Notes

Der doppelte Nikka: Pure Malt Red und Pure Malt Black

Der japa­ni­sche Whis­ky­markt wird von zwei gro­ßen Kon­zer­nen, Sun­to­ry und Nik­ka, beherrscht. Sun­to­ry ist dabei der weit­aus grö­ße­re der bei­den. Trotz­dem habe ich das Gefühl, dass Nik­ka unter den euro­päi­schen Whis­ky­freun­den mehr Aner­ken­nung genießt. Das könn­te dar­an lie­gen, dass gera­de älte­re Nik­ka-Abfül­lun­gen aus Sin­gle Casks oft recht tor­fig aus­fal­len und damit näher am Islay-gestähl­ten deut­schen Geschmack lie­gen. Ich selbst bin eigent­lich eher ein Fan des meist sher­ry­las­ti­gen Sun­to­ry Yama­za­ki und vor allem des sel­te­ne­ren Karui­za­wa, des­sen Destil­le­rie inzwi­schen zum (drit­ten) Bier- und Spi­ri­tuo­sen­kon­zern Kirin gehört.

nikka-pure-malt-red-and-blackRela­tiv neu auf dem deut­schen Markt sind die drei Nik­ka Pure Malts. Neben den bei­den hier bespro­che­nen Abfül­lun­gen Red und Black gibt es noch den White, der ein Blend aus Malts von Yoi­chi und Islay ist. Allen gemein­sam ist die tol­le Optik der 0,5‑Liter-Flasche und ein Cha­rak­ter, der einem den Ein­stieg in die japa­ni­schen Whis­kies leicht macht:

Nik­ka Pure Malt Red, 43%
Hier wur­den haup­säch­lich Malts aus Nik­kas Miya­giky­ou-Destil­le­rie ver­wen­det, was dem gan­zen einen leich­ten und süßen Cha­rak­ter verleiht.

Auge: Gol­den, sehr ölig, schö­ne Legs.
Nase: Süß und wür­zig, viel Vanil­le, Zimt, ein wenig bit­te­re Nelken.
Mund: Frisch, süß und cre­mig, ein wenig alko­ho­lisch, Toffee.
Hals: Süß und wür­zig, mit deut­li­chem Alko­hol, etwas Scho­ko, mittellang.
Fazit: Ein sehr nett zu trin­ken­der Whis­ky für jeden Tag. Er ver­trägt sogar noch etwas Was­ser, wird dann noch süßer und cremiger.

Nii­ka Pure Malt Black, 43%
Die Abfül­lung ent­hält Malts aus Nik­kas Yoi­chi-Destil­le­rie, ver­mischt mit schot­ti­schen Malts.

Auge: Vom Pure Malt Red nicht zu unterscheiden.
Nase: Scharf und pfeff­rig, Torf­rauch, warm und tief würzig.
Mund: Dunk­le Scho­ko mit Pfef­fer, Tan­nen­ho­nig, recht tro­cken und scharf.
Hals: Kur­zer, scharf-pfeff­ri­ger Abgang, bei dem außer der Schär­fe recht wenig hän­gen bleibt.
Fazit: Das schwar­ze Schaf der Fami­lie, ganz anders als der rote Bru­der. Auch er wird mit Was­ser bes­ser, ver­liert gegen den Red aber ganz klar.

Bei­de Pure Malts kos­ten um die 30 €, aller­dings sind es auch nur hal­be Liter! Für ähn­li­ches Geld gibt es auch den Nik­ka from the Bar­rel, der bei den World Whis­kies Awards 2007 den Titel als Best Japa­ne­se Blen­ded Whis­ky gewann. Auch er kommt als hal­ber Liter, aller­dings in Fass­stär­ke (51,4%). Traut Euch!

Wenn Ihr mehr über japa­ni­schen Whis­ky erfah­ren wollt, emp­feh­le ich Euch das Buch Japa­ne­se Whis­ky von Ulf Bux­rud (lei­der nur in englisch):

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Jörg Bechtold beschäftigt sich seit Ende der 90er Jahre mit Single Malt Whisky. Auf mehreren Reisen nach Schottland hat er Land und Leute kennengelernt sowie viele Destillerien besucht. 2002 hatte er die WHISKYFANPAGE.DE begründet, seit 2006 schreibt er dieses Blog und ist außerdem als Referent für Whisky-Tastings tätig.

2 Kommentare zu “Der doppelte Nikka: Pure Malt Red und Pure Malt Black

  1. Ich kann mich Dei­nem Bei­trag nur anschlies­sen und jeder, der noch kei­nen japa­ni­schen Whis­ky ver­sucht hat ani­mie­ren dies zu tun.
    Es gibt ganz her­vor­ra­gen­de! Wie schon der ange­spro­che­ne from the bar­rel z.B.
    Ãœb­ri­gens, Du soll­test den White noch mal pro­bie­ren. Der kam bei einem unse­rer Ver­kos­tun­gen von den Drei­en super gut an. Noch eine Spur kräftiger als der red, aber nicht zu kräftig.
    Am Frei­tag hat­ten wir den Takets­u­ru 17 Jah­re, wow. kom­plex, Fruch­tig, schön aus­ge­wo­gen. Lei­der aber auch etwas preisintensiv.

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