Mitte letzten Jahres hatte ich die erste Ausgabe des German Armagnac Festival in Stuttgart besucht und war durchaus begeistert zurückgekommen. Eigentlich wollte ich mir auch dort schon eine Flasche kaufen, konnte mich aber nicht entscheiden und als ich dann doch die Messeabfüllung mitnehmen wollte, war sie auch schon ausverkauft.
So habe ich ein wenig gewartet, lange das sehr umfangreiche Angebot von Armagnac.de durchstöbert und mich dann doch spontan für eine andere Quelle entschieden: The Cask Wizard. Marco Mack ist seit 2021 ein kleiner, aber feiner Abfüller für Whisky, Rum und Cognac, der bei mir bisher unter dem Radar lief, bis ich auf Facebook einen Beitrag zu seiner neuen Abfüllung gesehen habe: Armagnac Domaine Séailles 36 Jahre 50,7%. Da musste ich dann zuschlagen.
Armagnac ist sicherlich nicht jedermanns Sache und auch ich hätte mir vor dem Festival vermutlich keine Flasche gekauft, alleine schon aus mangelndem Wissen, was sich hinter den ganzen Namen und Rebsorten verbirgt. Mit den Besitzern der Domaine Séailles hatte ich auf dem Festival aber gesprochen und auch einige ihrer Abfüllungen probiert, darunter auch ein Armagnac aus meinem Geburtsjahrgang 1972. Überlegt Euch mal, was ein Whisky aus diesem Jahr kosten würde…
Der Armagnac Domaine Séailles 36 Jahre 50,7% von The Cask Wizard liegt bei 94,90 € für 0,7 Liter. Die 50,7% sind sogar relativ wenig für das Alter (Jahrgang 1987), die „normalen“ Séailles aus diesem Jahr haben 57–58,5%, liegen preislich aber auch etwas höher.
Während junger Armagnac sehr frisch und fruchtig schmeckt und näher an dem liegt, was man von Cognac gewöhnt ist, nähern sich ältere Abfüllungen immer mehr dem an, was man von einem guten Wein- oder Sherry-Cask Whisky erwarten würde. Er erreicht zwar nicht ganz die Tiefe und Komplexität eines Single Malt, aber mit einem Blended Whisky aus Sherry Casks finde ich ihn recht gut vergleichbar.
Der Domaine Séailles 36 Jahre von The Cask Wizard ist rotbraun im Glas, hat eine ganz typische, fruchtige Trauben-Note, nicht stechend. Im Mund ist er weich, prickelt aber trotzdem auf der Zunge und schmeckt eher nach hellen Beeren als nach dunklen Sherry-Füchten. Im Abgang kommt dann aber das Alter voll durch, mit Samt, Leder und Sandelholz und ordentlich Tannin, aber nicht störend und nicht so kratzig, wie das bei vielen älteren Whiskyfässern der Fall ist. Der Nachklang ist dann eher trocken, aber lang. Ohne die Nase, wenn man nur die Farbe sieht und den Abgang schmeckt, würde er problemlos als Sherry Cask Whisky durchgehen, wenn auch als ziemlich alkoholischer.
Die älteren Domaine Séailles sind alle aus Ugni Blanc-Trauben destilliert, der typischen Cognac-Rebe, die dort über 90% ausmacht. Für Armagnac sind 10 Rebsorten zugelassen, in Verwendung sind davon neben Ugni Blanc (bei Armagnac rund 50%) nur noch Baco, Colombard und Folle Blanche (in dieser Reihenfolge). Ich fand Folle Blanche recht spannend, die bei den jüngeren Armagnacs für eine sehr frische Fruchtnote sorgt.
Am 13. April 2024 findet die zweite Ausgabe des German Armagnac Festival statt, an der ich wieder teilnehmen werde. Dort werde ich mich dann durch die Folle Blanches probieren und einen davon mitnehmen. Nach den Erfahrungen vom letzten Mal ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er von Domaine de Danis sein wird.
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)
Mitte letzten Jahres hatte ich die erste Ausgabe des German Armagnac Festival in Stuttgart besucht und war durchaus begeistert zurückgekommen. Eigentlich wollte ich mir auch dort schon eine Flasche kaufen, konnte mich aber nicht entscheiden und als ich dann doch die Messeabfüllung mitnehmen wollte, war sie auch schon ausverkauft.
So habe ich ein wenig gewartet, lange das sehr umfangreiche Angebot von Armagnac.de durchstöbert und mich dann doch spontan für eine andere Quelle entschieden: The Cask Wizard. Marco Mack ist seit 2021 ein kleiner, aber feiner Abfüller für Whisky, Rum und Cognac, der bei mir bisher unter dem Radar lief, bis ich auf Facebook einen Beitrag zu seiner neuen Abfüllung gesehen habe: Armagnac Domaine Séailles 36 Jahre 50,7%. Da musste ich dann zuschlagen.
Armagnac ist sicherlich nicht jedermanns Sache und auch ich hätte mir vor dem Festival vermutlich keine Flasche gekauft, alleine schon aus mangelndem Wissen, was sich hinter den ganzen Namen und Rebsorten verbirgt. Mit den Besitzern der Domaine Séailles hatte ich auf dem Festival aber gesprochen und auch einige ihrer Abfüllungen probiert, darunter auch ein Armagnac aus meinem Geburtsjahrgang 1972. Überlegt Euch mal, was ein Whisky aus diesem Jahr kosten würde…
Der Armagnac Domaine Séailles 36 Jahre 50,7% von The Cask Wizard liegt bei 94,90 € für 0,7 Liter. Die 50,7% sind sogar relativ wenig für das Alter (Jahrgang 1987), die „normalen“ Séailles aus diesem Jahr haben 57–58,5%, liegen preislich aber auch etwas höher.
Während junger Armagnac sehr frisch und fruchtig schmeckt und näher an dem liegt, was man von Cognac gewöhnt ist, nähern sich ältere Abfüllungen immer mehr dem an, was man von einem guten Wein- oder Sherry-Cask Whisky erwarten würde. Er erreicht zwar nicht ganz die Tiefe und Komplexität eines Single Malt, aber mit einem Blended Whisky aus Sherry Casks finde ich ihn recht gut vergleichbar.
Der Domaine Séailles 36 Jahre von The Cask Wizard ist rotbraun im Glas, hat eine ganz typische, fruchtige Trauben-Note, nicht stechend. Im Mund ist er weich, prickelt aber trotzdem auf der Zunge und schmeckt eher nach hellen Beeren als nach dunklen Sherry-Füchten. Im Abgang kommt dann aber das Alter voll durch, mit Samt, Leder und Sandelholz und ordentlich Tannin, aber nicht störend und nicht so kratzig, wie das bei vielen älteren Whiskyfässern der Fall ist. Der Nachklang ist dann eher trocken, aber lang. Ohne die Nase, wenn man nur die Farbe sieht und den Abgang schmeckt, würde er problemlos als Sherry Cask Whisky durchgehen, wenn auch als ziemlich alkoholischer.
Die älteren Domaine Séailles sind alle aus Ugni Blanc-Trauben destilliert, der typischen Cognac-Rebe, die dort über 90% ausmacht. Für Armagnac sind 10 Rebsorten zugelassen, in Verwendung sind davon neben Ugni Blanc (bei Armagnac rund 50%) nur noch Baco, Colombard und Folle Blanche (in dieser Reihenfolge). Ich fand Folle Blanche recht spannend, die bei den jüngeren Armagnacs für eine sehr frische Fruchtnote sorgt.
Am 13. April 2024 findet die zweite Ausgabe des German Armagnac Festival statt, an der ich wieder teilnehmen werde. Dort werde ich mich dann durch die Folle Blanches probieren und einen davon mitnehmen. Nach den Erfahrungen vom letzten Mal ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er von Domaine de Danis sein wird.