Die Stauning Distillery wurde 2005 von 9 Freunden im Westen Jütlands in einem alten Schlachthof gegründet. Das alte Kühlhaus diente als Malting Floor, der Cutter als Getreidemühle, ein altes Fass als Mash Tun und der Räucherofen, in dem früher Schinken und Würste hingen, zum Darren des Getreides. Der Torf stammte von einem nahegelegenen Museum, das den Torfabbau in den alten Zeiten zum Thema hat. Nur die kleinen Brennblasen wurden extra für die neue Destillerie in Spanien angefertigt. 2006 floss der erste Brand. Noch im selben Jahr war Jim Murray zu Gast und fand den New Make ziemlich vielversprechend.
2007 fand bereits der Umzug auf das Gelände einer Farm in Stauning statt, woher der Whisky dann auch seinen Namen hat. Seit 2009 ist die Produktion richtig im Gang und seit 2011 gibt es den „Young Rye“ als erste Abfüllung, die unter anderem auch im bekannten Restaurant NOMA in Kopenhagen ausgeschenkt wurde.
Seit 2015 ist der weltgrößte Spirituosenkonzern Diageo über die Investmentfirma Distill Ventures an der Destillerie beteiligt und die Produktion wurde auf rund 900.000 Liter im Jahr erweitert.
Trotzdem verwendet Stauning nur lokale Gerste und Roggen, die sie in eigenen Floor Maltings verarbeiten. Die Brennblasen laufen unter direkter Hitze, was weltweit nur noch wenige Destillerien machen und ein öligeres, fruchtigeres Destillat ergibt. Die Form der Brennblasen entspricht außerdem eher der aus Frankreich bekannten Alembic und sind recht klein (Wash Stills 1000 Liter, Spirit Stills 600 Liter), was viel Kupferkontakt und eine schnellere Reifung des Destillats ermöglicht.
Die Stauning Distillery hat sich mit vielen anderen Dänischen Produzenten Anfang Oktober 2018 auf dem Bar Convent Berlin präsentiert und im Vorfeld bei verschiedenen Whisky-Bloggern angefragt, ob sie die Produkte einmal probieren möchten. Da ich keine Möglichkeit hatte nach Berlin zu reisen, hat mir die Königlich Dänische Botschaft ein Paket mit drei Samples zugeschickt, die ich nun endlich probieren konnte:
Stauning Young Rye, 43,3% (2014-Feb. 2018)
Sehr hell, in der Nase Maische, Birne und Zimt.
Im Mund sehr warm, Vanille, recht trocken.
Im Abgang sehr fruchtig, weich und der typische, brotige Geschmack von Roggen.
Ehrlich gesagt nicht ganz so toll, es hat die ganz typische Maische-Note, die auch so viele deutsche Whiskys haben und die ich gar nicht mag. Wobei die Nase deutlich schlechter ist als der Geschmack.
Auch sehr hell, deutlicher trockener Torf, würzig, Nelken, Sternanis.
Im Mund voll, warm und würzig.
Im Abgang schön warm, würzig, lang und nur mit leichter Maische im Hintergrund.
Deutlich besser als der Young Rye und wie bei jungen, torfigen Schotten maskiert auch hier der Torfanteil die Jugend. Absolut trinkbar.
Stauning Curious Peated Rye, 43% (Jan. 2018)
Ein un- oder nur kurz gelagerter New Make, dementsprechend farblos wie Wasser.
Der Torf ist deutlich, aber dezent und es schwingt viel Apfel- und Birne mit. Im Mund sehr frisch und helle Früchte.
Im Abgang konnt dann deutlich der Torf durch und überlagert die Frucht, nur leicht maischig und mittellang.
Gefällt mit eigentlich sogar am besten, aber ich bin generell auch ein Fan von Obstschnäpsen und viele New Makes stehen denen in wenig nach, vor allem wenn der Mittellauf eher früh als spät gekappt wird und dadurch die Fruchtaromen stärker raus kommen als das Malz.
Fazit
Das waren in der Tat die ersten dänischen Whiskys die ich probiert habe und sie sind auch nicht schlechter als die meiste Konkurrenz in den Nachbarländern. Durch den Rye und die Art der Brennblasen haben sie einen eigenen Charakter, was grundsätzlich mal positiv ist. Sie sind aber auch alle noch zu jung und wenn sie mal 8–10 statt 3–4 Jahre alt sind wird man eher beurteilen können, in welche Richtung sich das Destillat entwickelt. Bis dahin bleiben die Schweden von Mackmyra die Besten im Norden und das nach wie vor mit deutlichem Abstand.
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Die Stauning Distillery wurde 2005 von 9 Freunden im Westen Jütlands in einem alten Schlachthof gegründet. Das alte Kühlhaus diente als Malting Floor, der Cutter als Getreidemühle, ein altes Fass als Mash Tun und der Räucherofen, in dem früher Schinken und Würste hingen, zum Darren des Getreides. Der Torf stammte von einem nahegelegenen Museum, das den Torfabbau in den alten Zeiten zum Thema hat. Nur die kleinen Brennblasen wurden extra für die neue Destillerie in Spanien angefertigt. 2006 floss der erste Brand. Noch im selben Jahr war Jim Murray zu Gast und fand den New Make ziemlich vielversprechend.
2007 fand bereits der Umzug auf das Gelände einer Farm in Stauning statt, woher der Whisky dann auch seinen Namen hat. Seit 2009 ist die Produktion richtig im Gang und seit 2011 gibt es den „Young Rye“ als erste Abfüllung, die unter anderem auch im bekannten Restaurant NOMA in Kopenhagen ausgeschenkt wurde.
Seit 2015 ist der weltgrößte Spirituosenkonzern Diageo über die Investmentfirma Distill Ventures an der Destillerie beteiligt und die Produktion wurde auf rund 900.000 Liter im Jahr erweitert.
Trotzdem verwendet Stauning nur lokale Gerste und Roggen, die sie in eigenen Floor Maltings verarbeiten. Die Brennblasen laufen unter direkter Hitze, was weltweit nur noch wenige Destillerien machen und ein öligeres, fruchtigeres Destillat ergibt. Die Form der Brennblasen entspricht außerdem eher der aus Frankreich bekannten Alembic und sind recht klein (Wash Stills 1000 Liter, Spirit Stills 600 Liter), was viel Kupferkontakt und eine schnellere Reifung des Destillats ermöglicht.
Die Stauning Distillery hat sich mit vielen anderen Dänischen Produzenten Anfang Oktober 2018 auf dem Bar Convent Berlin präsentiert und im Vorfeld bei verschiedenen Whisky-Bloggern angefragt, ob sie die Produkte einmal probieren möchten. Da ich keine Möglichkeit hatte nach Berlin zu reisen, hat mir die Königlich Dänische Botschaft ein Paket mit drei Samples zugeschickt, die ich nun endlich probieren konnte:
Stauning Young Rye, 43,3% (2014-Feb. 2018)
Stauning KAOS Rye & Peated, 46,8% (2014/15-June 2018)
Stauning Curious Peated Rye, 43% (Jan. 2018)
Im Mund sehr frisch und helle Früchte.
Fazit
Das waren in der Tat die ersten dänischen Whiskys die ich probiert habe und sie sind auch nicht schlechter als die meiste Konkurrenz in den Nachbarländern. Durch den Rye und die Art der Brennblasen haben sie einen eigenen Charakter, was grundsätzlich mal positiv ist. Sie sind aber auch alle noch zu jung und wenn sie mal 8–10 statt 3–4 Jahre alt sind wird man eher beurteilen können, in welche Richtung sich das Destillat entwickelt. Bis dahin bleiben die Schweden von Mackmyra die Besten im Norden und das nach wie vor mit deutlichem Abstand.