragen, aber nicht zu viel – irgendwann verduftet auch er im wahrsten Sinn des Wortes.
Der Dram mit 2cl kostet 6,50 €, was schon recht sportlich ist. Die Großflaschen mit einem halben Liter liegen bei 54,90 €. Damit leidet THE VOGEL unter dem selben Problem wie die meisten deutschen Whiskys – die Kleinmengen machen ihn teuer und machen es ihm schwer, gegen die preiswerteren (auch hier im Wortsinn zu verstehen) schottischen Single Malts zu bestehen. Zumindest beim Black Bird könnte man aber schon mal eine Flasche riskieren, allein aus lokalpatriotischen Gründen 😉
PS: Unter Single Malt Whisky aus Baden (I): Aureum 1865 von Ziegler findet Ihr den ersten Teil der badischen Trilogie. Ich hoffe, dass es nicht wieder 9 Monate dauert bis ich den dritten Teil schreibe, dann über den Black Forest Rothaus Single Malt Whisky.
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)
„Wer Brauen kann, kann auch Brennen, isn’t it?“ – an mangelndem Selbstbewusstsein hat Rudi Vogel noch nie gelitten. Seit 1985 schenkt er in der Karlsruher Brauereigaststätte Vogelbräu seine unfiltrierten Biere aus, die im selben Haus gebraut werden. Seit 1988 gibt es einen Ableger in Ettlingen und seit 2004 auch im Karlsruher Stadtteil Durlach.
Der nächste logische Schritt war dann natürlich der Whisky, zumal 2008 nicht weit vom Karlsruher Geschäft der Bray Head Irish Pub seine Pforten öffnete, dessen Stout und Ale ebenfalls von Vogel stammen, natürlich „nach original irischem Rezept“.
Das Ergebnis sind gleich zwei Baden Single Malts, sinnigerweise Eagle und Black Bird genannt. Der Aktuelle Jahrgang wurde 2010 gebrannt und 2014 abgefüllt. Verwendet wird Braugerste, gebrannt wird in einer Brennsäule mit drei Böden. Gelagert werden beide Malts in 225-Liter-Barrels aus 250jähriger Pfälzer Eiche und für die Abfüllung mit weichem Quellwasser der Moosalb auf 50% Trinkstärke reduziert. Auf eine Färbung mit Zuckercouleur wird verzichtet. Das gibt schon mal einen Pluspunkt.
Der Eagle trägt den Beinamen „Der Fordernde“ und das durchaus zurecht. Obwohl ich wahrlich an Fassstärken gewöhnt bin fand ich die 50% schon recht heftig. Serviert wird in Nosing-Gläsern mit einem kleinen Wasserkrug, der dann auch promt zum Einsatz kam. Pur steht eine starke Vanille-Note von den frischen Fässern im Vordergrund. Die ebenfalls beschriebenen Röst- und Raucharomen konnte ich eher nicht entdecken, dafür kommt mit Wasser erst eine Grappa-Note zum Vorschein und dann wie nicht anders zu erwarten eine Maische-Note, wie bei praktisch allen deutschen Whiskys. Nicht schlecht, aber ich war auch nicht wirklich begeistert.
Der Black Bird nennt sich „Der Schmeichelnde“ und das löst er auch ein. Viel runder als der Eagle trägt er eine deutliche Holznote und ist viel eleganter und auch fruchtiger. Die originalen Tasting-Notes sprechen von Rosinen und Trauben-Nuss. Er schmeckt recht gleich von der Nase bis zum Abgang, während der Eagle sich deutlich stärker verändert. Auch der Black Bird kann Wasser vertragen, aber nicht zu viel – irgendwann verduftet auch er im wahrsten Sinn des Wortes.
Der Dram mit 2cl kostet 6,50 €, was schon recht sportlich ist. Die Großflaschen mit einem halben Liter liegen bei 54,90 €. Damit leidet THE VOGEL unter dem selben Problem wie die meisten deutschen Whiskys – die Kleinmengen machen ihn teuer und machen es ihm schwer, gegen die preiswerteren (auch hier im Wortsinn zu verstehen) schottischen Single Malts zu bestehen. Zumindest beim Black Bird könnte man aber schon mal eine Flasche riskieren, allein aus lokalpatriotischen Gründen 😉
PS: Unter Single Malt Whisky aus Baden (I): Aureum 1865 von Ziegler findet Ihr den ersten Teil der badischen Trilogie. Ich hoffe, dass es nicht wieder 9 Monate dauert bis ich den dritten Teil schreibe, dann über den Black Forest Rothaus Single Malt Whisky.