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Ardbeg Enthusiastin kauft einmaligen 1975 Islay Single Malt für 16 Millionen Pfund

Ardbeg 1975 Cask 3

Ein ein­zig­ar­ti­ges Fass Ard­beg Islay Sin­gle Malt Scotch Whis­ky aus dem Jahr 1975, das zwei Destil­le­rie-Schlie­ßun­gen über­stand, ist an eine pri­va­te Samm­le­rin in Asi­en für 16 Mil­lio­nen Pfund (ca. 18,9 Mil­lio­nen Euro) ver­kauft worden.

Ardbeg 1975 Cask 3

Das „Cask No. 3“ ist die ältes­te Abfül­lung von Ard­beg bis­lang und so kost­bar, da die Destil­le­rie in den 1970ern Jah­ren nur weni­gen Sin­gle Malt her­stell­te. In den 1980ern und 1990ern Jah­ren war Ard­beg die meis­te Zeit kom­plett geschlossen.

Vom bekann­ten Whis­ky­ex­per­ten Charles MacLean als ein „bemer­kens­wer­tes Stück flüs­si­ger Geschich­te“ beschrie­ben, wird das Cask No. 3 in den nächs­ten fünf Jah­ren für die Samm­le­rin in Fla­schen teilabgefüllt.

Damit ent­steht eine ver­ti­ka­le Samm­lung gereif­ter Ard­be­gs, nicht wie­der­hol­bar für min­des­tens ein Jahr­zehnt. Mit einer Spen­de von 1 Mio. Pfund (ca. 1,18 Mio.€) für mild­tä­ti­ge Zwe­cke an die Kom­mu­ne der Insel Islay, der Hei­mat von Ard­beg, hono­riert die Destil­le­rie die fünf­zig­jäh­ri­ge Geduld und die Gene­ra­tio­nen der Destil­le­rie-Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter hin­ter die­ser äußerst raren Abfüllung.

Der Ver­kauf des Cask No. 3 über­trifft bei wei­tem alle bis­he­ri­gen Auk­ti­ons­re­kor­de für ein Sin­gle Malt-Fass und stellt einen außer­ge­wöhn­li­chen Mei­len­stein in der über 200-jäh­ri­gen Geschich­te von Ard­beg dar. Trotz ihrer Berühmt­heit für die rau­chigs­ten und meist­prä­mier­ten Whis­kys war der Weg der Destil­le­rie oft tur­bu­lent. In den 1970ern Jah­ren wur­de der größ­te Teil des erzeug­ten Whis­kys an die Blen­ding-Indus­trie ver­kauft und nur ein klei­ner Teil für Sin­gle Malt Abfül­lun­gen reser­viert. Ent­spre­chend rar sind die Bestän­de aus die­sem Jahr­zehnt. In den 1980ern Jah­ren war die Destil­le­rie über­wie­gend geschlos­sen und die Zukunft von Ard­beg hing in der Schwe­be. Wie­der­eröff­net und im Jahr 1996 erneut geschlos­sen, dach­ten vie­le, dass dies es für immer sei. Im fol­gen­den Jahr wur­de die Destil­le­rie vor dem Aus geret­tet und hat sich seit­dem ste­tig wei­ter­ent­wi­ckelt. Heu­te hat Ard­beg vie­le glü­hen­de Anhän­ger, unzäh­li­ge Prei­se gewon­nen und wird in den renom­mier­tes­ten Bars der Welt genos­sen. Doch die dun­kels­ten Tage von Ard­beg sind sei­nen Fans auch heu­te noch sehr bewusst.

Vor­stands­vor­sit­zen­der Tho­mas Morad­pour sagt:

Thomas Moradpour and Dr Bill Lumsden with Cask 3„Die­ser Ver­kauf erfüllt die gesam­te Ard­beg Com­mu­ni­ty, die unse­ren Weg beglei­tet, mit gro­ßem Stolz. Vor 25 Jah­ren stand Ard­beg kurz vor dem Zusam­men­bruch und heu­te zäh­len die Abfül­lun­gen zu den begehr­tes­ten Whis­kys der Welt. Ein Ergeb­nis har­ter Arbeit meh­re­rer Gene­ra­tio­nen: Von den Still­men an den Brenn­bla­sen, die unse­re rau­chi­gen Destil­la­te her­stel­len, über die Mit­ar­bei­ter in den Warehou­ses, die die Fäs­ser über Jahr­zehn­te pfle­gen, bis hin zu den Teams in aller Welt, die den Ruf unse­res Whis­kys bei Fans, Bar­ten­dern und Samm­lern pflegen.“

„Uns ist bewusst, die­ser sel­te­ne Whis­ky ist für alle uner­reich­bar, außer für einen ein­zel­nen Fan. Den­noch ste­cken wir in jede Fla­sche Ard­beg die glei­che Lei­den­schaft und Sorg­falt wie in die­sen exklu­si­ven Sin­gle Malt aus dem Jahr 1975 – vom Flagg­schiff Ard­beg Ten Years Old bis zu den limi­tier­ten Abfül­lun­gen. Heu­te ist unser neu­es Brenn­haus voll aus­ge­las­tet, um viel mehr Ard­beg her­zu­stel­len, und unser Whis­ky-Schöp­fer Dr. Bill Lums­den denkt sich lau­fend über­ra­schen­de und rau­chi­ge Abfül­lun­gen für die Ard­beg-Fans aus. Denn wenn ein Unter­neh­men wie Ard­beg 50 Jah­re Geduld auf­brach­te und dafür belohnt wird, ist das ein zuver­sicht­li­ches Zei­chen, in die Zukunft der Destil­le­rie und in die Insel­ge­mein­schaft Islays zu inves­tie­ren. Die Rei­se geht weiter!“

Der rau­chi­ge, aus­ge­wo­ge­ne Sin­gle Malt des Cask No. 3 wur­de am Diens­tag, dem 25. Novem­ber 1975 destil­liert – damals mälz­te Ard­beg sei­ne Gers­te noch vor Ort – und in ein Bour­bon- und ein Olo­ro­so-Sher­ry-Fass abge­füllt. Über 38 Jah­re hin­weg reif­ten die bei­den Fäs­ser im Ard­beg Warehouse unter auf­merk­sa­mer Kon­trol­le meh­re­rer Gene­ra­tio­nen von Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter. Am 31. März 2014 ließ Dr. Bill Lums­den, Ard­be­gs renom­mier­ter Direc­tor für Whis­ky-Krea­ti­on, bei­de Fäs­ser ver­mäh­len, um einen noch außer­ge­wöhn­li­che­ren Sin­gle Malt zu kom­po­nie­ren. Der Whis­ky reif­te wei­ter in einem Sin­gle Refill Olo­ro­so-Sher­ry-Fass, das nur gerings­te Holz­no­ten abgab. Heu­te, mehr als 46 Jah­re nach sei­ner Geburts­stun­de, ver­strömt die­ser Sin­gle Malt ein wah­res Pot­pour­ri an Sher­ry- und Rauch­aro­men sowie einen reich­hal­ti­gen, ele­gan­ten Geschmack.

Das Cask No. 3 wird für die neue Besit­ze­rin in den kom­men­den fünf Jah­ren an einem siche­ren Ort auf Islay wei­ter­rei­fen. Jedes Jahr wer­den 88 Fla­schen aus die­sem Fass abge­füllt und bis zum Jahr 2026 erhält die Samm­le­rin eine ein­zig­ar­ti­ge Rei­he sel­te­ner Ard­be­gs aus dem Jahr 1975, die dann 46, 47, 48, 49 und 50 Jah­re alt sein werden.

Dr Bill LumsdenDr. Bill Lums­den wird die wei­te­re Rei­fung des Fas­ses über­wa­chen. Er sagt: „Cask No. 3 ist eine außer­ge­wöhn­li­che Kost­pro­be der Ard­beg-Ver­gan­gen­heit. Sei­ne Aro­men sind nussig, her­bal und rau­chig, wäh­rend Geschmacks­no­ten von Teer, Espres­so und Min­ze eine erstaun­li­che Fines­se für einen Whis­ky die­ses Alters mit­brin­gen. Nur eine sehr gerin­ge Zahl von Fäs­sern exis­tie­ren aus die­ser Zeit, was die­ses Fass so ein­ma­lig macht. Und der Gewinn an kom­ple­xen Aro­men beweist das außer­ge­wöhn­li­che Know-How des Ard­beg-Teams, das sich über Jahr­zehn­te um Cask No. 3 küm­mer­te. Ich bin gespannt, wie es sich in den kom­men­den fünf Jah­ren ent­wi­ckeln wird.“

Exper­ten sehen im Ver­kauf des Cask No. 3 einen wei­te­ren Beweis für die beson­de­re Anzie­hungs­kraft von Ard­beg und den Anla­ge­wert von Sin­gle Malt Scotch gene­rell. Charles MacLean, der Autor und inter­na­tio­nal bekann­te Whis­ky-Exper­te lobt die her­aus­ra­gen­de Qua­li­tät des Cask No. 3: „Die­ser wirk­lich ein­zig­ar­ti­ge Whis­ky ist ein bemer­kens­wer­tes Stück flüs­si­ger Geschich­te – eine ein­drucks­vol­le Kost­pro­be aus einer Zeit, als Ard­beg sei­ne Gers­te noch selbst mälz­te. Vie­le alte Whis­kys kön­nen an Geschmack ver­lie­ren im Lau­fe der Jah­re. Das Cask No. 3 hin­ge­gen ist ein wirk­lich wun­der­schö­ner Whis­ky. Er ist sehr kom­plex und auch nach fast einem hal­ben Jahr­hun­dert noch sehr lebendig.“

Zur Fas­zi­na­ti­on von Ard­beg für Samm­ler meint er: „Es gibt drei Fak­to­ren, die einen bestimm­ten Whis­ky als Anla­ge inter­es­sant machen: Sel­ten­heit, Geschmack und Beson­der­heit. Samm­ler lie­ben schot­ti­schen Whis­ky auf­grund sei­ner Her­kunft und Geschich­te, zudem besteht gro­ßes Inter­es­se an rau­chi­gen Islay-Whis­kys. Und Ard­beg ist beson­ders rar – es gibt ein­fach kaum mehr Abfül­lun­gen aus die­ser Zeit.“

Becky Pas­kin, Whis­ky-Exper­tin und Grün­de­rin von Our­Whis­ky, sagt, dass die Begehr­lich­keit von Ard­beg noch gewach­sen ist:

„Das Cask No. 3 ist zwei­fel­los fas­zi­nie­rend, nicht nur auf­grund sei­ner Rari­tät. Es stammt aus einer Destil­le­rie, die den Ruf hat, her­vor­ra­gen­de Abfül­lun­gen zu erschaf­fen, welt­weit Kult­sta­tus genießt und einen fes­ten Platz in den Her­zen der Whis­ky­lieb­ha­ber ein­nimmt. Ard­beg zählt zu den weni­gen Destil­le­rien in Schott­land mit Ver­mächt­nis, Geschich­te und Charme, die solch ein sel­te­nes Fass für die­sen Preis ver­kau­fen kön­nen. Das Fas­zi­nie­ren­de ist, dass die Samm­le­rin nicht ein­fach ein Ard­beg-Fass kauft, son­dern eine ver­ti­ka­le Rei­he, die in den nächs­ten fünf Jah­ren wei­ter­reift und sich ent­wi­ckelt. Das ist eine sel­te­ne Gele­gen­heit, die Ent­wick­lung eines Fas­ses im Lau­fe der Zeit zu beobachten.“

Rari­tä­ten-Whis­kys sind in den ver­gan­ge­nen Jah­ren für Inves­to­ren immer belieb­ter gewor­den. Andrew Shir­ley, Her­aus­ge­ber des renom­mier­ten Knight Frank Wealth Report, sagt: „In den letz­ten zehn Jah­ren ist sel­te­ner Whis­ky die Anla­ge­klas­se mit der höchs­ten Wert­ent­wick­lung in unse­rem Luxu­ry Invest­ment Index gewe­sen. Unser Index mit Auk­ti­ons­er­geb­nis­sen rarer Fla­schen ver­zeich­ne­te in den letz­ten 10 Jah­ren einen Wert­zu­wachs von 428 Pro­zent, allein im ver­gan­ge­nen Jahr 9 Pro­zent. Die­se Rekord­sum­me für ein ver­kauf­tes Fass hat eine sehr inter­es­san­te neue Höchst­mar­ke gesetzt, auch wenn der äqui­va­len­te Preis für eine Fla­sche – 36.000 Pfund (ca. 42.500€) mit Auk­ti­ons­er­geb­nis­sen von sel­te­nen Fla­schen gut ver­gleich­bar ist.“

Verkostungsnotiz Ardbeg Cask No. 3, 1975

  • Far­be: Tie­fer Bronzeton
  • An der Nase: Para­nüs­se in Tof­fee, gefolgt von Lein­öl, einem Hauch blü­hen­der Johan­nis­bee­ren, süßer, aro­ma­ti­scher Torf­rauch mit einer Spur Tabak. Ein Sprit­zer Was­ser öff­net wei­te­re Kom­ple­xi­tät mit zar­ter Limet­te und Fenchel.
  • Am Gau­men: Kom­plex, reich­hal­tig und über­ra­schend ele­gant. Min­ze mit einer Spur Lap­sang Souchong Tee, etwas Keks und Teer. Espres­so köchelt neben sal­zi­gem Karamell-Toffee.
  • Nach­hall: Eine üppi­ge Ver­bin­dung von Teer, rau­chi­gen Noten und Eichenholz

(Pres­se­mit­tei­lung)

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Jörg Bechtold beschäftigt sich seit Ende der 90er Jahre mit Single Malt Whisky. Auf mehreren Reisen nach Schottland hat er Land und Leute kennengelernt sowie viele Destillerien besucht. 2002 hatte er die WHISKYFANPAGE.DE begründet, seit 2006 schreibt er dieses Blog und ist außerdem als Referent für Whisky-Tastings tätig.