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Finest Spirits & Beer Convention 2014 – Kritik, Lob, Wünsche

Frank Böer und der Geschäftsführer (c) Ernst Ernie Scheiner
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Der Bochu­mer Ver­ein, spä­ter die Ver­ei­nig­te Stahl­wer­ke AG, gehör­te zu den ältes­ten Mon­tan­un­ter­neh­men des Ruhr­ge­biets und war über fast 130 Jah­re einer der größ­ten Indus­trie­be­trie­be der Regi­on. Er mar­kier­te die Eck­pfei­ler einer ehe­mals blü­hen­den Indus­trie­kul­tur. Aus der frü­he­ren Maschi­nen­hal­le der Gas­kraft­zen­tra­le wur­de ein Ort der Kul­tur, der Mes­sen, der Foren und der Begeg­nung: die Jahr­hun­dert­hal­le Bochum.

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Sie ist typisch für den neu­en „Ruhr­pott“ im 21. Jahr­hun­dert. Ihre Aus­strah­lungs­kraft ist das Ergeb­nis eines archi­tek­to­ni­schen Kunst­werks, His­to­rie und Moder­ne schaf­fen einen idea­len Atmo­sphä­re für hoch­wer­ti­ge Ereig­nis­se: Bier- und Spirituosen-Genusstage.

Nach der Münch­ner Brau­kunst Live! und der Finest Spi­rits fei­er­te Event-Orga­ni­sa­tor Frank-Micha­el Böer mit der Finest Spi­rits & Beer Con­ven­ti­on in der Ruhr­me­tro­po­le eine Premiere:

„Das Neue ist, dass sich Whis­kys und Pre­mi­um-Brän­de erst­mals in den deutsch­spra­chi­gen Län­dern zusam­men mit guten Bie­ren prä­sen­tie­ren. Für bei­de Seg­men­te liegt dar­in eine gro­ße Chan­ce: Die aktu­el­le Craft-Beer-Bewe­gung bringt Bie­re her­vor, die qua­li­ta­tiv abso­lut auf Augen­hö­he mit guten Whis­kys sind.“

Die Pre­mi­um Part­ner der Spi­rits-Sek­ti­on Glen Grant (Cam­pa­ri), Slyrs (Lan­ten­ham­mer) und Caminne­ci Wine and Spi­rit Part­ner ver­ban­den sich mit der Bier­sze­ne Craft­werk Bre­wing (Bit­bur­ger), Pils­ner Urquell und Bierkompass.de. Eine neue Ver­an­stal­tungs­form war geboren.

Die Erwar­tun­gen waren bei allen Betei­lig­ten groß. Wer­be­mä­ßig und orga­ni­sa­to­risch wur­de das neu­ar­ti­ge Ereig­nis vom Voll-Pro­fi Frank-Micha­el Böer vor­be­rei­tet. Mit sei­ner Kom­pe­tenz und sei­nen Ideen setz­te er bereits seit zehn Jah­ren mit Euro­pas wohl größ­ter Spi­ri­tuo­sen-Mes­se Finest Spi­rits Mei­len­stei­ne in der inter­na­tio­na­len Mes­se-Genuss-Sze­ne. Die Con­ven­ti­on wur­de in allen Medi­en breit bewor­ben, sogar eine Band-Wer­bung im Bochu­mer Rewir­power­sta­di­on gehör­te dazu. Der Bal­lungs­raum Ruhr soll­te mit sei­ner extrem hohen Bevöl­ke­rungs­dich­te die Grund­la­ge zum Erfolg schaf­fen und vie­le Men­schen auf den Genuss von Bier und Spi­ri­tuo­sen einstimmen.

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Es war alles bes­tens ein­ge­rich­tet, eine ein­ma­lig aus­strah­lungs­in­ten­si­ve Mes­se­hal­le mit ihrem wun­der­schö­nen funk­tio­na­len Indus­triechar­me bot einen weit­läu­fi­gen attrak­ti­ven Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ort für Whis­ky, Rum, Gin, Edel­brän­de und Craft-Bie­re. Aus­stel­len­de und Besu­chen­de fan­den vor­züg­li­che Bewe­gungs­flä­chen sowie eine gewal­ti­ge Atmo­sphä­re mit einem her­aus­ra­gen­den Ambi­en­te vor. Groß­zü­gi­ge licht­durch­flu­te­te Ruhe­be­rei­che mit einer wer­ti­gen Restau­ra­ti­on und Lounge soll­ten Erho­lung und Ent­span­nung für die zahl­reich erwar­te­ten Besu­che­rin­nen und Besu­cher bieten.

„Wir wol­len Erleb­nis­se ver­kau­fen. Die Pro­duk­te, die in die­ser Hal­le ste­hen, haben nicht nur einen Preis, son­dern einen Wert und zwar einen hohen kul­tu­rel­len Wert…wir bie­ten flüs­si­ge Kul­tur und Identität…wir möch­ten die Schön­heit und den inne­ren Wert die­ser grund­ehr­li­chen Pro­duk­te den Leu­ten nahe­brin­gen,“ so der Finest-Erfin­der Böer, „…wir sind hier­her­ge­kom­men auf den Wunsch zwei­er Bran­chen, eini­ge Ver­tre­ter der Spi­ri­tuo­sen sowie der Ver­band der Braue­rei­en von NRW unter­stütz­ten die Ver­schmel­zung von Bie­ren und Spi­rits hier in Bochum.“

Jür­gen Witt, Geschäfts­füh­rer des NRW-Braue­rei­ver­ban­des, beton­te: „Ich war am Anfang ein biss­chen skep­tisch, wird das gehen? Wir haben uns das in Mün­chen ange­se­hen, das war echt gut und haben dann gesagt, dass muss auch hier bei uns in NRW statt­fin­den. Wir wol­len sehen wie das hier funktioniert.“

Von Frei­tag bis Sonn­tag waren Tische, The­ken gedeckt, Zapf­häh­ne wett­ei­fer­ten mit Por­tio­nie­rern, die Aus­stel­len­den freu­ten sich auf das neue Begeg­nungs­er­eig­nis zwi­schen Bie­ren, Spi­ri­tuo­sen und den Men­schen der Regi­on. Ins­be­son­de­re für die west-deut­sche Whis­ky-Sze­ne soll­te die neue Bochu­mer Con­ven­ti­on ein abso­lu­tes High­light werden.

Das Urge­stein der deut­schen Spi­ri­tuo­sen-Sek­ti­on Jür­gen Dei­bel begeis­ter­te mit einem bis zu drei Jah­re gela­ger­ten Wil­liams Christ Edel­brand der Schier­seer Bren­ne­rei Lan­ten­ham­mer. Vier Edel­brän­de ‑Hasel­nuss, Schle­he, Zwetsch­ge, Wil­liams Christ ‑wur­den in Whis­ky­fäs­sern der eben­falls von Lan­ten­ham­mer betrie­be­nen SLYRS-Whis­ky Destil­le­rie (Schliers gespro­chen) für eini­ge Mona­te nach­ge­reift. Dei­bels klei­ne Ver­gleichs­pro­be zwi­schen dem in atmungs­ak­ti­ven bis zu 1000 Liter gro­ßen Stein­gut­fäs­sern gereif­ten Wil­liams Christ und sei­nem in SLYRS-Bava­ri­an-Whis­ky­fäs­sern aus Eichen­holz nach­ge­reif­ten Pen­dant offen­bar­te Magisches.

Welch eine Explo­si­on der Sin­ne! In einem Glas ver­ban­den sich die rei­nen unver­fälsch­ten, kla­ren und kräf­ti­gen Wil­liams-Christ-Aro­men mit einem wür­zi­gen, kräf­ti­gem, leicht süßem Geschmack, im ande­ren erin­ner­te das Destil­lat in der Far­be an Stroh und deu­tet damit an, dass eine Ver­än­de­rung statt­ge­fun­den haben muss. Welch ein kom­ple­xes Bün­del inten­si­ver Viel­schich­tig­keit an über­ra­schen­den Aro­men offen­bar­te sich in der Nase! Kräf­ti­ge Vanil­le, Kara­mell mit leich­ten Röst­no­ten ver­ban­den sich in der zwei­ten Ebe­ne mit ange­neh­men fri­schen fruch­ti­gen Noten. Auf der Zun­ge wirk­te der im Eichen­holz nach­ge­reif­te Wil­liams leicht süß, wür­zig, kräf­tig, aber sehr, sehr mild. Hier belohn­ten die lang­sa­me und aro­ma­scho­nen­de Destil­la­ti­on sowie die rund zwei­jäh­ri­ge all­mäh­li­che Ver­mäh­lung der Ester­ver­bin­dun­gen in Stein­gut­be­häl­tern den Genießer.

Dei­bel zum Ver­gleich: „Die Fäs­ser sind sehr, sehr gut, nach drei­jäh­ri­ger Rei­fe des Whis­kys haben sie noch sehr viel Kraft. Sie mer­ken was das Whis­ky­fass noch dazu gege­ben hat…Sie mer­ken das im Nach­gang, es muss der Obst­brand im Vor­der­grund blei­ben. Es geht um die Mil­de des Nach­klangs und die­se leich­te Ergän­zung durch Vanil­le, durch Kara­mell und die leich­te Note des Whiskys.“

Da für die Her­stel­lung des Slyrs Whis­kys ein Bam­ber­ger Rauch­malz ver­wen­det wur­de, tauch­te am Ende beim nach­ge­reif­ten Wil­liams Christ über­ra­schend eine leich­te Rauch­no­te auf. Die­se ver­fei­ner­te die Kom­ple­xi­tät des vor­züg­li­chen und beein­dru­cken­den Lantenhammer-Produkts.

Ein attrak­ti­ves wer­ti­ges First Class-Mas­ter Class-Pro­gramm bot denn auch einen „abso­lut hoch­ran­gi­gen Quer­schnitt durch die gesam­te, fas­zi­nie­ren­de Band­brei­te der aktu­el­len Whisky‑, Spi­ri­tuo­sen- und Bier-Sze­ne.“ Fach­leu­te ihrer Bran­che hat­ten ein Pro­gramm zusam­men­ge­stellt, das dif­fe­ren­zier­te Ein­sich­ten in die Her­stel­lung der Pro­duk­te und ihrer Begut­ach­tung gewährte.

„Mein Tasting war eine pri­va­te ses­si­on, ich hat­te nur zwei Inter­es­sen­ten und konn­te ihnen in die Augen schau­en,“ berich­tet ein ent­täusch­ter aus Glas­gow ange­reis­ter Jan Beckers. Der auf Mes­sen stets aus­ge­buch­te Whis­ky-Refe­rent vom unab­hän­gi­gen schot­ti­schen Abfül­ler Dou­glas Laing hat­te für das Publi­kum wah­re High­lights vor­be­rei­tet. Doch sei­ne Aus­wahl an sel­te­nen Sin­gle Malt-Ein­zel­fass­ab­fül­lun­gen, dar­un­ter ein 15-jäh­ri­ger Ben­rin­nes, ein 16-jäh­ri­ger Laphro­aig, ein 21-jäh­ri­ger Bruich­lad­dich und ein sel­te­ner 21-jäh­ri­ger Glen Garioch Director’s Cut woll­te fast nie­mand begut­ach­ten und ver­kos­ten. „War­um nur?“ frag­te sich nicht nur der frisch ernann­te Kee­per of the Quaich Beckers.

Kaum anders erging es dem enga­gier­ten Whis­ky-Bot­schaf­ter Det­lef Som­mer von der schwei­ze­ri­schen Sän­tis-Bren­ne­rei aus Appen­zell. Der ein­ge­fleisch­te Roy­al Ste­wart Kilt-Trä­ger hat­te die neu­es­ten limi­tier­ten Spe­zi­al­ab­fül­lun­gen sei­ner Bren­ne­rei, den sie­ben­jäh­ri­gen Alp­stein VIII (fünf Jah­re im Bier­fass und zwei Jah­re im Glüh­bier­fass gereift) und den sechs­jäh­ri­gen Snow White II im Gepäck. Sei­ne Pre­zio­sen wur­den erst kürz­lich von der renom­mier­ten und welt­weit aner­kann­ten Lon­do­ner Inter­na­tio­nal Wine and Spi­rits Com­pe­ti­ti­on 2014 lobend mit “Sil­ver Out­stan­ding” aus­ge­zeich­net. „Lei­der waren es nur zwei Besu­cher, aber die kauf­ten drei Fla­schen Sän­tis,“ freu­te sich Som­mer den­noch, „die Mes­se hat ein gro­ßes Poten­zi­al und ich hat­te ein paar sehr gute Händlerkontakte.“

balvenie-tasting-mit-helmut-knoepfle-250x188 Finest Spirits & Beer Convention 2014 - Kritik, Lob, Wünsche

Die Bal­ve­nie-Mas­ter Class besuch­ten nur drei Whis­ky-Enthu­si­as­ten. Der in der Whis­ky-Sze­ne sehr geschätz­te und belieb­te Brand Mana­ger Hel­mut Knöpf­le (Cam­pa­ri) infor­mier­te über die ein­zig­ar­ti­ge Her­stel­lung des Sin­gle Malts, denn in der Bal­ve­nie Distil­lery wird das Malz noch mit tra­di­tio­nel­len Metho­den auf der Ten­ne her­ge­stellt, also „from bar­ley to bot­t­le.“ Dort in der Spey­si­de wur­de auch vom frü­he­ren Mas­ter Blen­der David Ste­wart die Dou­ble Matu­ra­ti­on weg­wei­send für ande­re Bren­ne­rei­en modell­haft ange­wandt und stän­dig verfeinert.

Der Inter­na­tio­nal Inde­pen­dent Spi­rits Con­sul­tant Jür­gen Dei­bel hat­te bei bei­den Semi­na­ren über die Lan­ten­ham­mer und SLYRS Pro­duk­te jeweils fünf Besu­cher. „Das ist über­haupt nicht befrie­di­gend, nicht für mich und nicht für mei­nen Auf­trag­ge­ber. In Anbe­tracht der Teil­neh­mer­zah­len der ande­ren Semi­na­ris­ten muss man die­se Zah­len aber rela­ti­vie­ren: auch sie hat­ten über­wie­gend ähn­li­che oder sogar noch gerin­ge­re Besu­cher­zah­len. Dies deu­tet dar­auf hin, dass es nicht am Inhalt oder den Vor­tra­gen­den gele­gen haben kann, son­dern die über­wie­gend „bier­in­ter­es­sier­ten“ Besu­cher nicht mit dem Sys­tem von Mas­ter Clas­ses mit Spi­ri­tuo­sen ver­traut sind.“

Deut­li­che Wor­te fin­det ein ande­rer Mas­ter-Class-Tutor: „Hier gilt es, vom Ver­an­stal­ter noch nach­zu­ar­bei­ten und das Semi­nar­an­ge­bot bes­ser zu kommunizieren.“

Andrea Caminne­ci, einer der Pre­mi­um-Part­ner, war mit der Finest Spi­rits & Beer Con­ven­ti­on „im Gro­ßen und Gan­zen zufrie­den. Man hät­te sich sicher­lich ein paar mehr Besu­cher gewünscht…aber das wohl letz­te Som­mer­wo­chen­en­de im Okto­ber, der Bahn­streik, natür­lich die unglück­li­che Ter­min­dopp­lung (AQUAVITAE, Anmer­kung des Autors), das sind alles unschö­ne Fak­to­ren, aber ich bin sehr zufrie­den mit der Qua­li­tät der Besu­chern und der Orga­ni­sa­ti­on der gan­zen Ver­an­stal­tung. Es gab sehr viel hoch-inter­es­sier­te Leu­te, vie­le Fach­be­su­cher, wesent­lich mehr als auf ande­ren Mes­sen, es hat eigent­lich alles rund­um gepasst.“

Die Mischung an Besu­chern war bunt, vie­le jun­ge Genie­ßer waren auf einer Spu­ren­su­che, dar­un­ter vie­le Inter­es­sier­te und es gab kei­ne Aus­fäl­le wegen Trun­ken­heit, es war „ein rich­ti­ges Genuss-Publi­kum.“ Die Mehr­zahl schien jedoch eher an Bier, als an den Spi­ri­tuo­sen inter­es­siert gewe­sen zu sein. Guten Zuspruch konn­ten ins­be­son­de­re die Aus­stel­len­den der Craft-Bie­re am Sams­tag-Abend wahr­neh­men. Für die Dort­mun­der Berg­mann Braue­rei war es eine Wer­bung in der Regi­on: „Man muss es eben alles doch eher län­ger­fris­tig sehen. Es war eine Inves­ti­ti­on für die Zukunft.“

craftwerk-brewing-250x166 Finest Spirits & Beer Convention 2014 - Kritik, Lob, Wünsche

Die „jun­gen Wil­den“ von Craft­werk Bre­wing, eine Wei­ter­ent­wick­lung der 1990 gegrün­de­ten Pilot- und Ver­suchs­braue­rei der Mega-Bier­ma­cher Bit­bur­ger, hat­ten für die Finest Spi­rits & Beer Con­ven­ti­on spe­zi­ell ein Grün­hop­fen­bier Tan­ge­ri­ne Dream mit 5,2% Vol. und einer Stamm­wür­ze von 12,8 % gebraut. Grund­la­ge der aro­ma­ti­schen rhein­land-pfäl­zi­schen Spe­zia­li­tät sind die fri­sche ver­ar­bei­te­ten Hop­fen­sor­ten Man­da­ri­na Bava­ria und Hal­ler­tau Blanc. „Sie ver­lei­hen unse­rer Neu­schöp­fung eine ganz eige­ne Hop­fen­no­te mit deut­lich fruch­ti­gem Citrus- und leich­tem Sta­chel­beer-Cha­rak­ter,“ beschreibt Craft­werk-Brau­meis­ter Ste­fan Han­ke sein Mes­se­bier. „Alle unse­re Craft­werk-Pro­duk­te eint der Anspruch, klas­si­sche Bier­ty­pen nach dem deut­schen Rein­heits­ge­bot neu und modern zu inter­pre­tie­ren.“ Kein Wun­der, dass die Craft­werk Zapf­häh­ne sprudelten.

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Der Malt Maniac Peter ‑Pit- Krau­se von Slowdrink.de war mit sei­ner mehr­köp­fig ange­reis­ten Crew jedoch sehr ent­täuscht und sprach von einem wirt­schaft­li­chen Desas­ter für sei­ne Non-Pro­fit-Ver­ei­ni­gung von Genie­ßern. Vie­le der Aus­stel­ler des Spi­ri­tuo­sen-Seg­ments, dar­un­ter die aus Ober­ös­ter­reich ange­reis­ten Abfül­ler der Sin­gle Cask Coll­ec­tion oder man­cher Klein­bren­ner waren mit dem gezeig­ten Publi­kums­in­ter­es­se nicht zufrie­den, es fehl­te ihnen schlicht­weg am Zuspruch der „Whis­ky-Afi­ci­o­na­dos.“ Der ers­te öster­rei­chi­sche Sin­gle Cask Abfül­ler Roland Hin­ter­rei­ter ora­kel­te: „Wenn es sich nur halb­wegs so ent­wi­ckelt wie in Mün­chen, dann sind wir auch 2015 wie­der in Bochum dabei! 2014 war jetzt nicht DER gro­ße Erfolg, aber es kann ja nur bes­ser wer­den. Zumin­dest sind wir posi­tiv ausgestiegen.“

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Ver­an­stal­ter Frank-Micha­el Böer klang denn nicht eupho­risch, als sich die Pfor­ten zur Pre­mie­re der Bochu­mer Finest Spi­rits & Beer Con­ven­ti­on all­mäh­lich schlos­sen: „Ich bin nie zufrie­den oder sel­ten zumindest…ich hat­te ehr­lich gesagt kei­ne gro­ßen Erwar­tun­gen, weil ich aus Mün­chen weiß…wie schwie­rig es ist, Erst­ver­an­stal­tun­gen zu platzieren…von daher waren die Erwar­tun­gen nicht hoch, also ich müss­te lügen, wenn ich nach die­sen drei Tagen schö­nen Wet­ters glück­lich bin, dass mich die­ser Streik tie­risch ärgert und uns schwer gescha­det hat, gera­de als neu­es Projekt…die Umstän­de hät­ten für uns nicht aver­ser sein können…die Publi­kums­qua­li­tät war sehr hoch, das Mit­ein­an­der von Spi­ri­tuo­se und Bier hat im Grund­satz her­vor­ra­gend funk­tio­niert und wir haben kei­ner­lei alko­hol-beding­te Aus­fäl­le gehabt.

Lothar Lan­ger, der renom­mier­te und aus­ge­wie­se­ne Whis­ky-Samm­ler und Exper­te, war mit sei­ner ein­drucks­vol­len Rari­tä­ten-Kol­lek­ti­on ange­reist, um nach drei Tagen Con­ven­ti­on aller­dings schlicht fest­zu­stel­len: „Bier und Whis­ky pas­sen nicht zusammen.“

In der natio­na­len und inter­na­tio­na­len Spi­ri­tuo­sen- und Mes­se-Welt ist der Jür­gen Dei­bel wegen sei­ner viel­fäl­ti­gen Kom­pe­tenz in der Aus­bil­dung, bei Her­stel­lern, im Han­del und bei Kun­den sehr geschätzt. Der diplo­mier­te Che­mi­ker genießt einen exzel­len­ten Ruf als Bera­ter von gro­ßen Mar­ken­an­bie­tern. Der Mas­ter-Class-Tutor kommt zu einer bemer­kens­wer­ten Analyse:

„Ins­ge­samt hat die Mes­se sicher­lich Poten­ti­al. Zu über­le­gen ist nun Sei­tens der Orga­ni­sa­to­ren, ob eine Tren­nung wie in Mün­chen zwi­schen Spi­ri­tuo­se und Bier Sinn machen würde.

Wich­tig ist, dass ein ande­rer Ter­min gefun­den wird, even­tu­ell im Sep­tem­ber, mit min­des­tens vier Wochen Abstand zu den ande­ren bei­den Mes­sen in der Regi­on bzw. am glei­chen Stand­ort. Die Fra­ge der Kom­mu­ni­ka­ti­on der Messe(n) und deren Schwer­punk­ten soll­te eben­falls stär­ker her­aus­ge­ar­bei­tet werden.

Auch muss klar abge­grenzt wer­den, wel­che Inter­es­sen man abde­cken will: einer­seits die Indus­trie, die eher Kon­tak­te zu Händ­lern oder Gas­tro­no­men sucht oder die Inter­es­sen der klei­ne­ren Händ­ler, die ver­kau­fen wol­len oder die der End­kun­den, die sich bes­ten­falls infor­mie­ren oder, wie bei eini­gen auch deut­lich erkenn­bar, nur kon­su­mie­ren wollen.“

Das betreu­en­de Medi­en­bü­ro sto­ry­kit­chen. agen­tur für kuli­na­rik & lebens­stil berich­tet von ins­ge­samt 2 200 Besuchern.

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Ernst J. Scheiner ist der Herausgeber des Portals The Gateway to Distilleries und hat über 140 Destillerien fotografisch von innen dokumentiert sowie ihre Produktion beschrieben. Seit seinem Studium an der University of Edinburgh befasst er sich mit Whisky und publiziert in englisch- und deutschsprachigen Blogs sowie Magazinen über schottische und irische Destillerien. Als Whisk(e)y-Botschafter führt er Tasting-Kollegs und Studienreisen für Einrichtungen der Erwachsenenbildung sowie für das EBZ Irland durch.