Der frühere Mitbesitzer der nur wenige Meilen entfernt liegenden Balblair Distillery und ehemalige Landwirt William Matheson hatte im Jahre 1843 eine Lizenz zur Herstellung von Alkohol erworben. Seine in den Northern Highlands an der Nordsee nahe dem Marktflecken Tain gelegene Brennerei geht auf eine im Jahr 1738 gegründete Brauerei der Morangie Farm zurück. Bier wurde in der Region an vielen Orten gebraut, lagen sie doch in einer fruchtbaren landwirtschaftlichen Zone, wo die Sommergerste besonders gut gedeiht.
Daher ist es keine Überraschung, dass nicht nur die Kunst des Bierbrauens auf den Bauernhöfen der Region gepflegt wurde. Bereits seit Mitte des 16. Jhd. destillierten viele Bauern aus dem obergärigen Ale ein usquebaugh – ein Wasser des Lebens. Die aktiven Distilleries Balblair, Clynelish, Dalmore, Invergordon und Teaninich sind aktuelle Zeugen dieser Aktivitäten, während die geschlossenen, vollständig oder teilweise abgerissenen Brennereien Ben Wyvis, Brora, Ferintosh, Gallow Hill, Glenskiach, Glen Albyn, Glen Mhor, Millburn, Milltown, Pollo und Mulcaich lediglich an die blühenden Zeiten der Highland Distilleries erinnern.
So soll bereits Anfang des 19. Jhd. der namentlich bekannte David Sutherland auf der Morangie Farm einen Gerstenspirit gebrannt haben. Andere Quellen sprechen von 1703. Der englische Whisky-Journalist und spätere Herausgeber der Wirtschaftszeitschrift Harper’s Magazine Alfred Barnard berichtete 1886, dass bei Morangie aus zwei kleinen traditionellen Kupferbrennblasen jährlich rund 20 000 Gallonen Malt-Spirit in die Fässer flossen.
„Sie ist wohl die marodeste und einfachste Brennerei, die wir bisher sahen, sie war fast eine Ruine,“ beschreibt er kurz und bündig den Zustand der Anlage. Gleichwohl betont Barnard, dass „…der Pure Highland Malt auf den schottischen und englischen Märkten gut bekannt…“ sei.
Da sich die Morangie-Distillery gerade in einer Umbauphase befand, erschöpfen sich seine Ausführungen in einigen sehr allgemein gehaltenen Beschreibungen. In Bericht findet sich allerdings eine Nachricht, dass sich die jährliche Spirit-Menge nach einem Neubau der Destillationsanlage verdoppeln werde. Brennblasen mit extrem langen Schwanenhälsen werden vom Engländer mit keinem Wort erwähnt. Wären diese Ungetüme damals in Betrieb gewesen, hätte Barnard diese Nachricht sicherlich in die Beschreibung aufgenommen.
Am Ausgang des 19. Jhd. war der Zeitpunkt einer Modernisierung war günstig. Schottischer Whisky boomte und versprach den Brennereibetreibern hohe Gewinne. Mathesons ältestem Sohn John war es gelungen, von einheimischen Investoren, darunter die Architekten Andrew und James Maitland sowie seinem Schwager, dem Bankdirektor Duncan Cameron, dringend benötigtes Kapital für einen Neubau der Anlage zu akquirieren. Unter den größten nicht aus der Region stammenden Geldgebern war der englische Gin-Distiller Edward Taylor aus London. Dieser und Cameron wurden die ersten Direktoren der im Oktober 1887 neugegründeten Glenmorangie Co. Ltd. Die Pot Stills kamen aus Taylors ehemaliger Brennerei John Taylor & Son. Sein Vater hatte seit 1820 in der Cale Street in Chelsea Gin und Likör gebrannt und das Unternehmen 1862 an den Master Distiller James Burrough veräußert.
Aufgrund des wirtschaftlichen Erfolgs von dessen Label Beefeater London Dry Gin wurden Erweiterungen der Produktionsanlage notwendig. Infolgedessen gelangten die ausgemusterten Gin-Stills nach Tain und durften ab 1887 einen Whisky-Spirit aus gemälzter Gerste destillieren. Es waren darüber hinaus die ersten Pot Stills in Schottland, deren Kessel indirekt mit Wasserdampfleitungen beheizt wurden. Diese fortschrittliche Technologie zog flächendeckend erst in den 1960-er Jahren in die schottischen Whisky-Brennereien ein. Die Traditionalisten unter den Brennmeistern blieben sehr lange bei einer direkten Kohlebefeuerung.
Ursprünglich destillierten die ersten Brennblasen einen Londoner Dry Gin in Chelsea. Als sich ihre Zahl auf 12 erweiterte wurden die vier zusätzlichen Pot Stills im April 2009 mit einer Mischung aus Wasser, heimischen Kräutern und Heidekraut vom Hill of Tain angefahren. Diese alte Tradition des „Sweetening the Stills“ macht das Kupfer „sanft.“ In der Kathedrale des Gerstenspirits – Synonym für das monumentale Stillhouse von Glenmorangie – soll eine White Lady spuken. Die heutigen Stills erreichen eine Höhe von 5,14m.
„Sie produzieren einen leichten, fruchtigen und reinen Spirit,“ betont Distillery Manager Andy MacDonald, „der reinigende Effekt wird durch ihre Höhe und den dadurch verursachten Rückfluss bewirkt, der reinigende Kupferkontakt ist beträchtlich.“
Für die Produktion war bei Glenmorangie ab 1996 Graham Eunson verantwortlich. Er kam von von der Orkney Brennerei Scapa. Nachdem der Orcadian im Frühjahr 2008 überraschend zur Glenglassaugh Distillery in ds östliche Hochland nach Portsoy abwanderte, folgte der ebenfalls akademisch ausgebildete Andy MacDonald. Dessen Vater praktizierte als Arzt in Elgin. Nach einem Technik-Studium an der University of Aberdeen arbeitete Andy zunächst in der Ölindustrie. „Whisky hat eine Tradition, deshalb wollte ich ein Teil davon sein.“ Diageo qualifizierte ihn zum Destillationsfachmann. „Ich arbeitete in fünfzehn Diageo-Brennereien als Site Production Manager. Fast alle zwei Jahre wechselte ich den Standort.“ Seine liebste Distillery sei Talisker auf Skye, weil er in Carbost heiratete, die beiden Töchter dort geboren wurden und er am Loch Harport viele Freunde hat. „Talisker is a special place to my heart.“
2016 produzierten MacDonald und sein Team 6,2 Millionen Liter reinen Alkohol und verkauften über zehn Millionen Flaschen Glenmorangie Single Malt. In Schottland ist der zehnjährige Glenmorangie Traditional mit den fruchtigen Noten und dem sanften Geschmack besonders beliebt.
Bacalta ist die Nummer 8 der Private Edition von Glenmorangie. Er reite für acht Jahre in Bourbon Casks und für weitere zwei Jahre in speziell nach Glenmorangies Vorstellungen aus amerikanischer Weißeiche geböttcherten und getoasteten Madeira-Fässern. „Unseren Whisky hatten wir in diesen für einige Zeit den direkten Sonnenstrahlen ausgesetzt, um den Whisky sozusagen zu backen,“ erklärt Andy MacDonald den innovativen Reifeprozess.
Mehr über den Glenmorangie können Sie im Whiskymagazin The Highland Herold nachlesen. Ernie – Ernst J. Scheiner gibt in seinem ausführlichen Artikel sehr differenzierte Einblicke über die Arbeitsweise bei Glenmorangie. Gratis Download hier: http://www.highland-herold.de/news/3172/
Produktpreise und ‑verfügbarkeit sind zum angegebenen Datum / Uhrzeit korrekt und können sich ändern. Alle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen auf https://www.amazon.de/ zum Zeitpunkt des Kaufs gelten für den Kauf dieses Produkts.
von Ernie – Ernst J. Scheiner
Der frühere Mitbesitzer der nur wenige Meilen entfernt liegenden Balblair Distillery und ehemalige Landwirt William Matheson hatte im Jahre 1843 eine Lizenz zur Herstellung von Alkohol erworben. Seine in den Northern Highlands an der Nordsee nahe dem Marktflecken Tain gelegene Brennerei geht auf eine im Jahr 1738 gegründete Brauerei der Morangie Farm zurück. Bier wurde in der Region an vielen Orten gebraut, lagen sie doch in einer fruchtbaren landwirtschaftlichen Zone, wo die Sommergerste besonders gut gedeiht.
Daher ist es keine Überraschung, dass nicht nur die Kunst des Bierbrauens auf den Bauernhöfen der Region gepflegt wurde. Bereits seit Mitte des 16. Jhd. destillierten viele Bauern aus dem obergärigen Ale ein usquebaugh – ein Wasser des Lebens. Die aktiven Distilleries Balblair, Clynelish, Dalmore, Invergordon und Teaninich sind aktuelle Zeugen dieser Aktivitäten, während die geschlossenen, vollständig oder teilweise abgerissenen Brennereien Ben Wyvis, Brora, Ferintosh, Gallow Hill, Glenskiach, Glen Albyn, Glen Mhor, Millburn, Milltown, Pollo und Mulcaich lediglich an die blühenden Zeiten der Highland Distilleries erinnern.
So soll bereits Anfang des 19. Jhd. der namentlich bekannte David Sutherland auf der Morangie Farm einen Gerstenspirit gebrannt haben. Andere Quellen sprechen von 1703. Der englische Whisky-Journalist und spätere Herausgeber der Wirtschaftszeitschrift Harper’s Magazine Alfred Barnard berichtete 1886, dass bei Morangie aus zwei kleinen traditionellen Kupferbrennblasen jährlich rund 20 000 Gallonen Malt-Spirit in die Fässer flossen.
Da sich die Morangie-Distillery gerade in einer Umbauphase befand, erschöpfen sich seine Ausführungen in einigen sehr allgemein gehaltenen Beschreibungen. In Bericht findet sich allerdings eine Nachricht, dass sich die jährliche Spirit-Menge nach einem Neubau der Destillationsanlage verdoppeln werde. Brennblasen mit extrem langen Schwanenhälsen werden vom Engländer mit keinem Wort erwähnt. Wären diese Ungetüme damals in Betrieb gewesen, hätte Barnard diese Nachricht sicherlich in die Beschreibung aufgenommen.
Am Ausgang des 19. Jhd. war der Zeitpunkt einer Modernisierung war günstig. Schottischer Whisky boomte und versprach den Brennereibetreibern hohe Gewinne. Mathesons ältestem Sohn John war es gelungen, von einheimischen Investoren, darunter die Architekten Andrew und James Maitland sowie seinem Schwager, dem Bankdirektor Duncan Cameron, dringend benötigtes Kapital für einen Neubau der Anlage zu akquirieren. Unter den größten nicht aus der Region stammenden Geldgebern war der englische Gin-Distiller Edward Taylor aus London. Dieser und Cameron wurden die ersten Direktoren der im Oktober 1887 neugegründeten Glenmorangie Co. Ltd. Die Pot Stills kamen aus Taylors ehemaliger Brennerei John Taylor & Son. Sein Vater hatte seit 1820 in der Cale Street in Chelsea Gin und Likör gebrannt und das Unternehmen 1862 an den Master Distiller James Burrough veräußert.
Aufgrund des wirtschaftlichen Erfolgs von dessen Label Beefeater London Dry Gin wurden Erweiterungen der Produktionsanlage notwendig. Infolgedessen gelangten die ausgemusterten Gin-Stills nach Tain und durften ab 1887 einen Whisky-Spirit aus gemälzter Gerste destillieren. Es waren darüber hinaus die ersten Pot Stills in Schottland, deren Kessel indirekt mit Wasserdampfleitungen beheizt wurden. Diese fortschrittliche Technologie zog flächendeckend erst in den 1960-er Jahren in die schottischen Whisky-Brennereien ein. Die Traditionalisten unter den Brennmeistern blieben sehr lange bei einer direkten Kohlebefeuerung.
Ursprünglich destillierten die ersten Brennblasen einen Londoner Dry Gin in Chelsea. Als sich ihre Zahl auf 12 erweiterte wurden die vier zusätzlichen Pot Stills im April 2009 mit einer Mischung aus Wasser, heimischen Kräutern und Heidekraut vom Hill of Tain angefahren. Diese alte Tradition des „Sweetening the Stills“ macht das Kupfer „sanft.“ In der Kathedrale des Gerstenspirits – Synonym für das monumentale Stillhouse von Glenmorangie – soll eine White Lady spuken. Die heutigen Stills erreichen eine Höhe von 5,14m.
Für die Produktion war bei Glenmorangie ab 1996 Graham Eunson verantwortlich. Er kam von von der Orkney Brennerei Scapa. Nachdem der Orcadian im Frühjahr 2008 überraschend zur Glenglassaugh Distillery in ds östliche Hochland nach Portsoy abwanderte, folgte der ebenfalls akademisch ausgebildete Andy MacDonald. Dessen Vater praktizierte als Arzt in Elgin. Nach einem Technik-Studium an der University of Aberdeen arbeitete Andy zunächst in der Ölindustrie. „Whisky hat eine Tradition, deshalb wollte ich ein Teil davon sein.“ Diageo qualifizierte ihn zum Destillationsfachmann. „Ich arbeitete in fünfzehn Diageo-Brennereien als Site Production Manager. Fast alle zwei Jahre wechselte ich den Standort.“ Seine liebste Distillery sei Talisker auf Skye, weil er in Carbost heiratete, die beiden Töchter dort geboren wurden und er am Loch Harport viele Freunde hat. „Talisker is a special place to my heart.“
2016 produzierten MacDonald und sein Team 6,2 Millionen Liter reinen Alkohol und verkauften über zehn Millionen Flaschen Glenmorangie Single Malt. In Schottland ist der zehnjährige Glenmorangie Traditional mit den fruchtigen Noten und dem sanften Geschmack besonders beliebt.
Bacalta ist die Nummer 8 der Private Edition von Glenmorangie. Er reite für acht Jahre in Bourbon Casks und für weitere zwei Jahre in speziell nach Glenmorangies Vorstellungen aus amerikanischer Weißeiche geböttcherten und getoasteten Madeira-Fässern. „Unseren Whisky hatten wir in diesen für einige Zeit den direkten Sonnenstrahlen ausgesetzt, um den Whisky sozusagen zu backen,“ erklärt Andy MacDonald den innovativen Reifeprozess.
Mehr über den Glenmorangie können Sie im Whiskymagazin The Highland Herold nachlesen. Ernie – Ernst J. Scheiner gibt in seinem ausführlichen Artikel sehr differenzierte Einblicke über die Arbeitsweise bei Glenmorangie. Gratis Download hier:
http://www.highland-herold.de/news/3172/