Notes

Probiert: Bruichladdich Black Art 08.1/1994, Octomore 11.1 und 11.3 sowie 11.10yo

Bruichladdich Black Art 08.1 und Octomores 11
Bruichladdich Black Art 08.1 und Octomores 11

Impor­teur Eggers & Fran­ke hat mir im Namen der Lad­die Crew Samples der neu­en Abfül­lun­gen Bruich­lad­dich Black Art 08.1/1994, Octo­mo­re 11.2 und 11.3 sowie 11.10yo zukom­men las­sen. Nun bin ich ja nicht der größ­te Fan von tor­fi­gen Sin­gle Malts und vom beson­ders tor­fi­gen Octo­mo­re schon zwei­mal nicht, habe mich dafür aber über den Black Art gefreut, von dem ich vie­le ver­gan­ge­ne Edi­tio­nen pro­biert habe und eigent­lich immer gut fand. Wie so oft kommt aber alles anders als man denkt…

Vom Black Art 08.1 bin ich ziem­lich ent­täuscht. In der Nase erscheint er noch gemäß sei­ner immer­hin 26 Jah­re voll und rund, mit einer schö­nen Bee­ren­no­te (Brom­bee­ren?). Im Mund dann nur noch säu­er­lich-wei­nig und trotz nur 45,1% ziem­lich alko­ho­lisch und scharf. Der Abgang bie­tet denn wie­der die Bee­ren aus der Nase, aber immer noch viel zu scharf, säu­er­lich und letzt­end­lich viel zu viel Finish. Vom typi­schen Bruich­lad­dich-Cha­rak­ter ist nichts mehr zu spü­ren. Da gab es schon deut­lich bes­se­re Aus­ga­ben und über 300 € ist die­se nie und nim­mer wert.

Der Octo­mo­re 11.1 (139,6 ppm) dage­gen hat eine sehr schö­ne, süß-rau­chi­ge Schin­ken­no­te in der Nase, die sich bis zum Abgang hin durch­zie­het. Fans von Laphro­aig (was ich trotz mei­ner Abnei­gung gegen Torf durch­aus bin) oder jun­gen Caol Ilas kom­men hier voll auf Ihre Kos­ten, wobei auch das bei rund 140 € rela­tiv ist. Die 59,4% sind hier kaum zu spü­ren, pur sehr gut trink­bar und die First-fill Bour­bon Casks von Jim Beam, Hea­ven Hill und Jack Dani­els schla­gen hier voll durch.

Der Octo­mo­re 11.3 (194 ppm) ist dann schon deut­lich tro­cke­ner, die Süße ist weg, dafür kommt eine unschö­ne kal­te Asche-Note ins Spiel. Mit 61,7% ist er noch stär­ker, die Fäs­ser sind die sel­ben wie beim 11.1 mit einer Ergän­zung von Buf­fa­lo Trace. Mit 189,90 € ist er aller­dings noch teurer.

Der Octo­mo­re 11.10yo hat vol­le 208 ppm, die erstaun­li­cher­wei­se in der Nase weni­ger durch­schla­gen als beim 11.3. Eine Zitrus­no­te gesellt sich hin­zu, der Torf wird wie­der süßer und Chi­li mischt sich bei. Den Abgang fin­de ich bis auf den blei­ben­den Torf ziem­lich kurz und letzt­end­lich gefällt mir der Octo­mo­re 11.1 bes­ser. Hier wer­den Vir­gin Oak‑, First- und Second-Fill-Casks gemischt, aus den sel­ben Bour­bon-Destil­le­rien wie oben. Mit 159,90 € ist er güns­ti­ger als der Octo­mo­re 11.3 und auf jeden Fall die bes­se­re Wahl.

Dan­ke für die Samples und falls ich trotz mei­ner ehr­li­chen Mei­nung noch­mal wel­che bekom­me, neh­me ich ger­ne unge­torf­te Laddies 😉

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Jörg Bechtold beschäftigt sich seit Ende der 90er Jahre mit Single Malt Whisky. Auf mehreren Reisen nach Schottland hat er Land und Leute kennengelernt sowie viele Destillerien besucht. 2002 hatte er die WHISKYFANPAGE.DE begründet, seit 2006 schreibt er dieses Blog und ist außerdem als Referent für Whisky-Tastings tätig.