(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)
Nach dem Wortspiel mit dem THY January vom letzten Samstag möchte ich heute mal etwas ernster werden. Im Januar liest man ja in jeder größeren Online-Zeitung einen Artikel zum Dry January und meist kommt eine Zeile in der Richtung von „es ist schön, mal wieder ohne Filmriss aufzuwachen“ darin vor. Also ehrlich, das ist mir das letzte Mal mit ungefähr 18 Jahren passiert.
Mag sein, dass ich eine Spaßbremse bin. Mag sein, dass ich nicht unbedingt der beliebteste Partygast bin. Aber ich bin halt auch nicht der erste Kandidat für die anonymen Alkoholiker. Und auf Partys bin ich meistens derjenige, der fährt. Außer, es ist ein Treffen mit Whiskyfreunden.
Ich habe noch nie gerne viel Alkohol getrunken. Nicht, dass ich es nie getan hätte oder nie tun würde. Aber ich trinke nie, um betrunken zu werden, um locker zu werden, mutig zu werden, oder sonst irgendetwas zu tun, was ich sonst nie tun würde. Funktioniert bei mir auch nicht, ich werde einfach nur sehr schnell sehr müde. Ich trinke nur aus genau einem Grund: Weil mir Whisky schmeckt.
Mir schmeckt grundsätzlich weder Bier noch Wein. Ich trinke manchmal ein bestimmtes Bier, weil ich weiß, dass es mir ausnahmsweise schmeckt oder ich neugierig bin. Ich probiere manchmal Wein aus demselben Grund. Nach einem Glas reicht es mir dann auch schon wieder. Ich mag Cider. Ich mag manche andere Spirituose, wie zum Beispiel Calvados oder auch Rum. Aber auch da würde ich eher nicht mehr als ein Glas davon trinken.
Bei Whisky ist das anders. Weil Whisky anders ist. Weil er mehr Aromen hat. Weil man ihn nicht einfach nur in Gesellschaft trinken kann, sondern mit den anderen Whiskyfans über ihn reden und fachsimpeln kann. Weil die anderen genauso fasziniert davon sind wie man selbst. Oder einfach genauso bescheuert.
Dann wird es auch mal mehr als einer. Oder zwei. Aber irgendwann lernt man, dass man sich nicht immer das Glas voll schenkt. Weil man probieren will und nicht trinken. Weil man schmecken will und das nach dem x‑ten Glas irgendwann nicht mehr geht.
Whisky trinkt man nicht, Whisky genießt man. Und der Genuss hält viel länger, wenn man noch auf den eigenen zwei Beinen nach Hause gehen kann. Das heißt jetzt zugegebenermaßen nicht, dass man nach einem Whiskyabend oder einer Whiskymesse noch nüchtern ist. Aber runter schmeckt halt immer besser als rauf, deshalb sollte man seine Grenzen kennen. Und es sind zumindest bei mir nur eine handvoll Termine im Jahr.
Ich höre im Alltag oft vom berüchtigten „Feierabendbier“, von der Flasche Wein zum Abendessen. Und danach? Ich sehe, was andere in ihren Kellern an Bierkästen und Weinkisten bunkern und frage mich, ob sie einen Laden damit eröffnen wollen. Ich sehe, wie viele Pils andere am Samstagabend in der Kneipe in sich reinschütten und frage mich, ob sie nicht doch vielleicht ein kleines Alkoholproblem haben, auch wenn sie Montags wieder stocknüchtern auf der Arbeit erscheinen. Und ich sehe oft genug Leute in Anzügen Bier zum Mittagessen bestellen, und zwar kein alkoholfreies.
Wenn mich andere zu Hause besuchen und meine Flaschen sehen, sagen sie immer: „Du musst ja viel trinken!“. Dann sage ich immer: „Wenn ich viel trinken würde, hätte ich nicht so viele Flaschen.“.
Bei mir stehen vor allem viele offene Restflaschen aus Tastings herum. Diejenigen, an denen ich selbst (lange) trinke, kann man an einer Hand abzählen. Na gut, an zwei. Der Rest ist zu. Und dann gibt es da noch Samples, die meist monate- oder sogar jahrelang ungeöffnet herumstehen. Das liegt unter anderem daran, dass ich chronische Migräne habe. Wenn man eh schon ständig Kopfschmerzen hat, braucht man nicht auch noch Alkohol.
Man sollte ab und an über seinen Alkoholkonsum nachdenken. Ich kenne mindestens einen „geouteten“ Alkoholiker und ein paar, bei denen es mich nicht wundern würde. Die Mutter eines Schulfreundes ist durch Alkoholmissbrauch gestorben. Ich habe erlebt, was es mit ihnen und ihrem Umfeld macht. Man kann mit Alkohol vernünftig umgehen, aber die Grenze ist im wahrsten Sinne des Wortes fließend. In Irland werden bereits Warnhinweise auf Alkoholflaschen eingeführt und auch bei uns wird das wohl irgendwann kommen.
Wer den Januar über nichts trinkt und dann wieder so weiter säuft wie vorher, hat nichts erreicht. Entweder man lernt dadurch, dass es auch ganz ohne Alkohol geht, oder man hat schon vorher gelernt, dass man auch maßvoll konsumieren kann. Wer das nicht kann, wer immer wieder seine Grenzen überschreitet, der sollte sich rechtzeitig seine Gedanken dazu machen, bevor es zu spät ist.
Ich hoffe, dass wir uns trotzdem bald auf der Whisky-Spring treffen!
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Nach dem Wortspiel mit dem THY January vom letzten Samstag möchte ich heute mal etwas ernster werden. Im Januar liest man ja in jeder größeren Online-Zeitung einen Artikel zum Dry January und meist kommt eine Zeile in der Richtung von „es ist schön, mal wieder ohne Filmriss aufzuwachen“ darin vor. Also ehrlich, das ist mir das letzte Mal mit ungefähr 18 Jahren passiert.
Mag sein, dass ich eine Spaßbremse bin. Mag sein, dass ich nicht unbedingt der beliebteste Partygast bin. Aber ich bin halt auch nicht der erste Kandidat für die anonymen Alkoholiker. Und auf Partys bin ich meistens derjenige, der fährt. Außer, es ist ein Treffen mit Whiskyfreunden.
Ich habe noch nie gerne viel Alkohol getrunken. Nicht, dass ich es nie getan hätte oder nie tun würde. Aber ich trinke nie, um betrunken zu werden, um locker zu werden, mutig zu werden, oder sonst irgendetwas zu tun, was ich sonst nie tun würde. Funktioniert bei mir auch nicht, ich werde einfach nur sehr schnell sehr müde. Ich trinke nur aus genau einem Grund: Weil mir Whisky schmeckt.
Mir schmeckt grundsätzlich weder Bier noch Wein. Ich trinke manchmal ein bestimmtes Bier, weil ich weiß, dass es mir ausnahmsweise schmeckt oder ich neugierig bin. Ich probiere manchmal Wein aus demselben Grund. Nach einem Glas reicht es mir dann auch schon wieder. Ich mag Cider. Ich mag manche andere Spirituose, wie zum Beispiel Calvados oder auch Rum. Aber auch da würde ich eher nicht mehr als ein Glas davon trinken.
Bei Whisky ist das anders. Weil Whisky anders ist. Weil er mehr Aromen hat. Weil man ihn nicht einfach nur in Gesellschaft trinken kann, sondern mit den anderen Whiskyfans über ihn reden und fachsimpeln kann. Weil die anderen genauso fasziniert davon sind wie man selbst. Oder einfach genauso bescheuert.
Dann wird es auch mal mehr als einer. Oder zwei. Aber irgendwann lernt man, dass man sich nicht immer das Glas voll schenkt. Weil man probieren will und nicht trinken. Weil man schmecken will und das nach dem x‑ten Glas irgendwann nicht mehr geht.
Whisky trinkt man nicht, Whisky genießt man. Und der Genuss hält viel länger, wenn man noch auf den eigenen zwei Beinen nach Hause gehen kann. Das heißt jetzt zugegebenermaßen nicht, dass man nach einem Whiskyabend oder einer Whiskymesse noch nüchtern ist. Aber runter schmeckt halt immer besser als rauf, deshalb sollte man seine Grenzen kennen. Und es sind zumindest bei mir nur eine handvoll Termine im Jahr.
Ich höre im Alltag oft vom berüchtigten „Feierabendbier“, von der Flasche Wein zum Abendessen. Und danach? Ich sehe, was andere in ihren Kellern an Bierkästen und Weinkisten bunkern und frage mich, ob sie einen Laden damit eröffnen wollen. Ich sehe, wie viele Pils andere am Samstagabend in der Kneipe in sich reinschütten und frage mich, ob sie nicht doch vielleicht ein kleines Alkoholproblem haben, auch wenn sie Montags wieder stocknüchtern auf der Arbeit erscheinen. Und ich sehe oft genug Leute in Anzügen Bier zum Mittagessen bestellen, und zwar kein alkoholfreies.
Bei mir stehen vor allem viele offene Restflaschen aus Tastings herum. Diejenigen, an denen ich selbst (lange) trinke, kann man an einer Hand abzählen. Na gut, an zwei. Der Rest ist zu. Und dann gibt es da noch Samples, die meist monate- oder sogar jahrelang ungeöffnet herumstehen. Das liegt unter anderem daran, dass ich chronische Migräne habe. Wenn man eh schon ständig Kopfschmerzen hat, braucht man nicht auch noch Alkohol.
Man sollte ab und an über seinen Alkoholkonsum nachdenken. Ich kenne mindestens einen „geouteten“ Alkoholiker und ein paar, bei denen es mich nicht wundern würde. Die Mutter eines Schulfreundes ist durch Alkoholmissbrauch gestorben. Ich habe erlebt, was es mit ihnen und ihrem Umfeld macht. Man kann mit Alkohol vernünftig umgehen, aber die Grenze ist im wahrsten Sinne des Wortes fließend. In Irland werden bereits Warnhinweise auf Alkoholflaschen eingeführt und auch bei uns wird das wohl irgendwann kommen.
Wer den Januar über nichts trinkt und dann wieder so weiter säuft wie vorher, hat nichts erreicht. Entweder man lernt dadurch, dass es auch ganz ohne Alkohol geht, oder man hat schon vorher gelernt, dass man auch maßvoll konsumieren kann. Wer das nicht kann, wer immer wieder seine Grenzen überschreitet, der sollte sich rechtzeitig seine Gedanken dazu machen, bevor es zu spät ist.
Ich hoffe, dass wir uns trotzdem bald auf der Whisky-Spring treffen!