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Neue Abfüllung: Black Bottle Blended Scotch jetzt auch als 10-jähriger

Black Bottle Etikett Detail
Black Bottle Etikett Detail

Der Moi­ne-infun­dier­te Blen­ded Scotch Whis­ky bewahrt die deli­ka­te, fruch­ti­ge Note des Klas­si­kers, ist dabei aber mal­zi­ger und hol­zi­ger im Geschmack. 95% der Sin­gle Malts die für Black Bot­t­le 10YO ver­wen­det wur­den stam­men aus Islay, mit einer ein­zi­gen Aus­nah­me: dem stark getorf­ten Whis­ky Ledaig, der auf der Isle of Mull pro­du­ziert wird. In ame­ri­ka­ni­schen Eichen­fäs­sern gereift, ent­hält die­ser rau­chi­ge Blend sowohl getorf­ten als auch unge­torf­ten Bun­na­hab­hain, der den vor­herr­schen­den Malt in die­sem Blen­ded Whis­ky dar­stellt und für rund 30 € zu erwer­ben ist. Die Grä­dig­keit liegt bei 40% vol.

Tasting Notes:

  • Far­be: Tie­fes Bern­stein Gold
  • Nase: Rauch im Hin­ter­grund, mit Noten von Honig, Frucht und Vanille
  • Gau­men: Süße, reich­hal­ti­ge Eiche, Früch­te, ange­nehm rau­chi­ge Schärfe
  • Finish: Lang­an­hal­tend mit einem Nach­klang von süßem Pfeffer

Die bewegte Geschichte des Gordon Graham’s Black Bottle

1879 ver­lie­ßen die drei Brü­der Charles, David und Gor­don Gra­ham die länd­lich gele­ge­ne Ort­schaft Tor­phins, um ihr Glück in der flo­rie­ren­den Hafen­stadt Aber­deen zu ver­su­chen. Es gelang ihnen schnell, sich als Tee­blen­der zu eta­blie­ren; dann jedoch wen­de­ten sie ihre Auf­merk­sam­keit einem voll­kom­men ande­ren Getränk zu – dem Whis­ky. Im Jahr 1879 kre­ierten die Brü­der einen Blend, der durch sein bemer­kens­wert rei­ches Bou­quet und sei­ne leich­te Rauch­no­te bestach und schnell bekannt wurde.

Gordon Graham's Black Bottle

Black Beauty

Abge­füllt wür­de er in eine mar­kan­te Fla­sche mit hohem Wie­der­erken­nungs­wert. Die Gra­ham-Brü­der ver­wen­de­ten für ihren Whis­ky eine Fla­sche aus schwar­zem Glas, statt des übli­chen Grün‑, Braun- oder Klar­gla­ses. Die­ses Allein­stel­lungs­merk­mal präg­te das Image der Mar­ke bis 1914. Mit dem ers­ten Welt­krieg wur­den die Han­dels­be­zie­hun­gen zu Deutsch­land unter­bro­chen, wo die legen­dä­re schwar­ze Fla­sche pro­du­ziert wur­de. Fort­an war man gezwun­gen Black Bot­t­le in grü­ne Fla­schen abzu­fül­len, lies aber den Namen unver­än­dert. Über die Jahr­zehn­te wur­de die Rezep­tur mehr­fach dem Zeit­geist ange­passt, seit 2014 ist der Whis­ky nicht nur wie­der in der auf­fäl­lig schwar­zen Fla­sche erhält­lich, son­dern gleicht auch vom Geschmacks­pro­fil erneut dem Ori­gi­nal. Im Jahr 2020 stellt Black Bot­t­le die Limi­t­ed Edi­ti­on mit dem Age State­ment 10 YO vor.

In ist was drin ist

Black Bottle’s Allein­stel­lungs­merk­mal in der Whis­ky­welt ist die schwar­ze Fla­sche, aber auch sei­ne Viel­sei­tig­keit im sprich­wört­li­chen Sin­ne, denn er wird aus sie­ben Islay Malts her­ge­stellt. Ein hoher Anteil hat Bun­na­hab­hain, aber wie­viel genau ist bis heu­te ein Geheim­nis. Auch des­halb gilt Black Bot­t­le auf Islay – wo jeder jeden kennt, und fast in jeder Fami­lie min­des­tens ein Mit­glied in oder für eine der Destil­le­rien arbei­tet, jahr­zehn­te­lang als siche­rer Drink im Pub – denn man musss sich nicht für EINE Destil­le ent­schei­den wenn man sei­nen Dram bestellt. Neben Islay Whis­kys fließt auch Whis­ky aus dem Gebiet Aber­deen­shire in der Rezep­tur mit ein, der Gegend, in der ursprüng­lich die Gebrü­der Gra­ham aktiv waren.

Black Bottle 10 YOAussen schwarz, innen rauchig

Im klas­si­schen Black Bot­t­le fin­den sich etwa 65–70 % Grain und 30–35 % Malt. Beson­ders zu erwäh­nen ist daß der geblen­de­te Whis­ky noch­mals für 2–4 Mona­te in Vir­gin Oak Fäs­sern gela­gert wird, bevor man ihn auf Fla­schen zieht. Blen­ded Scotch ist der meist­ver­kauf­te Whis­ky der Welt. Typisch für Blends sind all­ge­mein ein run­der, mil­der, wei­cher und gefäl­li­ger Geschmack. Ein guter Blend kann bis zu 40 ver­schie­de­ne Whis­kys ent­hal­ten. Blen­den ist ent­ge­gen der viel­fach eta­blier­ten Mei­nung nicht böse, Blen­den ist eine Kunst. Nach unse­ren Ein­schät­zun­gen sind 8 von 10 in Deutsch­land gekauf­ten Scotch-Fla­schen Blends, und die gibt es mitt­ler­wei­le auch in hohen Qua­li­täts- und Preisklassen.

Blenden ist nicht Böse, sondern eine Kunst

Malt-Fans lie­ben klei­ne, hand­werk­li­che Betrie­be und Mas­ter­blen­der, die Ihnen bis ins kleins­te Detail den Her­stel­lungs­pro­zess erklä­ren. Man­che geben sogar an, woher die ver­wen­de­te Gers­te stammt. An die­ser Roman­tik haben die Blend-Mar­ken bis­lang noch nicht in der Brei­te gear­bei­tet, und viel­leicht müs­sen sie das auch gar nicht. Dem Blen­ded Scotch-Ver­wen­der schei­nen bis­lang ande­re Din­ge wich­ti­ger, vor­nehm­lich eine zugäng­li­che, mil­de Rezep­tur für einen ange­mes­se­nen Preis.

(Pres­se­mit­tei­lung)

(* = Affi­lia­te-Link / Bild­quel­le: Amazon-Partnerprogramm)
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Jörg Bechtold beschäftigt sich seit Ende der 90er Jahre mit Single Malt Whisky. Auf mehreren Reisen nach Schottland hat er Land und Leute kennengelernt sowie viele Destillerien besucht. 2002 hatte er die WHISKYFANPAGE.DE begründet, seit 2006 schreibt er dieses Blog und ist außerdem als Referent für Whisky-Tastings tätig.