Nachdem ihr im ersten Teil einiges über die Outlander Bücher von Diana Gabaldon erfahren habt, berichte ich heute über die Verfilmung des Stoffes. Ich hatte ja zu Beginn des ersten Teils die Frage gestellt, ob es gut für guten Stoff ist, verfilmt zu werden. Meine ehrliche Antwort hierzu lautet jein. Aber lest selbst:
Was ich von der Serie halte
Für jemanden wie mich, die alle acht Bände der Serie mehrfach gelesen hat und wirklich ein großer Fan der Buchreihe ist, ist es sehr schwer zu beurteilen, wie die Serie bei Menschen ankommt, die erst durch sie auf Outlander stoßen. Aber ich soll ja hier auch einfach nur meine eigene Meinung abgeben. Also zunächst
Die Fakten
Sony Entertainment hat die Rechte an Outlander erworben und den Stoff für seinen Pay TV Sender starz, der unter anderem für die Verfilmung von Ken Follet’s „Die Säulen der Erde“ und Serien wie „Spartacus“ oder „Black Sails“ verantwortlich zeichnet, verfilmt. Wenn ein Gigant wie Sony dahinter steht, gerät richtig was in Bewegung. Produzent ist Ron Moore, von dem auch Battlestar Galactica stammt. VOX hat die Rechte für das deutsche Free-TV erworben, nachdem Sky Passion die Serie bereits vor ein paar Wochen gestartet hat. VOX zeigt sie nun in Doppelfolgen und geschnitten. Die Werbung muss ja schließlich noch rein passen.

Daher also gleich die Empfehlung, die Serie im Original und ungeschnitten anzusehen. Staffel 1 ist bereits auf DVD und blu-ray erhältlich. Zwar ist der original schottische Akzent eine Herausforderung, auch für jeden, der fließend Englisch spricht, doch es lohnt sich. Die Verfilmung ist wirklich sehr gut geworden und wird von Folge zu Folge besser.
Die Darsteller
Die Charaktere sind stimmig. Sam Heughan (Jamie) und Caitriona Balfe (Claire) waren bis letzten August noch relativ unbekannt, doch seit die Serie in den USA anlief, ist ein wahrer Hype um die beiden ausgebrochen. Sie passen aus meiner Sicht perfekt in ihre Rollen, auch wenn Claire in den Büchern deutlich weiblicher gebaut dargestellt wird. Tobias Menzies in seiner Doppelrolle als Frank und Black Jack Randall ist einfach exzellent. Lotte Verbeek als verführerische Hexe Geillis Duncan wunderbar zwielichtig, Graham MacTavish gibt einen perfekten Dougal und Gary Lewis mit computergenerierten verkrüppelten Beinen mimt einen herrlich verschlagenen und taktierenden Clanführer Column MacKenzie. Ein genialer Schachzug ist den Machern mit der Besetzung von Simon Callow in der kleinen Nebenrolle des Duke of Sandringham gelungen. Seit Amadeus und Vier Hochzeiten und ein Todesfall zählt er für mich mit zu den besten Schauspielern überhaupt. Er glänzt selbst in der kleinsten Rolle.
Die Verfilmung
Lange, bevor das aktuelle Filmprojekt schließlich wahr wurde, gab es Versuche, den Outlander Stoff auf die Leinwand zu bringen. Ihr episches Werk in eine kinokompatible Länge zu bringen, war selbst mit Peter Jacksons drei-Stunden-Schinken als Vorbild nicht im Sinne der Autorin. Eine Serie mit einer Staffel pro Buch schien schließlich eine passende Lösung zu sein. Diana Gabaldon bekam das Privileg eingeräumt, als ständige Beraterin bei der Verfilmung ihrer Bücher mitwirken zu dürfen. Sie ist auch im Abspann als „Consultant“ genannt und hat sogar einen Cameo Auftritt in einer der ersten Folgen. Dies ist sicher ein ganz wichtiger Grund dafür, dass die Verfilmung sich wirklich sehr eng an der Buchvorlage orientiert. Uns bleiben dazu erfundene Personen und abweichende Handlungsstränge weitestgehend erspart. Jedoch nicht ganz und hier ist mir nicht ganz klar, warum. Doch da sich diese Verfehlung bisher auf lediglich eine Folge beschränkt und die Story nicht komplett verfälscht, kann ich das noch tolerieren. Positiv festzuhalten ist also, dass die Schauspieler exzellent sind und der Stoff sehr nahe am Buch bleibt.
Aber
Es ist jedoch trotz allem schwer, die Tiefe und Komplexität der Charaktere, die im Buch meisterhaft herausgearbeitet sind, so klar im Film rüber zu bringen. Trotz exzellenter Schauspieler, einem fantastischen Set und sehr guter Regie. Ich persönlich kann die fehlenden Details mental hinzufügen, da ich die Bücher in und auswendig kenne. Doch nun kommen wieder meine Bedenken zum Tragen, dass jemand, der die Bücher nicht gelesen hat, nicht halb so viel mit der Serie anfangen kann, wie ich. All die Gedanken und Motive, die die Charaktere zu ihren Handlungen bewegen, und die als Text natürlich sehr detailliert beschrieben werden können, visuell rüber zu bringen, ist eine Herausforderung, die nur teilweise gemeistert wurde. Ich kann keinem böse sein, der zumindest die ersten Folgen als eher langatmig und oberflächlich empfindet, auch wenn ich alles genau so wiederfinde, wie es im Buch steht. Die Zwischentöne fehlen eben doch. Allerdings gewinnen die Folgen, nicht zuletzt durch die meisterhafte Darstellung des Black Jack Randall durch Tobias Menzies, deutlich an Tiefe. Dranbleiben lohnt sich auf jeden Fall!
Fazit: Wer gerne liest ist klar im Vorteil!
Auch wenn die Serie den Lesegenuss nicht ersetzen kann, ist sie insgesamt ein riesen Erfolg. Sie hat in den USA traumhafte Quoten erreicht und zählt dort zu den beliebtesten Serienstarts 2014. Dies ist sicher auch auf die äußerst empatische und treue Fanbase von Diana Gabaldon zurückzuführen. Sie hat aktuell weit über 475.000 glühende Facebookfans, die Fanpage zu Outlander des Senders starz hat die 820.000 deutlich überschritten. Es gibt weltweit zahllose Outlander Fangruppen, die der Autorin, ihrem Werk und der Serie überschwänglich huldigen. Unnötig zu erwähnen, dass die Fanpages der Schauspieler seit Beginn der Dreharbeiten vor Likes nahezu explodiert sind.
Und der Erfolg geht weiter. Die Dreharbeiten zu Staffel 2 (Buch 2) haben bereits begonnen. Ich freue mich sehr darauf!
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)
Nachdem ihr im ersten Teil einiges über die Outlander Bücher von Diana Gabaldon erfahren habt, berichte ich heute über die Verfilmung des Stoffes. Ich hatte ja zu Beginn des ersten Teils die Frage gestellt, ob es gut für guten Stoff ist, verfilmt zu werden. Meine ehrliche Antwort hierzu lautet jein. Aber lest selbst:
Was ich von der Serie halte
Für jemanden wie mich, die alle acht Bände der Serie mehrfach gelesen hat und wirklich ein großer Fan der Buchreihe ist, ist es sehr schwer zu beurteilen, wie die Serie bei Menschen ankommt, die erst durch sie auf Outlander stoßen. Aber ich soll ja hier auch einfach nur meine eigene Meinung abgeben. Also zunächst
Die Fakten
Sony Entertainment hat die Rechte an Outlander erworben und den Stoff für seinen Pay TV Sender starz, der unter anderem für die Verfilmung von Ken Follet’s „Die Säulen der Erde“ und Serien wie „Spartacus“ oder „Black Sails“ verantwortlich zeichnet, verfilmt. Wenn ein Gigant wie Sony dahinter steht, gerät richtig was in Bewegung. Produzent ist Ron Moore, von dem auch Battlestar Galactica stammt. VOX hat die Rechte für das deutsche Free-TV erworben, nachdem Sky Passion die Serie bereits vor ein paar Wochen gestartet hat. VOX zeigt sie nun in Doppelfolgen und geschnitten. Die Werbung muss ja schließlich noch rein passen.
Die Darsteller
Die Charaktere sind stimmig. Sam Heughan (Jamie) und Caitriona Balfe (Claire) waren bis letzten August noch relativ unbekannt, doch seit die Serie in den USA anlief, ist ein wahrer Hype um die beiden ausgebrochen. Sie passen aus meiner Sicht perfekt in ihre Rollen, auch wenn Claire in den Büchern deutlich weiblicher gebaut dargestellt wird. Tobias Menzies in seiner Doppelrolle als Frank und Black Jack Randall ist einfach exzellent. Lotte Verbeek als verführerische Hexe Geillis Duncan wunderbar zwielichtig, Graham MacTavish gibt einen perfekten Dougal und Gary Lewis mit computergenerierten verkrüppelten Beinen mimt einen herrlich verschlagenen und taktierenden Clanführer Column MacKenzie. Ein genialer Schachzug ist den Machern mit der Besetzung von Simon Callow in der kleinen Nebenrolle des Duke of Sandringham gelungen. Seit Amadeus und Vier Hochzeiten und ein Todesfall zählt er für mich mit zu den besten Schauspielern überhaupt. Er glänzt selbst in der kleinsten Rolle.
Die Verfilmung
Lange, bevor das aktuelle Filmprojekt schließlich wahr wurde, gab es Versuche, den Outlander Stoff auf die Leinwand zu bringen. Ihr episches Werk in eine kinokompatible Länge zu bringen, war selbst mit Peter Jacksons drei-Stunden-Schinken als Vorbild nicht im Sinne der Autorin. Eine Serie mit einer Staffel pro Buch schien schließlich eine passende Lösung zu sein. Diana Gabaldon bekam das Privileg eingeräumt, als ständige Beraterin bei der Verfilmung ihrer Bücher mitwirken zu dürfen. Sie ist auch im Abspann als „Consultant“ genannt und hat sogar einen Cameo Auftritt in einer der ersten Folgen. Dies ist sicher ein ganz wichtiger Grund dafür, dass die Verfilmung sich wirklich sehr eng an der Buchvorlage orientiert. Uns bleiben dazu erfundene Personen und abweichende Handlungsstränge weitestgehend erspart. Jedoch nicht ganz und hier ist mir nicht ganz klar, warum. Doch da sich diese Verfehlung bisher auf lediglich eine Folge beschränkt und die Story nicht komplett verfälscht, kann ich das noch tolerieren. Positiv festzuhalten ist also, dass die Schauspieler exzellent sind und der Stoff sehr nahe am Buch bleibt.
Aber
Es ist jedoch trotz allem schwer, die Tiefe und Komplexität der Charaktere, die im Buch meisterhaft herausgearbeitet sind, so klar im Film rüber zu bringen. Trotz exzellenter Schauspieler, einem fantastischen Set und sehr guter Regie. Ich persönlich kann die fehlenden Details mental hinzufügen, da ich die Bücher in und auswendig kenne. Doch nun kommen wieder meine Bedenken zum Tragen, dass jemand, der die Bücher nicht gelesen hat, nicht halb so viel mit der Serie anfangen kann, wie ich. All die Gedanken und Motive, die die Charaktere zu ihren Handlungen bewegen, und die als Text natürlich sehr detailliert beschrieben werden können, visuell rüber zu bringen, ist eine Herausforderung, die nur teilweise gemeistert wurde. Ich kann keinem böse sein, der zumindest die ersten Folgen als eher langatmig und oberflächlich empfindet, auch wenn ich alles genau so wiederfinde, wie es im Buch steht. Die Zwischentöne fehlen eben doch. Allerdings gewinnen die Folgen, nicht zuletzt durch die meisterhafte Darstellung des Black Jack Randall durch Tobias Menzies, deutlich an Tiefe. Dranbleiben lohnt sich auf jeden Fall!
Auch wenn die Serie den Lesegenuss nicht ersetzen kann, ist sie insgesamt ein riesen Erfolg. Sie hat in den USA traumhafte Quoten erreicht und zählt dort zu den beliebtesten Serienstarts 2014. Dies ist sicher auch auf die äußerst empatische und treue Fanbase von Diana Gabaldon zurückzuführen. Sie hat aktuell weit über 475.000 glühende Facebookfans, die Fanpage zu Outlander des Senders starz hat die 820.000 deutlich überschritten. Es gibt weltweit zahllose Outlander Fangruppen, die der Autorin, ihrem Werk und der Serie überschwänglich huldigen. Unnötig zu erwähnen, dass die Fanpages der Schauspieler seit Beginn der Dreharbeiten vor Likes nahezu explodiert sind.
Und der Erfolg geht weiter. Die Dreharbeiten zu Staffel 2 (Buch 2) haben bereits begonnen. Ich freue mich sehr darauf!