Von Ernie – Ernst J. Scheiner, The Gateway to Distilleries
Spannung verspricht der neue Teeling Whiskey Riesling Grand Cru Cask. Er ist eine kreative Symbiose aus irischer Destillationskunst und pfälzischer Weinbautradition.
Es ist die dritte Abfüllung der Grand Cru Cask Serie aus der Whiskey Manufaktur Teeling, die fast exklusiv in die Regale des deutschen Spirituosenfachhandels kommt. Rund 4 500 Flaschen wurden in Greenore handgefüllt. Der Riesenteil davon, ca. 3 500 Flaschen, kommt nach Deutschland, ein geringer Teil geht nach Frankreich und ein kleiner Rest verbleibt zum Direktverkauf in der Teeling Distillery am Newmarket Square in Dublin. Überraschung eins war eine Pinot Noir/Spätburgunder Variante; Nummer zwei, eine von Riesling-Fässer geprägter Whiskey. Weitere Grand Cru Casks werden kommen.
Dublin Whiskey Revival
In den Liberties hatten die Brüder Jack und Steven Teeling eine neue Distillery gegründet. Die Anregung hierzu gab der Mentor der irischen Whiskey Renaissance Dr. John Teeling. Nach 125 Jahren war es im Juni 2015 die erste Dubliner Brennerei-Neugründung. Das finanzielle Fundament wurde durch den Verkauf der Cooley Distillery im Co. Louth gelegt.
Production Manager und Master Blender Alex Chasko überraschte um das eine und andere Mal die Whisky-Welt mit Whiskey-Kreationen. Der erfahrene Fachmann für Holzfassreifungen hatte einmal bei Diageo nach spezifischen Reifewirkungen von unterschiedlich vorbelegten Holzfässer auf Whiskeys geforscht.
Der gebürtige Amerikaner aus dem Weinland Oregon selbst mag Weine. Daher ist es kein Wunder, dass Weinfässer bei der Reifung der Teeling Whiskeys eine prägende Rolle spielen. So hatte Chasko einen für die irische Trinkkultur so typischen Pot Still Whiskey aus 50 % gemälzter und 50% ungemälzter Gerste 2015 in der Teeling Distillery dreifach gebrannt. Reifen durfte die 46 % vol. starke Dublin-Preziose mit einer Gesamtauflage von nur 250 Flaschen für ganze drei Jahre in einem getoasteten Eichenholzfass auf der Halbinsel Cooley im maritimen Klima des Küstenorts Greenore. Winzer aus dem Languedoc hatten zuvor im Barrique die Sorte Muscat Blanc – Muskateller – 24 Monate ausgebaut. In der Regel ist dieser süße aufgespritete Weißwein ein vin doux naturel, der gewisse aromatische Ähnlichkeiten mit andalusischen Likörweinen wie ein Sherry aus Moscatel-Trauben aufweist.
Der Spirit of Dublin ist wieder zurück
Eines der führenden Weingüter der Pfalz und Deutschlands, das renommierte, 1849 gegründete, Weingut Reichsrat von Buhl in Deidesheim, erlaubt Teeling namentlich die Verwendung von Barriques in denen zuvor der aus Italien stammende Oenologe Simone Frigerio und sein Vorgänger, der Franzose Mathieu Kauffmann (bis August 2019), rote oder weiße Weine ausbauten. Die klassischen Rebsorten Spätburgunder und Riesling wachsen in auf mineralreichen, schweren Böden der Toplagen von Deidesheim und Forst.
Die VDP-Weine werden sortentypisch mit modernsten Anlagen aus Edelstahl vinifiziert. Entscheidend ist die mehrmonatige Lagerung auf der Vollhefe, die den Weinen eine überraschende sowie eindrucksvolle aromatische Komplexität verleiht. Die handgelesenen Trauben für die Großen Gewächse stammen aus den eigenen biologisch bewirtschafteten Weinbergen, die zu den besten Lagen Deutschlands zählen. Namen der Großen Gewächse wie Ungeheuer, Freundstück, Kirchenstück, Pechstein, Jesuitengarten, Kieselberg oder Herrgottsacker läuten unter den Weinkennern die Glocken.
Die eleganten Riesling-Weine reifen in besten, mehrfach belegten, Weinfässern aus amerikanischer oder französischer Eiche. Das Holz beeinflusst allerdings keineswegs das aromatische Erscheinungsbild des Rieslings, es sind vielmehr die Spuren des Sauerstoffs, der in geringsten Mengen durch die Dauben in den Wein diffundiert. Es ist diese Ruhe, die Buhl-Riesling-Weine in 225 oder 228 Liter großen Barriques zwei Jahre lang in den weitläufigen Gewölbekellern veredeln. Die Medium getoasteten Fässer böttcherten renommierte französische, aber auch Küfer aus der Region. Das Ergebnis mündet in eine ausgefeilte Aromatik von reifen Birnen, weißen Pfirsichen sowie Marillen. Sie erscheinen im Glas frisch, zitrusartig, mineralisch und trocken. Eine dezente Säure begleitet begeisternd würzig-mineralische cremige, fast schmelzige Wahrnehmungen.
„Zum dritten Mal setzen die beiden Familienunternehmen ihre erfolgreiche Partnerschaft fort, die eine Brücke zwischen irischer und deutscher Genusskultur schlägt,“ freut sich Borcos Senior Marketing Manager Michael Rennies, auf dessen Initiative diese Zusammenarbeit mit Weingutsdirektor Dennis Geller zurückgeht. „…Bei Reichsrat von Buhl sind wir besonders stolz auf unser Handwerk, die feinen Aromen unserer Holzfässer und die subtilen Nuancen der Aromen unserer Terroirs in Einklang zu bringen. In diesem Sinne passen Reichsrat von Buhl und Teeling perfekt zusammen. Beide Unternehmen sind immer auf der Suche nach Finesse, Eleganz und Tiefe,“ meint Geller.
Teeling Grand Cru Riesling
Im Weingut Reichsrat von Buhl stellte der International Product Manager Darran Lovely den neuen Teeling Grand Cru vor. Gemeinsam mit Monika Schmids und Simone Frigerios Ausführungen verkosteten die Anwesenden elegante mineral- und finessenreiche VDP Rieslinge, Große Gewächse höchster Güte, die sie sensorisch zur fruchtigen Dubliner Interpretation führten.
Der Teeling Small Batch Grand Cru Riesling erscheint ohne eine Altersangabe, ein Blend aus 80 % Grain Whiskeys und 20 % Single Malt Whiskeys. Die Basis des Single Malt bildete ein aus 100 % gemälzter irischer Gerste dreifach in der Dubliner Teeling Distillery gebranntes Destillat. Die Grain Whiskeys wurden in Dr. John Teelings Distillery in Dundalk – GND – in Frilli-Säulenkolonnen kontinuierlich unter der Aufsicht von David F. Hynes aus gelben Mais gebrannt. Beide Destillate durften in Greenore auf der Halbinsel Cooley im maritimen Klima in gecharrten 190 Liter großen Bourbon Barrels – first, second und third fill –mehr als drei Jahre grundreifen. Für die neue Variante der Small Batch Collaboration wählte Alex Chasko ähnlich der Rezeptur für den Teeling Base Whiskey vier Fässer Grain Whiskey von der Great Northern Distillery sowie ein Fass Single Malt Whiskey von der eigenen Dublin Teeling Distillery aus. Darran Lovely erklärt dazu: „Das Riesling Batch der Third Collaboration setzt sich allerdings insgesamt aus zwölf Fässern zusammen…das ergibt so um die 5 000 Flaschen … 95 % gehen in den zweitgrößten europäischen Markt Deutschland, ein Teil ins Elsass und in die Schweiz.“
Das Teeling-Family-Vatting bzw. die Mischung aus Grain und Malt wurde zunächst im Stahltank verheiratet. Nach einer gewissen Weile gab Chasko die Cuvée zur Nachreifung für achtzehn Monate in die frischen Buhl Barriques, in denen zuvor der Weinmacher Simone Frigerio und seine Vorgänger trockene Riesling-Weine vinifizierten. „Wir wählten dieses Mal higher quality barrels für die Nachreifung aus…sie brachten ein Mehr an creaminess and butterscotch Aromen, a lot more fruity notes come through,“ freut sich Lovely. Das Alter des Grand Cru Whiskeys liegt laut Darran bei rund fünf Jahren. Der 46 % vol kräftige Ire wurde nicht mit Zuckerkulör farblich eingestellt und nicht kühlfiltriert, um so die vollen natürlichen Aromapotentiale des Originals zu erhalten. Sie sind ein Ergebnis der Verarbeitung von Gerste, Gärung, Destillation und Fassreifung. Neu ist die Flaschenform mit erhabenen Glasprägungen des Phoenix und des Namens Teeling. Die blaue Farbe des Lables erinnert an die Farben des Wappens der Stadt am Liffey.
„Dieser limitierte Teeling Whiskey hat eine bemerkenswerte Geschmackstiefe, mit frischen, leichten Fruchtnoten von Melone und Ananas, die sich mit Nektarine und Honig vermischen, und einer trockenen Mineralität, die für das Reichsrat von Buhl Flaggschiff Riesling Grand Cru typisch ist. Das Ergebnis ist ein aufregender Geschmack, der das Beste von Irish Whiskey und deutschem Riesling vereint.“ (Jack Teeling)
Wie schmeckt der Grand Cru Riesling Whiskey?
Klare Pink Reflexe eröffnen den visuellen Einstieg. Eine intensive facettenreiche Fruchtigkeit durchströmt angenehm die Nase. Die Frische von grünen Apfelnoten verbunden mit Eindrücken von reifen weißen Pfirsichen beeindruckt. Exotische Assoziationen von Charentais-Honigmelonen – reifer Mango? Maracuja? – und Ananas formen eine vielschichtige körperreiche Struktur. Florale Assoziationen von Frühlingsblühern erscheinen blitzartig. Auf der Zunge und am Gaumen überraschen die Süße, die vielgestaltige Fruchtigkeit, die würzigen – leicht pfeffrigen – Noten der Tannine des Eichenholzes. Der fruchtig malzige Bourbon-Charakter vermählt sich mit einer dezent schwebenden weinigen Riesling-Finesse. Die Riesling Barrriques machen den Whiskey frisch, fruchtig und verleihen ihm einen Touch von Mineralität. Ölig und weich gleitet der Blend die Zunge entlang. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden. Voraussetzung war ein absolut sauber dreifach destillierter Single Malt New Make, der eine schnelle Reifung des Whiskeys im milden Klima Irlands ermöglichte. Eine Alkoholkonzentration von 46 % vol genügt vollkommen.
Der Vergleich zur 2018er Riesling-Variante zeigt hingegen eine erstaunlich dominante Süße und eine weitaus intensivere sowie vielfältigere Fruchtigkeit. Die süße Erscheinung geht wohl eindeutig auf die Grain Whiskeys zurück, die aus der neuen, seit 2015 destillierenden Great Northern Distillery der Teeling Dynasty stamme. Beim Vorgänger kamen sie aus der Brennerei Cooley, der erste Riesling-Whiskey präsentierte sich im direkten Vergleich trocken und etwas bedeckt. Die erste Collaboration lagerte nur 16 Monate im 225 Liter Barrique, während die aktuelle Fassung zwei Monate länger in besseren Qualitätsfässern reifend verweilen durfte. Das Ergebnis ist ein weitaus tiefgehender, eindrucksvoller Whiskey, der komplexer und ausgewogen balanciert auftritt. „We have learnt from the second collaboration,“ meint Darran Lovely.
Das aktuelle, überraschend einschmeichelnde Aroma-Profil macht den 2021er Grand Cru Riesling fülliger, vielschichtiger und insgesamt spannender, sensorisch insgesamt interessanter und eindrucksvoller. Die Folge der beiden Fassreifungen in Bourbon und Riesling ist ein weiches, öliges mittelanges Mundgefühl, das mit der aufkommenden nicht zu dominierenden Würzigkeit einen spannenden Bogen spannt.
Es ist ein süffiger Ire, ein wahrer Charmeur, der viele Freunde finden wird.
Offizielle Verkostungsnotiz
- „Nase: Orangenschale, gesalzenes Karamell mit frischen Noten von grünem Apfel und weißem Pfirsich.
- Geschmack: Frische, leichte Fruchtnoten von Melone und Ananas, eingebettet in Noten von Nektarine und Honig.“
Der limitierte Teeling Riesling Grand Cru Cask 2021 wird vom hanseatischen Familienunternehmen BORCO-MARKEN-IMPORT im ausgewählten deutschen Einzelhandel und Fachhandel, bei Online-Händlern sowie in Premium-Kaufhäusern für einen UVP von 44,99 Euro (0,7l) angeboten.
Der Autor dankt BORCO-MARKEN-IMPORT für die Einladung. Sie nimmt auf die Aussagen keinen Einfluss. Ausführlich informiert The Highland Herold über die Teeling Distillery: https://highland-herold-files.s3.amazonaws.com/documents/TheHighlandHerold_44.pdf
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)
Von Ernie – Ernst J. Scheiner, The Gateway to Distilleries
Spannung verspricht der neue Teeling Whiskey Riesling Grand Cru Cask. Er ist eine kreative Symbiose aus irischer Destillationskunst und pfälzischer Weinbautradition.
Es ist die dritte Abfüllung der Grand Cru Cask Serie aus der Whiskey Manufaktur Teeling, die fast exklusiv in die Regale des deutschen Spirituosenfachhandels kommt. Rund 4 500 Flaschen wurden in Greenore handgefüllt. Der Riesenteil davon, ca. 3 500 Flaschen, kommt nach Deutschland, ein geringer Teil geht nach Frankreich und ein kleiner Rest verbleibt zum Direktverkauf in der Teeling Distillery am Newmarket Square in Dublin. Überraschung eins war eine Pinot Noir/Spätburgunder Variante; Nummer zwei, eine von Riesling-Fässer geprägter Whiskey. Weitere Grand Cru Casks werden kommen.
Dublin Whiskey Revival
In den Liberties hatten die Brüder Jack und Steven Teeling eine neue Distillery gegründet. Die Anregung hierzu gab der Mentor der irischen Whiskey Renaissance Dr. John Teeling. Nach 125 Jahren war es im Juni 2015 die erste Dubliner Brennerei-Neugründung. Das finanzielle Fundament wurde durch den Verkauf der Cooley Distillery im Co. Louth gelegt.
Production Manager und Master Blender Alex Chasko überraschte um das eine und andere Mal die Whisky-Welt mit Whiskey-Kreationen. Der erfahrene Fachmann für Holzfassreifungen hatte einmal bei Diageo nach spezifischen Reifewirkungen von unterschiedlich vorbelegten Holzfässer auf Whiskeys geforscht.
Der gebürtige Amerikaner aus dem Weinland Oregon selbst mag Weine. Daher ist es kein Wunder, dass Weinfässer bei der Reifung der Teeling Whiskeys eine prägende Rolle spielen. So hatte Chasko einen für die irische Trinkkultur so typischen Pot Still Whiskey aus 50 % gemälzter und 50% ungemälzter Gerste 2015 in der Teeling Distillery dreifach gebrannt. Reifen durfte die 46 % vol. starke Dublin-Preziose mit einer Gesamtauflage von nur 250 Flaschen für ganze drei Jahre in einem getoasteten Eichenholzfass auf der Halbinsel Cooley im maritimen Klima des Küstenorts Greenore. Winzer aus dem Languedoc hatten zuvor im Barrique die Sorte Muscat Blanc – Muskateller – 24 Monate ausgebaut. In der Regel ist dieser süße aufgespritete Weißwein ein vin doux naturel, der gewisse aromatische Ähnlichkeiten mit andalusischen Likörweinen wie ein Sherry aus Moscatel-Trauben aufweist.
Der Spirit of Dublin ist wieder zurück
Eines der führenden Weingüter der Pfalz und Deutschlands, das renommierte, 1849 gegründete, Weingut Reichsrat von Buhl in Deidesheim, erlaubt Teeling namentlich die Verwendung von Barriques in denen zuvor der aus Italien stammende Oenologe Simone Frigerio und sein Vorgänger, der Franzose Mathieu Kauffmann (bis August 2019), rote oder weiße Weine ausbauten. Die klassischen Rebsorten Spätburgunder und Riesling wachsen in auf mineralreichen, schweren Böden der Toplagen von Deidesheim und Forst.
Die VDP-Weine werden sortentypisch mit modernsten Anlagen aus Edelstahl vinifiziert. Entscheidend ist die mehrmonatige Lagerung auf der Vollhefe, die den Weinen eine überraschende sowie eindrucksvolle aromatische Komplexität verleiht. Die handgelesenen Trauben für die Großen Gewächse stammen aus den eigenen biologisch bewirtschafteten Weinbergen, die zu den besten Lagen Deutschlands zählen. Namen der Großen Gewächse wie Ungeheuer, Freundstück, Kirchenstück, Pechstein, Jesuitengarten, Kieselberg oder Herrgottsacker läuten unter den Weinkennern die Glocken.
Die eleganten Riesling-Weine reifen in besten, mehrfach belegten, Weinfässern aus amerikanischer oder französischer Eiche. Das Holz beeinflusst allerdings keineswegs das aromatische Erscheinungsbild des Rieslings, es sind vielmehr die Spuren des Sauerstoffs, der in geringsten Mengen durch die Dauben in den Wein diffundiert. Es ist diese Ruhe, die Buhl-Riesling-Weine in 225 oder 228 Liter großen Barriques zwei Jahre lang in den weitläufigen Gewölbekellern veredeln. Die Medium getoasteten Fässer böttcherten renommierte französische, aber auch Küfer aus der Region. Das Ergebnis mündet in eine ausgefeilte Aromatik von reifen Birnen, weißen Pfirsichen sowie Marillen. Sie erscheinen im Glas frisch, zitrusartig, mineralisch und trocken. Eine dezente Säure begleitet begeisternd würzig-mineralische cremige, fast schmelzige Wahrnehmungen.
„Zum dritten Mal setzen die beiden Familienunternehmen ihre erfolgreiche Partnerschaft fort, die eine Brücke zwischen irischer und deutscher Genusskultur schlägt,“ freut sich Borcos Senior Marketing Manager Michael Rennies, auf dessen Initiative diese Zusammenarbeit mit Weingutsdirektor Dennis Geller zurückgeht. „…Bei Reichsrat von Buhl sind wir besonders stolz auf unser Handwerk, die feinen Aromen unserer Holzfässer und die subtilen Nuancen der Aromen unserer Terroirs in Einklang zu bringen. In diesem Sinne passen Reichsrat von Buhl und Teeling perfekt zusammen. Beide Unternehmen sind immer auf der Suche nach Finesse, Eleganz und Tiefe,“ meint Geller.
Teeling Grand Cru Riesling
Im Weingut Reichsrat von Buhl stellte der International Product Manager Darran Lovely den neuen Teeling Grand Cru vor. Gemeinsam mit Monika Schmids und Simone Frigerios Ausführungen verkosteten die Anwesenden elegante mineral- und finessenreiche VDP Rieslinge, Große Gewächse höchster Güte, die sie sensorisch zur fruchtigen Dubliner Interpretation führten.
Der Teeling Small Batch Grand Cru Riesling erscheint ohne eine Altersangabe, ein Blend aus 80 % Grain Whiskeys und 20 % Single Malt Whiskeys. Die Basis des Single Malt bildete ein aus 100 % gemälzter irischer Gerste dreifach in der Dubliner Teeling Distillery gebranntes Destillat. Die Grain Whiskeys wurden in Dr. John Teelings Distillery in Dundalk – GND – in Frilli-Säulenkolonnen kontinuierlich unter der Aufsicht von David F. Hynes aus gelben Mais gebrannt. Beide Destillate durften in Greenore auf der Halbinsel Cooley im maritimen Klima in gecharrten 190 Liter großen Bourbon Barrels – first, second und third fill –mehr als drei Jahre grundreifen. Für die neue Variante der Small Batch Collaboration wählte Alex Chasko ähnlich der Rezeptur für den Teeling Base Whiskey vier Fässer Grain Whiskey von der Great Northern Distillery sowie ein Fass Single Malt Whiskey von der eigenen Dublin Teeling Distillery aus. Darran Lovely erklärt dazu: „Das Riesling Batch der Third Collaboration setzt sich allerdings insgesamt aus zwölf Fässern zusammen…das ergibt so um die 5 000 Flaschen … 95 % gehen in den zweitgrößten europäischen Markt Deutschland, ein Teil ins Elsass und in die Schweiz.“
Das Teeling-Family-Vatting bzw. die Mischung aus Grain und Malt wurde zunächst im Stahltank verheiratet. Nach einer gewissen Weile gab Chasko die Cuvée zur Nachreifung für achtzehn Monate in die frischen Buhl Barriques, in denen zuvor der Weinmacher Simone Frigerio und seine Vorgänger trockene Riesling-Weine vinifizierten. „Wir wählten dieses Mal higher quality barrels für die Nachreifung aus…sie brachten ein Mehr an creaminess and butterscotch Aromen, a lot more fruity notes come through,“ freut sich Lovely. Das Alter des Grand Cru Whiskeys liegt laut Darran bei rund fünf Jahren. Der 46 % vol kräftige Ire wurde nicht mit Zuckerkulör farblich eingestellt und nicht kühlfiltriert, um so die vollen natürlichen Aromapotentiale des Originals zu erhalten. Sie sind ein Ergebnis der Verarbeitung von Gerste, Gärung, Destillation und Fassreifung. Neu ist die Flaschenform mit erhabenen Glasprägungen des Phoenix und des Namens Teeling. Die blaue Farbe des Lables erinnert an die Farben des Wappens der Stadt am Liffey.
Wie schmeckt der Grand Cru Riesling Whiskey?
Klare Pink Reflexe eröffnen den visuellen Einstieg. Eine intensive facettenreiche Fruchtigkeit durchströmt angenehm die Nase. Die Frische von grünen Apfelnoten verbunden mit Eindrücken von reifen weißen Pfirsichen beeindruckt. Exotische Assoziationen von Charentais-Honigmelonen – reifer Mango? Maracuja? – und Ananas formen eine vielschichtige körperreiche Struktur. Florale Assoziationen von Frühlingsblühern erscheinen blitzartig. Auf der Zunge und am Gaumen überraschen die Süße, die vielgestaltige Fruchtigkeit, die würzigen – leicht pfeffrigen – Noten der Tannine des Eichenholzes. Der fruchtig malzige Bourbon-Charakter vermählt sich mit einer dezent schwebenden weinigen Riesling-Finesse. Die Riesling Barrriques machen den Whiskey frisch, fruchtig und verleihen ihm einen Touch von Mineralität. Ölig und weich gleitet der Blend die Zunge entlang. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden. Voraussetzung war ein absolut sauber dreifach destillierter Single Malt New Make, der eine schnelle Reifung des Whiskeys im milden Klima Irlands ermöglichte. Eine Alkoholkonzentration von 46 % vol genügt vollkommen.
Der Vergleich zur 2018er Riesling-Variante zeigt hingegen eine erstaunlich dominante Süße und eine weitaus intensivere sowie vielfältigere Fruchtigkeit. Die süße Erscheinung geht wohl eindeutig auf die Grain Whiskeys zurück, die aus der neuen, seit 2015 destillierenden Great Northern Distillery der Teeling Dynasty stamme. Beim Vorgänger kamen sie aus der Brennerei Cooley, der erste Riesling-Whiskey präsentierte sich im direkten Vergleich trocken und etwas bedeckt. Die erste Collaboration lagerte nur 16 Monate im 225 Liter Barrique, während die aktuelle Fassung zwei Monate länger in besseren Qualitätsfässern reifend verweilen durfte. Das Ergebnis ist ein weitaus tiefgehender, eindrucksvoller Whiskey, der komplexer und ausgewogen balanciert auftritt. „We have learnt from the second collaboration,“ meint Darran Lovely.
Das aktuelle, überraschend einschmeichelnde Aroma-Profil macht den 2021er Grand Cru Riesling fülliger, vielschichtiger und insgesamt spannender, sensorisch insgesamt interessanter und eindrucksvoller. Die Folge der beiden Fassreifungen in Bourbon und Riesling ist ein weiches, öliges mittelanges Mundgefühl, das mit der aufkommenden nicht zu dominierenden Würzigkeit einen spannenden Bogen spannt.
Es ist ein süffiger Ire, ein wahrer Charmeur, der viele Freunde finden wird.
Offizielle Verkostungsnotiz
Der limitierte Teeling Riesling Grand Cru Cask 2021 wird vom hanseatischen Familienunternehmen BORCO-MARKEN-IMPORT im ausgewählten deutschen Einzelhandel und Fachhandel, bei Online-Händlern sowie in Premium-Kaufhäusern für einen UVP von 44,99 Euro (0,7l) angeboten.
Der Autor dankt BORCO-MARKEN-IMPORT für die Einladung. Sie nimmt auf die Aussagen keinen Einfluss. Ausführlich informiert The Highland Herold über die Teeling Distillery: https://highland-herold-files.s3.amazonaws.com/documents/TheHighlandHerold_44.pdf