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Ingelheimer Wein und Edradour Whisky – Double Maturation im Frühburgunder-Barrique

Matthias und Klaus Singer-Fischer Barrique-Keller

von Ernst J. Schei­ner, Her­aus­ge­ber von The Gate­way to Distilleries

Edradour ein viktorianisches Kleinod der Destillierkunst

Edra­dour, in den Hügeln von Pit­lochry gele­gen, ist ein roman­ti­sches Schmuck­stück, ein Klein­od der Destil­lier­kunst. Es ist ein his­to­ri­sches Denk­mal des 19. Jhds. in dem Whis­ky nach tra­di­tio­nel­len Ver­fah­ren in sehr klei­nen Kup­fer­brenn­bla­sen dop­pelt gebrannt wird. Die High­land Bren­ne­rei ist eine der weni­gen, die ihre bäu­er­li­che Her­kunft nicht ver­leug­net. In den vik­to­ria­ni­schen Gebäu­den wird der Whis­ky heu­te noch so rich­tig von Hand gemacht, tra­di­tio­nell eben, wie das seit Gene­ra­tio­nen schon immer war. Die Sin­gle Malts besit­zen ihren eige­nen Cha­rak­ter und fol­gen nicht den Main­stream-Pro­duk­ten der Whisky-Industrie.

Andrew Symington

Im Jahr 2002 erwarb der Whis­ky-Händ­ler Andrew Sym­ing­ton aus Edin­burgh die 1825 von Ten­ant Far­mern auf dem Estate of Atholl erbau­te Bren­ne­rei für 5,4 Mil­lio­nen Pfund von den Besit­zern Chi­vas Brot­hers Ltd. (dahin­ter ver­birgt sich der zweit­größ­te Glo­bal Play­er der Alko­hol­pro­du­zen­ten Per­nod Ricard). Den finan­zi­el­len Grund­stein hat­te der welt­weit hoch­ge­ach­te­te, unab­hän­gi­ge Whis­ky-Abfül­ler mit sei­nen Signa­to­ry-Ori­gi­nal-Fass­ab­fül­lun­gen Anfang der neun­zi­ger Jah­re gelegt. Sie mach­ten in der Fach­welt Furo­re und begeis­ter­ten mit ihrer Qua­li­tät die Whis­ky-Nasen. Jähr­lich pro­du­ziert sei­ne zwei Mann-Destil­le­rie rund 130 000 Liter Gers­ten­brand und zählt mit über 100 000 Besu­chern zu den tou­ris­ti­schen Hot­spots im Hochland.

Frühburgunder und Edradourwhisky

Unter Ken­nern der Whis­ky-Sze­ne ist Edra­dour für die in Bourbon‑, aber auch in diver­sen Wein­fäs­sern gereif­te Whis­kies bekannt. Das ist auch kein Wun­der, denn der beken­nen­de Wein­lieb­ha­ber Andrew arbei­te­te wäh­rend sei­ner beruf­li­chen Kar­rie­re u.a. als Som­me­lier und Bar­ten­der in ver­schie­de­nen Hotels, dar­un­ter auch eines in Mün­chen. Er liebt die roten Wei­ne aus Frank­reich, Ita­li­en und Deutsch­land. Seit 2003 destil­liert der Vater von drei Söh­nen eine Vari­an­te aus getorf­tem Malz, die unter dem Label Ball­echin (Name einer 1927 geschlos­se­nen Perthshire Distil­lery) erst­mals 2006 auf den Markt kam.

Matthias und Klaus Singer-Fischer Barrique-Keller

Ein Zufall woll­te es, dass der Wein­ma­cher Klaus Sin­ger-Fischer aus dem rhein­hes­si­schen Ingel­heim den Whis­ky­ma­cher Andrew Sym­ing­ton ken­nen­lern­te. Die Idee, in Ingel­hei­mer Wein­fäs­sern den Edra­dour Whis­ky durch eine Nach­rei­fung aus­zu­bau­en, begeis­ter­te den expe­ri­men­tier­freu­di­gen Schot­ten. Der Win­zer ver­sprach die Anlie­fe­rung von erst­klas­si­gen Bar­ri­que-Fäs­sern, die von renom­mier­ten Küfern aus fran­zö­si­scher und ame­ri­ka­ni­scher Eiche auf­ge­baut wurden.

Drei Barriques der besten Qualität

Im Dezem­ber 2013 stan­den die Ergeb­nis­se in der Vino­thek im Ingel­hei­mer Stadt­teil Groß­win­tern­heim auf dem Tisch. Es waren dies drei Abfül­lun­gen eines Sin­gle Malts aus der Edra­dour Distil­lery, der sich mit den Aro­men und dem Geschmack von Ingel­hei­mer Wei­nen ver­mähl­te. Ihre fun­keln­de Far­be erin­ner­te an kräf­ti­ge Rosé-Wei­ne, die Aro­men erfreu­ten die Nase wie ein Spät­bur­gun­der aus der Rot­wein­stadt am Rhein. Alko­hol­stark unver­fälscht abge­füllt wur­den zwei Whis­kies in ihrer natür­li­chen Fass-Stär­ke, wäh­rend der Drit­te mit einer redu­zier­ten Alko­hol­stär­ke von 46 % vol. eben­falls in der bau­chi­gen Old Dum­py Bot­t­le stand.

„Es soll­te ein natür­li­ches Pro­dukt blei­ben, der Cha­rak­ter soll­te nicht durch Zucker­ku­lör ver­fälscht oder durch eine Kühl­fil­trie­rung, wie dies bei den Blen­ded Whis­kies üblich ist, beein­träch­tigt wer­den,“ betont Bru­der Mat­thi­as Sin­ger-Fischer, der Ideen­ge­ber und beken­nen­de Whis­ky­fan. Mit ihren ers­ten Edra­dour-Ein­zel­fass-Abfül­lun­gen war ihnen ein Glücks­tref­fer gelun­gen. Die elf­jäh­ri­ge Edra­dour-Früh­bur­gun­der-Abfül­lung mit einer Alko­hol­stär­ke von 57,2 % vol. war eine Welt­sen­sa­ti­on. Es wur­de die ers­te Nach­rei­fung eines schot­ti­schen Whis­kies in einem Früh­bur­gun­der-Bar­ri­que über­haupt. Dar­über hin­aus prä­sen­tier­te die Edra­dour Distil­lery Außer­ge­wöhn­li­ches: bei­de Pro­du­zen­ten, Andrew Sym­ing­ton und Klaus Sin­ger Fischer, wur­den gleich­be­rech­tigt in eng­li­scher sowie in deut­scher Über­set­zung auf dem Eti­kett genannt.

Whis­ky-Enthu­si­as­ten aus nah und fern ström­ten nicht nur in das Wein­gut, son­dern auch in die Bren­ne­rei. Die sel­te­nen Ein­zel­fass-Abfül­lun­gen lock­ten sie an. „Wir hat­ten 138 Fla­schen für den Ver­kauf geplant. Wir waren über­wäl­tigt von der Reso­nanz und bestell­ten sofort wei­te­re Fla­schen aus Schott­land,“ freu­te sich Win­zer Klaus. Inner­halb weni­ger Mona­te waren die Rari­tä­ten hier wie dort aus­ver­kauft. Und das Beson­de­re, jeder Whis­ky konn­te im Wein­gut nur mit dem jewei­li­gen Wein erstan­den wer­den, in des­sen Fäs­sern Whis­ky und Wein ihre Prä­gung erhielten.

Der groß­ar­ti­ge Erfolg ihrer Bot­t­lings und das aner­ken­nen­de Lob der Whis­ky-Freun­de moti­vier­ten die Brü­der Sin­ger-Fischer und Andrew Sym­ing­ton zur Fort­füh­rung des deutsch-schot­ti­schen Pro­jekts. Der Gedan­ke wie­der einen Edra­dour-Whis­ky in Ingel­hei­mer Wein­fäs­sern rei­fen zu las­sen, nahm kon­kre­te For­men an. Win­zer­meis­ter Klaus schick­te im Herbst 2013 wie­der­um drei Bar­ri­que-Fäs­ser (jeweils 225 Liter groß) an den „Bach des Königs Edred,“ so die Über­set­zung aus dem Gäli­schen für Edra­dour. Neu war sei­ne Idee, einen Edra­dour in einem „Port“-Weinfass auszubauen.

German Fortified Wine and Whisky

German Port Sample

Den Win­zer fas­zi­nier­ten wäh­rend einer Por­tu­gal­rei­se die Port­wei­ne und ihre aro­ma­ti­sche Kraft. Er nahm die Anre­gung sei­ner por­tu­gie­si­schen Kol­le­gen auf, selbst einen star­ken Wein aus Ingel­hei­mer Trau­ben in der Art eines Port­weins aus­zu­bau­en. Zunächst reif­te eine Cuvée aus den farb­in­ten­si­ven Trau­ben Dorn­fel­der (50 %) zusam­men mit kräf­ti­gem Spät­bur­gun­der (30 %) und sanf­tem Sankt Lau­rent (10 %) für sechs Jah­re in einem dritt­be­leg­ten Bar­ri­que und danach für wei­te­re zwei Jah­re in einem ande­ren eben­falls zum drit­ten Mal beleg­ten Bar­ri­que. Da die Mai­sche nach acht­tä­gi­ger Gärung mit einem ein­jäh­ri­gen holz­fass­ge­la­ger­ten Brannt­wein (destil­liert aus einem Rhein­gau-Ries­ling) „auf­ge­sprit­tet“ wur­de, hat die Sin­ger-Fischer-Vari­an­te eines nach Port­wein-Metho­den aus­ge­bau­ten Ingel­hei­mer Wei­nes eine Alko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 19,1 % vol.

Edel und Stark

Sym­ing­ton wähl­te einen vier­zehn­jäh­ri­gen Edra­dour Whis­ky, der in first-fill Bour­bon Hogs­heads (250 Liter) im Dun­na­ge Warehouse her­an­reif­te. Der Whis­ky-Macher leg­te ihn für wei­te­re 24 Mona­te in das Ingel­hei­mer ‚Ger­man For­ti­fied Wine Bar­ri­que’ aus ame­ri­ka­ni­scher Eiche zur Nach­rei­fung. Her­aus­ge­kom­men sind im Okto­ber 2015 290 mit der natür­li­chen Fass­stär­ke von 54,4 % vol. Alk. gefüll­te tra­di­tio­nel­le Dum­py Bot­t­les. Selbst­ver­ständ­lich wur­de der Sin­gle Malt nicht kühl­ge­fil­tert und nicht mit Zucker­ku­lör gefärbt. Letz­te­res wäre auch nicht mög­lich gewe­sen, denn der Whis­ky ver­än­der­te wäh­rend der Nach­rei­fung sei­ne Erschei­nung von einer gol­de­nen Bern­stein­far­be zu einem dun­kel­rot schim­mern­den Espres­so­ton. Im Glas glaubt man das fun­keln­de pur­pur­ne Farb­mus­ter eines Taw­ny Por­to aus dem Alto Dou­ro wie­der zu erken­nen. Die Aro­men des Edra­dour wur­den im Wein­fass opu­len­ter und viel­schich­ti­ger. Ein facet­ten­rei­cher fri­scher Cock­tail aus Tro­cken­obst, schwar­zen Johan­nis­bee­ren, Nüs­sen und kakao­rei­cher Her­ren­scho­ko­la­de umschmei­chelt inten­siv die Nase. Kla­re wei­ni­ge Noten geben dem Sin­gle Malt eine glanz­vol­le Fines­se und schaf­fen eine aus­ge­wo­ge­ne Har­mo­nie zwi­schen Nase und Zun­ge. Der Alko­hol ist sehr gut ein­ge­bun­den und sticht trotz sei­ner hohen Kon­zen­tra­ti­on nicht. Auf der Zun­ge brei­ten sich wei­ni­ge Noten gepaart mit lang anhal­ten­den wür­zi­gen, pfeff­ri­gen und leicht bit­te­ren Scho­ko­la­den­ge­schmack aus. Die Tan­ni­ne des Hol­zes bewir­ken einen kräf­ti­gen Ing­wert­on. Den­noch ist das End­ergeb­nis ange­nehm weich und rela­tiv tro­cken im Abgang. Die Zuga­be von ein paar Trop­fen Was­ser mil­dert die pfeff­ri­gen Noten.

Der 16 Jah­re alte Edra­dour Ger­man For­ti­fied Wine Finish ist eine Rari­tät, die schnell ver­grif­fen sein wird. Gemein­sam mit der Edel & Stark Wein­ab­fül­lung wird der Sin­gle Malt im Paar für 146,- Euro von der Brot­her­hood ange­bo­ten. Der Vor­teil für den Ver­brau­cher, bei­de Vari­an­ten kön­nen sen­so­risch mit­ein­an­der ver­gli­chen und begut­ach­tet wer­den, um dabei die Ein­flüs­se des Fas­ses auf den Whis­ky zu überprüfen.

Edradour Frühburgunder Barrique Cask Finish

Aus der bekann­ten Ton­nel­le­rie Syl­vain in Bor­deaux stammt das 225 Liter gro­ße Bar­ri­que der Pre­mium­gü­te­klas­se Sélec­tion. Sym­ing­ton wähl­te die­ses Mal zur Beschi­ckung einen 13-jäh­ri­gen Edra­dour Malt Whis­ky aus einem first-fill Bour­bon Hogs­head. Die Edra­dour-Früh­bur­gun­der-Abfül­lung ist erst die zwei­te Nach­rei­fung eines schot­ti­schen Whis­kies in einem Früh­bur­gun­der-Bar­ri­que über­haupt. Die Früh­bur­gun­der­re­be wird in Deutsch­land sehr sel­ten ange­baut, in der Rot­wein­stadt Ingel­heim ist sie dage­gen sehr beliebt. Wie bei der ers­ten Abfül­lung wer­den die bei­de Pro­du­zen­ten, Andrew Sym­ing­ton und Klaus Sin­ger Fischer, gleich­be­rech­tigt in eng­li­scher sowie in deut­scher Spra­che auf dem Eti­kett genannt. Die detail­lier­te Dar­stel­lung der Macher sowie die genau­en Anga­ben über das Alter, die Dau­er und die Art der Fass­rei­fung sowie die Fass­kul­tu­ren erlau­ben Ein­sich­ten in die Aus­bau­kul­tur, die in der Regel den Whis­ky-Inter­es­sier­ten bei indus­tri­el­len Stan­dard­ab­fül­lun­gen ver­schlos­sen bleiben.

In fran­zö­si­schen Bar­ri­ques der ers­ten Kate­go­rie – ein 225 Liter-Fass kos­tet bis zu 900,- Euro – baut Win­zer Klaus Sin­ger-Fischer sei­ne wert­vol­len Lagen­wei­ne aus. So reif­ten zwei sei­ner prä­mier­ten Früh­bur­gun­der aus der renom­mier­ten Groß­win­tern­hei­mer Lage Hei­lig Häus­chen für jeweils 24 Mona­te in einem aus ame­ri­ka­ni­scher Weiß­ei­che gebött­cher­ten Fass. Eine inten­si­ve und tie­fe Durch­drin­gung der Dau­ben mit Aro­men der 13,5 % vol. star­ken Wei­ne war das Ergeb­nis. „Andrew woll­te mei­ne Fäs­ser wie­der auf dem schnells­ten Weg bekom­men, nicht aus­ge­spült, her­me­tisch ver­schlos­sen,“ berich­tet Klaus, „denn die Aro­men und die Fri­sche soll­ten erhal­ten blei­ben.“ In Edra­dour wur­de das Ingel­hei­mer Fass selbst­ver­ständ­lich sofort gefüllt.

Destil­liert wur­de der Edra­dour Spi­rit am 28. Juni 2000, abge­füllt wur­de der Sin­gle Malt in einer Stär­ke von 46 % vol. am 22. Okto­ber 2015.

Far­be: inten­si­ve röt­li­che, an dunk­le Rosè Wei­ne erin­nern­de Erschei­nung, kris­tall­klar, rein und leuch­tend. Die Nase erin­nert an wei­ni­ge Aro­men, rei­fe Erd­bee­ren, Kir­schen, hel­ler Früch­te und Vanil­le. Er ist frisch fruch­tig, gepaart mit einem dezen­ten Holz­ton. Je län­ger der dou­ble-matu­red Whis­ky im Glas steht, des­to stär­ker ent­fal­ten sich sei­ne Aro­men. Im Geschmack ist er ange­nehm wei­nig frisch, trotz der Alko­hol­stär­ke nicht bren­nend, tro­cken, man spürt etwas Vanil­le und eine über­ra­schen­de Wür­zig­keit mit kräf­ti­gen Ing­wer­no­ten. Der Edra­dour ist dezent fruch­tig, nicht ölig und ohne Rauch­aro­men. Nach eini­ger Zeit im Glas ent­fal­ten sich viel­schich­te Frucht­aro­men und bie­ten eine ange­neh­me har­mo­ni­sche Erwar­tungs­hal­tung, die auf der Zun­ge nicht ent­täuscht wird.

Der Sin­gle Malt ist nicht mit E 150a gefärbt und behielt sei­ne natür­li­che Far­be, er ist nicht kühl­ge­fil­tert und reif­te zunächst 13 Jah­re in Bour­bon-Hogs­heads. Die­se Eichen­fäs­ser wer­den in Schott­land aus den Dau­ben der impor­tier­ten ame­ri­ka­ni­schen Ex-Bour­bon-Fäs­ser auf­ge­baut (ame­ri­ka­ni­sche Bren­ne­rei­en dür­fen ihre aus­ge­kohl­ten Eichen­holz­fäs­ser nur ein­mal benut­zen). Danach präg­te das medi­um-getoas­te­te vier Jah­re alte Ingel­hei­mer Früh­bur­gun­der-Fass aus ame­ri­ka­ni­scher Weiß­ei­che für wei­te­re 24 Mona­te den Edra­dour. Das Wein­fass form­te im Zusam­men­spiel die Aro­men und den Geschmack neu. Das Resul­tat ist eine schmack­haf­te har­mo­ni­sche Erschei­nung mit einer fri­schen wein­ar­ti­gen Fines­se, so wie man sich einen wei­chen fruch­ti­gen, leicht mal­zi­gen Whis­ky vorstellt.

Die Auf­la­ge des Edra­dour Früh­bur­gun­der Bar­ri­que Cask Finish ist auf 366 Fla­schen limi­tiert. Er kos­tet im Brot­her­hood Paket zusam­men mit einer Fla­sche Wein, eine Cuvée aus Ingel­hei­mer Früh­bur­gun­der und Spät­bur­gun­der, die ehe­mals in den von Edra­dour-mit Whis­ky beleg­ten Bar­ri­ques reif­ten. Preis 98,- Euro.

Spätburgunder und Whisky

Das fri­sche Ingel­hei­mer Spät­bur­gun­der-Bar­ri­que befüll­te Andrew Sym­ing­ton mit einem Edra­dour-Whis­ky, der 13 Jah­re lang in einem 250 Liter gro­ßen für Schott­land typi­schen Bour­bon-Hogs­head her­an­ge­reif­te. Am 28. Juni 2000 wur­de der Spi­rit aus 100% gemälz­ter Gers­te destil­liert und am 22. Okto­ber 2015 in 372 Fla­schen abge­füllt. Er stammt aus einem first-fill Bour­bon Hogs­head, das im Dun­na­ge Warehouse von Edra­dour lager­te. Danach schlum­mer­te der Whis­ky für 24 Mona­te in einem 225 Liter gro­ßen Bar­ri­que – gebött­chert aus luft­ge­trock­ne­ter fran­zö­si­scher Alli­er-Eiche – in dem zuvor ein Spät­bur­gun­der­wein aus der Top­la­ge Ingel­hei­mer Schloss­berg von Klaus Sin­ger-Fischer für 24 Mona­te in der Dritt­be­le­gung rei­fen durf­te. Eine magi­sche Nach­rei­fung des Whis­kys, die Schot­ten ger­ne als „finis­hing“ bezeich­nen, begann. Bereits nach weni­gen Wochen hat­te der High­land-Whis­ky sein Farb­kleid in die Nähe eines roten Ingel­hei­mer Wei­nes ver­än­dert. Sei­ne Aro­men wur­den dezen­ter und fili­gra­ner, stren­ge Töne des Alko­hols gin­gen all­mäh­lich zurück, fruch­ti­ge und wei­ni­ge Nuan­cen tra­ten in den Vor­der­grund. Erd­bee­re, Kir­sche, Pfir­sich und Apfel bün­del­ten sich mit Vanil­le. Auf der Zun­ge erscheint ein wür­zi­ger Ing­wert­on, im Mund­raum ent­fal­tet sich ein frucht­be­ton­ter Geschmack. Nach 24 Mona­ten Zweit­rei­fung wur­de ein neu­er fruch­ti­ger Whis­ky mit einer dezen­ten wei­ni­gen Fines­se gebo­ren. Es war „das Resul­tat zwei­er Exper­ten ihres Fachs.“ Das Spät­bur­gun­der Bar­ri­que Cask Finish kam mit einer Trink­stär­ke von 46 % vol., nicht kühl­ge­fil­tert und nicht mit E 150a gefärbt in das Wein­gut im Ingel­hei­mer Stadt­teil Groß­win­ter­heim. Er kos­tet im Brot­her­hood Paket mit einer Fla­sche Wein, eine Cuvée aus Früh­bur­gun­der und Spät­bur­gun­der 98,- Euro.

Präsentation und Party

Am Sams­tag, den 5. Dezem­ber 2015 wer­den die Whis­kies und Wei­ne der Brot­her­hood Sin­ger-Fischer vor­ge­stellt. Whis­ky-Enthu­si­as­ten haben die Mög­lich­keit zur Ver­kos­tung. Sie kön­nen die Sin­gle Malts und die dazu­ge­hö­ri­ge Cuvée aus Früh- und Spät­bur­gun­der sowie den For­ti­fied Wine Edel & Stark begut­ach­ten. Fach­ge­sprä­che mit Klaus und Mat­thi­as Sin­ger Fischer schaf­fen dif­fe­ren­zier­te Ein­bli­cke in den Wein­aus­bau, die Wir­kung des Hol­zes und die Whis­ky-Kul­tur, die Außen­ste­hen­den nor­ma­ler­wei­se ver­bor­gen blei­ben.
Ab 15.00 bis offe­nes Ende.

Kon­takt und Infor­ma­ti­on: www.singer-fischer.de

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen über die Edra­dour Distil­lery fin­den Sie unter Ernst J. Schein­ers Web­sei­te The Gate­way to Distil­le­ries  oder in der Herbst­aus­ga­be 2012 des Irland Jour­nals.

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Ernst J. Scheiner ist der Herausgeber des Portals The Gateway to Distilleries und hat über 140 Destillerien fotografisch von innen dokumentiert sowie ihre Produktion beschrieben. Seit seinem Studium an der University of Edinburgh befasst er sich mit Whisky und publiziert in englisch- und deutschsprachigen Blogs sowie Magazinen über schottische und irische Destillerien. Als Whisk(e)y-Botschafter führt er Tasting-Kollegs und Studienreisen für Einrichtungen der Erwachsenenbildung sowie für das EBZ Irland durch.