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Mal was anderes: Gin aus Schottland

Ab und zu hat auch der Har­do­re-Whis­ky­fan mal Lust auf was ande­res. Kol­le­ge Ser­ge Valen­tin von whiskyfun.com nutzt dafür ger­ne den Begriff „Mal­ter­na­ti­ves“, was bei ihm meis­tens auf Rum, manch­mal auch auf Arma­gnac oder ähn­li­ches her­aus­läuft. Bei mir ist es oft ein schlich­ter Apfel­brand, ger­ne auch hoch­wer­ti­ger Calvados.

Vor allem im Som­mer lässt die Lust auf Whis­ky oft nach und die Lust auf Mix­ge­trän­ke mit Eis steigt dafür gewal­tig. Mich haben im letz­ten Jahr vie­le auf Gin ange­spro­chen und so habe ich mich mal auf dem Markt umgesehen.

Was ist Gin überhaupt?

Gin hat sei­nen Ursprung im nie­der­län­disch-bel­gi­schen Gen­ever und fand im 17. Jahr­hun­dert sei­nen Weg nach Eng­land. Dort bekam er sei­nen heu­ti­gen Namen und durch einen Erlass wur­de 1690 fest­ge­legt, dass Gin nur aus eng­li­schem Getrei­de pro­du­ziert wer­den darf. Die meist farb­lo­se Spi­ri­tuo­se wird mit ver­schie­de­nen „Bota­nics“ (Kräu­ter, Früch­te und Gewür­ze), dar­un­ter vor allem Wachol­der, aro­ma­ti­siert und eig­net sich wun­der­bar als Basis für Cock­tails wie dem Mar­ti­ni sowie Long­drinks wie dem Gin Tonic. In der EU muss Gin einen Min­dest­al­ko­hol­ge­halt von 37,5 % auf­wei­sen. Auch in Schott­land wird Gin pro­du­ziert, teil­wei­se sogar von Whisky-Destillerien.

Auch Whisky-Destillerien produzieren Gin!

The Botanist Islay Dry Gin, 46%

Für eini­ge ist er dabei ein Weg, um Geld zu ver­die­nen, bis der ers­te Whis­ky nach drei Jah­ren Rei­fe­zeit als sol­cher ver­kauft wer­den darf. Ande­re pro­du­zie­ren neben­her Gin, um ein zwei­tes Stand­bein zu haben. Wir haben eini­ge Bei­spie­le her­aus­ge­sucht:

The Bota­nist Islay Dry Gin, 46%

Der von Bruich­lad­dich auf der Isle of Islay her­ge­stell­te The Bota­nist ist ein Gin von viel­schich­ti­ger Kom­ple­xi­tät, eine pro­gres­si­ve Erfor­schung des bota­ni­schen Erbes der Isle of Islay. Neun klas­si­sche Gin Bota­ni­cals wer­den ange­rei­chert durch 22 loka­le Kräu­ter und Blu­men, hand­ge­pflückt von den Hügeln, Ufern und Torf­moo­ren die­ser frucht­ba­ren Hebri­den­in­sel von einem eige­nen Team von Bota­ni­kern. Das Resul­tat ist ein Gin für Hirn und Gau­men glei­cher­ma­ßen. Eine bota­ni­sche Ach­ter­bahn­fahrt in einem Glas.

Caorunn Small Batch Scottish Gin, 41,8%

Caor­unn Small Batch Scot­tish Gin, 41,8%
In kei­nen Men­gen destil­liert und hand­ge­macht mit einer ein­zig­ar­ti­gen „Cop­per Ber­ry Cham­ber“ in der Bal­men­ach Distil­lery in the Spey­si­de der schot­ti­schen High­lands. Eine ein­zig­ar­ti­ge Infu­si­on von fünf kel­ti­schen und sechs tra­di­tio­nel­len Gin Bota­ni­cals, purem Grain Spi­rit und schot­ti­schem Was­ser für einen rei­nen, kräf­ti­gen und aro­ma­ti­schen Geschmack mit einem lan­gen, tro­cke­nen Finish.

GILT Single Malt Scottish Gin, 40%

GILT Sin­gle Malt Scot­tish Gin, 40%
GILT wur­de geschaf­fen mit der rie­si­gen Erfah­rung von Jahr­hun­der­ten im Hei­mat­land der Destil­la­ti­on, Schott­land. Destil­liert in einer ein­zig­ar­ti­gen Kup­fer­brenn­bla­se, gebaut nach den Ansprü­chen der Erfin­der. Nur 100% gemälz­te Gers­te wird wie beim Sin­gle Malt kom­bi­niert mit dem rei­nen Was­ser des River Spey. Eine gehei­me Fil­te­rung mit Holz­koh­le und Käl­te per­fek­tio­niert die Destil­la­ti­on. Das beson­de­re Aro­ma von GILT kommt von Zitrus-Bota­ni­cals und sei­ne Aus­ge­wo­gen­heit schmei­chelt jedem Gaumen.

Blackwood's Vintage Dry Gin Superior 2012, 60%

Blackwood’s Vin­ta­ge Dry Gin Supe­ri­or 2012, 60%
Die Shet­lands lie­gen auf dem 60. nörd­li­chen Brei­ten­grad und haben so die­sen 60%igen Gin inspi­riert. Jeder Jahr­gang wird in sehr gerin­gen Men­gen pro­du­ziert und wird immer leicht unter­schied­lich aus­fal­len. Der Geschmack wird immer bestimmt von der Ver­füg­bar­keit der hand­ge­pflück­ten Bota­ni­cals. Ein beson­de­rer Gin für den pro­fes­sio­nel­len Mixolo­gist, per­fekt um sehr kom­ple­xe Gin-basier­te Cock­tails zu mixen. Blackwood’s 60% Gin gewann GOLD bei den Gin Mas­ters 2014.

Eden Mill St. Andrews Oak Gin, 42%

Eden Mill St. Andrews Oak Gin, 42%
St. Andrew hat eine hohe Bekannt­heit als Hei­mat des Golf-Sports, doch auch die Brau- und Destil­lier­kunst spiel­ten einst eine bedeu­ten­de Rol­le. Mit der Wie­der­be­le­bung einer geschlos­se­nen Bren­ne­rei am Fluss Eden sind Eden Mill die ers­ten seit 150 Jah­ren, die in St. Andrews Gin und bald auch Whis­ky pro­du­zie­ren. Als klei­ne unab­hän­gi­ge Destil­le­rie wird alles von Hand gemacht. Sämt­li­che Zuta­ten stam­men von loka­len Fel­dern, aus den Wäl­dern und von der Küs­te. Für die Gin-Her­stel­lung wird die tra­di­tio­nel­le Metho­de der Kup­fer­brenn­bla­se ver­wen­det, was dem Destil­lat einen ein­zig­ar­ti­gen Cha­rak­ter verleiht.

(* = Affi­lia­te-Link / Bild­quel­le: Amazon-Partnerprogramm)
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Jörg Bechtold beschäftigt sich seit Ende der 90er Jahre mit Single Malt Whisky. Auf mehreren Reisen nach Schottland hat er Land und Leute kennengelernt sowie viele Destillerien besucht. 2002 hatte er die WHISKYFANPAGE.DE begründet, seit 2006 schreibt er dieses Blog und ist außerdem als Referent für Whisky-Tastings tätig.