Produktpreise und ‑verfügbarkeit sind zum angegebenen Datum / Uhrzeit korrekt und können sich ändern. Alle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen auf https://www.amazon.de/ zum Zeitpunkt des Kaufs gelten für den Kauf dieses Produkts.
Wie fast alle Events im letzten Jahr ist auch der Bar Convent Berlin im Oktober ausgefallen, auf dem das Distilled Spirits Council of the United States mit dem schönen Kürzel DISCUS einen Stand gehabt hätte. Statt dessen hatte ich ein Sample-Set mit 18 Miniaturen à 30 cl erhalten, unter denen sich neben Bourbon, Rye und Single Malts auch Gin, Liköre und allerlei abwegiges befanden. Ich habe eine Weile gebraucht, um mich durch alles durchzutrinken, und es hat durchaus Spaß gemacht.
Bourbon galore
Ich habe dabei aber auch wieder festgestellt, dass mir Bourbon nicht das gleiche Aha-Erlebnis gibt wie ein guter Single Malt. Auch wenn die Mash Bills unterschiedlich sind, so dominiert eben doch immer der süße Mais und pappt alles zu. Je mehr Rye die Mash Bill enthält, desto besser sagen sie mir zu. Ein schönes Beispiel dafür war die Nummer 4, der Brough Brothers Bourbon Whiskey mit immerhin 21% Rye. Interessanterweise handelt es sich dabei um die erste „black-owned distillery“ in den USA. Der FEW Straight Bourbon Whiskey mit der Nummer 6 hat nur unwesentlich weniger Rye-Anteil, ich finde ihn aber eher so mittel, vor allem ist er recht scharf-alkoholisch ausgefallen. Deutlich besser die Nummer 14, der Seven Jars Ava Gardner Select Bourbon. Bottled mit 101 Proof ist er trotzdem recht weich und voll und sehr würzig. Der Uncle Nearest 1856 Straight Whiskey mit der Nummer 16 und der Widow Jane Bourbon Aged 10 Years mit der Nummer 18 sind nur guter Durchschnitt.
Rye
Sehr gut gefällt mir dagegen der Catoctin Creek Roundstone Rye Whiskey 92 Proof mit der Nummer 5. Tiefe Würze, rund und sanft und trotzdem viel Kraft. Schön! Auch der James E. Pepper 1776 Rye Straight Whiskey schmeckt mir besser als jeder Bourbon und hat eine interessante, leicht minzartig-parfümierte Note. Dritter Rye im Bunde ist der Sagamore Spirit Straight Rye Whiskey, der eher in die nussig-karamellige Richtung mit leichter Orangenschale geht.
Single Malt
Mit dem Golden Moon Pricipium Colorado Single Malt hat es auch ein amerikanischer Vertetung der Gattung Single Malt in die Auswahl geschafft. Ich sags mal so, die Amis machen das auch nicht viel besser als unsere Brenner. Maischig, unreif, säuerlich. Bäh. Dann lieber Rye!
Abstruses
Nun kommen wir zum abgefahreneren Zeugs. Gleich hinter der Nummer 1 verbirgt sich der Alpine Distilling Lafayette Spiced Flavoured Whiskey aus Kentucky Bourbon, Aprikose, Primel (wtf?) und Zimt. Als Vorschlag steht da ein Hot Toddy aus einem Part Schnaps und drei Part heißem Wasser. Und was soll ich sagen, das Zeugs ist gut und vertreibt jede Erkältung!
Der Höhepunkt des Sets verbirgt sich hinter der Nummer 2 und ist ausgerechnet der Blinking Owl Aquavit. Ich kenne viele skadinavische Akvavits und der hier ist absolut konkurrenzfähig und sehr speziell mit gleich 10 Botanics. Eisgekühlt hat er eine feine, süße Fenchel-Dillnote mit einem sehr würzigen Abgang mit erdigem Kardamom. Blind hätte ich vermutlich auf einen Mezcal getippt. Geiles Zeugs und besser als jeder Gin!
Rum & Co.
Die Nummer 11 ist der Koloa Rum Kaua’i Coffee Hawaiian Rum, den ich nach einmaligem Riechen meiner Mutter vermacht habe. Kaffee geht bei mir gar nicht, aber dem Vernehmen nach soll er in selbigem sehr gut schmecken 😉
Gleich die nächste Nummer 12 ist der Red Eye Louie’s Rumquila. Ja, ein Mix aus Rum und Tequila. Schmeckt auch genau so und die Mischung aus pappiger Süße und dezentem Raucharoma mit parfümierter Agavennote ist irgendwie seltsam …
Der Seven Three Black Pearl Rum mit der Nummer 15 ist ein weißer Rum, der im Wesentlichen nach New Make mit sehr scharfer Frucht schmeckt. Gibt mir gar nichts.
Als letzten habe ich dann die Nummer 17 probiert, den Whistling Andy Hibiscus Coconut Rum, der erstaunlich filigran und blumig daher kommt und auch lecker im Tee ist.
Was fehlt?
Der Gin. Ich mag Gin (oder besser: den Geschmack von Wacholder) nicht und habe die drei enthaltenen Proben verschenkt. Um sie wenigstens zu nennen: Bluecoat American Dry Gin, Filibuster Barrel Aged Gin und John Emerald Hugh Wesley’s Gin.
Fazit
Ein interessantes Set! Lauter Sachen, die ich mir vermutlich nie gekauft hätte und die man zu einem gewissen Teil hier auch gar nicht bekommt. Sieger sind der Catoctin Creek Roundstone Rye Whiskey 92 Proof, der Alpine Distilling Lafayette Spiced Flavoured Whiskey und der Blinking Owl Aquavit. Wer hätte das vorher gedacht?
Bleibt neugierig und vielen Dank an Signe Gau von winefun.de für die Samples!
Produktpreise und ‑verfügbarkeit sind zum angegebenen Datum / Uhrzeit korrekt und können sich ändern. Alle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen auf https://www.amazon.de/ zum Zeitpunkt des Kaufs gelten für den Kauf dieses Produkts.
Wie fast alle Events im letzten Jahr ist auch der Bar Convent Berlin im Oktober ausgefallen, auf dem das Distilled Spirits Council of the United States mit dem schönen Kürzel DISCUS einen Stand gehabt hätte. Statt dessen hatte ich ein Sample-Set mit 18 Miniaturen à 30 cl erhalten, unter denen sich neben Bourbon, Rye und Single Malts auch Gin, Liköre und allerlei abwegiges befanden. Ich habe eine Weile gebraucht, um mich durch alles durchzutrinken, und es hat durchaus Spaß gemacht.
Bourbon galore
Ich habe dabei aber auch wieder festgestellt, dass mir Bourbon nicht das gleiche Aha-Erlebnis gibt wie ein guter Single Malt. Auch wenn die Mash Bills unterschiedlich sind, so dominiert eben doch immer der süße Mais und pappt alles zu. Je mehr Rye die Mash Bill enthält, desto besser sagen sie mir zu. Ein schönes Beispiel dafür war die Nummer 4, der Brough Brothers Bourbon Whiskey mit immerhin 21% Rye. Interessanterweise handelt es sich dabei um die erste „black-owned distillery“ in den USA. Der FEW Straight Bourbon Whiskey mit der Nummer 6 hat nur unwesentlich weniger Rye-Anteil, ich finde ihn aber eher so mittel, vor allem ist er recht scharf-alkoholisch ausgefallen. Deutlich besser die Nummer 14, der Seven Jars Ava Gardner Select Bourbon. Bottled mit 101 Proof ist er trotzdem recht weich und voll und sehr würzig. Der Uncle Nearest 1856 Straight Whiskey mit der Nummer 16 und der Widow Jane Bourbon Aged 10 Years mit der Nummer 18 sind nur guter Durchschnitt.
Rye
Sehr gut gefällt mir dagegen der Catoctin Creek Roundstone Rye Whiskey 92 Proof mit der Nummer 5. Tiefe Würze, rund und sanft und trotzdem viel Kraft. Schön! Auch der James E. Pepper 1776 Rye Straight Whiskey schmeckt mir besser als jeder Bourbon und hat eine interessante, leicht minzartig-parfümierte Note. Dritter Rye im Bunde ist der Sagamore Spirit Straight Rye Whiskey, der eher in die nussig-karamellige Richtung mit leichter Orangenschale geht.
Single Malt
Mit dem Golden Moon Pricipium Colorado Single Malt hat es auch ein amerikanischer Vertetung der Gattung Single Malt in die Auswahl geschafft. Ich sags mal so, die Amis machen das auch nicht viel besser als unsere Brenner. Maischig, unreif, säuerlich. Bäh. Dann lieber Rye!
Abstruses
Nun kommen wir zum abgefahreneren Zeugs. Gleich hinter der Nummer 1 verbirgt sich der Alpine Distilling Lafayette Spiced Flavoured Whiskey aus Kentucky Bourbon, Aprikose, Primel (wtf?) und Zimt. Als Vorschlag steht da ein Hot Toddy aus einem Part Schnaps und drei Part heißem Wasser. Und was soll ich sagen, das Zeugs ist gut und vertreibt jede Erkältung!
Der Höhepunkt des Sets verbirgt sich hinter der Nummer 2 und ist ausgerechnet der Blinking Owl Aquavit. Ich kenne viele skadinavische Akvavits und der hier ist absolut konkurrenzfähig und sehr speziell mit gleich 10 Botanics. Eisgekühlt hat er eine feine, süße Fenchel-Dillnote mit einem sehr würzigen Abgang mit erdigem Kardamom. Blind hätte ich vermutlich auf einen Mezcal getippt. Geiles Zeugs und besser als jeder Gin!
Rum & Co.
Die Nummer 11 ist der Koloa Rum Kaua’i Coffee Hawaiian Rum, den ich nach einmaligem Riechen meiner Mutter vermacht habe. Kaffee geht bei mir gar nicht, aber dem Vernehmen nach soll er in selbigem sehr gut schmecken 😉
Gleich die nächste Nummer 12 ist der Red Eye Louie’s Rumquila. Ja, ein Mix aus Rum und Tequila. Schmeckt auch genau so und die Mischung aus pappiger Süße und dezentem Raucharoma mit parfümierter Agavennote ist irgendwie seltsam …
Der Seven Three Black Pearl Rum mit der Nummer 15 ist ein weißer Rum, der im Wesentlichen nach New Make mit sehr scharfer Frucht schmeckt. Gibt mir gar nichts.
Als letzten habe ich dann die Nummer 17 probiert, den Whistling Andy Hibiscus Coconut Rum, der erstaunlich filigran und blumig daher kommt und auch lecker im Tee ist.
Was fehlt?
Der Gin. Ich mag Gin (oder besser: den Geschmack von Wacholder) nicht und habe die drei enthaltenen Proben verschenkt. Um sie wenigstens zu nennen: Bluecoat American Dry Gin, Filibuster Barrel Aged Gin und John Emerald Hugh Wesley’s Gin.
Fazit
Ein interessantes Set! Lauter Sachen, die ich mir vermutlich nie gekauft hätte und die man zu einem gewissen Teil hier auch gar nicht bekommt. Sieger sind der Catoctin Creek Roundstone Rye Whiskey 92 Proof, der Alpine Distilling Lafayette Spiced Flavoured Whiskey und der Blinking Owl Aquavit. Wer hätte das vorher gedacht?
Bleibt neugierig und vielen Dank an Signe Gau von winefun.de für die Samples!