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Edradour, small but mighty – Andrew Symingtons Schmuckstück

Edradour, das ist Destillerie-Romantik pur. Klein, aber fein, ein lebendes Museum einer Farmhouse Distillery. Copyright Ernst J. Scheiner 2015

Die Perthshire Distil­lery Edra­dour zählt zu den schöns­ten Bren­ne­rei­en Schott­lands. Ihre his­to­ri­sche Anla­ge begeis­tert jedes Jahr zehn­tau­sen­de Besu­cher, die das Klein­od in den Hügeln von Pit­lochry ger­ne besu­chen. Edra­dour, das ist geleb­te Geschichte.

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Es ist auch kein Wun­der, denn die pit­to­res­ke Anla­ge ent­führt ihre Gäs­te in das 19. Jahr­hun­dert. Aus der Farm-Distil­lery ent­wi­ckel­te sich unter der Lei­tung von Andrew Sym­ing­ton ein Schmuck­stück. Die frü­he­ren Flo­or Mal­tings und der Kiln wur­den reno­viert und zu einem erst­klas­si­gen Besu­cher­zen­trum mit einer musea­len Prä­sen­ta­ti­on aus­ge­baut. Hin­ter den Toren des ehe­ma­li­gen Warehou­ses ver­birgt sich eine modern aus­ge­stat­te­te Kon­zert­hal­le, die mehr als 200 Per­so­nen Platz bie­tet. Es ist daher auch kein Wun­der, das der aus der Nach­bar­schaft in Dun­keld stam­men­de welt­be­kann­te Folks­in­ger Dou­gie Maclean und das Perthshire Amber Music Fes­ti­val dort oft zu Gast sind. Für vie­le ist es kaum zu glau­ben, hin­ter die­ser Loca­ti­on ver­ste­cken sich wei­te­re Warehou­ses, die sich har­mo­nisch in den klei­nen Glen einfügen.

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Dort schlum­mern neben den Edra­dour-Krea­tio­nen eben­falls die Schät­ze Sym­ing­tons. Der aus Edin­burgh stam­men­de Sym­ing­ton hat­te mit sei­nen Signa­to­ry Fass­ab­fül­lun­gen in den ver­gan­ge­nen 25 Jah­ren Furo­re gemacht und den Markt der Inde­pen­dent Bot­t­lers mit sei­nen Qua­li­täts­an­sprü­chen neu defi­niert. Es gelingt ihm heu­te immer wie­der, mit außer­ge­wöhn­li­chen Abfül­lun­gen die Whis­ky­ge­mein­de zu über­ra­schen. Andrew Sym­ing­ton hat alle Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se im Auge, der Mana­ger wacht in sei­nem moder­nen Abfüll­be­trieb über jede neue Release.

Andrew Sym­ing­ton sagt selbst­be­wusst: „Mei­ne Kun­den sol­len die opti­ma­le Qua­li­tät im Gla­se spü­ren, denn ins­be­son­de­re bei der Abfül­lun­gen ist auf größ­te Sau­ber­keit zu ach­ten, denn es dür­fen sich kei­ne Aro­men und Geschmä­cker des vor­her abge­füll­ten Whis­kies einmischen.“

Die High­land Distil­lery Edra­dour gehört zu den weni­gen fami­li­en­ge­führ­ten unab­hän­gi­gen Bren­ne­rei­en in Schottland.

Geschichtliches

„Whis­ky, es gibt wie­der Whis­ky!“ Ein hef­ti­ges Lauf­feu­er erreich­te die Ohren der Bewoh­ner der klei­nen äuße­ren Hebri­den Insel Eris­kay im west­li­chen Schott­land im Febru­ar 1941. Auch auf den Nach­bar­inseln ver­brei­te­te sich die über­ra­schen­de Nach­richt schnell. Hat­te man doch wegen des Krie­ges auf den gelieb­ten wee dram, den Schluck Whis­ky schon lan­ge ver­zich­ten müssen.

Was war gesche­hen? Auf ihren Weg von Liver­pool nach New Orleans war die S.S. Poli­ti­ci­an wäh­rend orkan­ar­ti­ger Stür­me vor den cot­ta­ges der Insu­lan­der gestran­det. Die wert­vol­le Ladung von 28.000 Kis­ten Scotch Whis­ky wur­de sogleich das Ziel ihrer Begier­de. „264 000 Fla­schen dür­fen nicht im Meer ver­sin­ken!“ Ein wahr­lich grau­en­vol­ler Gedan­ke in jener alko­hol­tro­cke­nen Zeit. Bekann­te Whis­kies, dar­un­ter The Anti­qua­ry, White Hor­se, John­nie Wal­ker oder King Geor­ge IV, muss­ten geret­tet wer­den. Mas­sen­wei­se kamen die Män­ner von Bar­ra, Uist, Lewis und Mull, um die köst­li­chen drams aus dem sin­ken­den Schiff zu ber­gen. Für die Insu­la­ner war es kein Dieb­stahl, denn gestran­de­te Schif­fe gal­ten nach altem Brauch als All­ge­mein­gut. Sie mach­ten schließ­lich ein­fach nur das, was sie schon seit Jahr­hun­der­ten taten. Ihre „Plün­de­rung“ soll­te sie aller­dings nicht glück­lich wer­den las­sen, denn neben gro­ßen Sum­men von frisch gedruck­ten Bank­no­ten für Jamai­ka, war es eben der unver­zoll­te Whis­ky, der die Offi­cers of Cus­toms and Excise, die Zoll und Alko­hol­steu­er­be­am­ten, nach Eris­kay brach­te. Sie such­ten nach den 290 000 Zehn-Schil­ling-Noten, rund 145 000 Pfund, des Crown Office. Ein Groß­teil des Whis­kies und des Gel­des konn­te aus den Ver­ste­cken gebor­gen wer­den. Doch fast ein Drit­tel der Jamai­can Ten Shil­ling Notes blieb bis heu­te ver­schol­len. Ein gericht­li­ches Nach­spiel hat­te die Ber­gung des Whis­kies für eini­ge Män­ner aus Bar­ra, sie wur­den für ihren „Dieb­stahl“ zu Geld­stra­fen oder Gefäng­nis­stra­fen ver­ur­teilt. Noch heu­te liegt das Wrack der S.S. Poli­ti­ci­an vor der Eris­kay-Küs­te unter der Was­ser­ober­flä­che verborgen.

Jah­re spä­ter wur­den die stür­mi­schen Ereig­nis­se um „Pol­ly“ von Comp­ton Macken­zie im Roman Whis­ky Galo­re amü­sant nach­er­zählt. Sie waren 1949 die Grund­la­ge für den gleich­na­mi­gen sehr erfolg­rei­chen und emp­feh­lens­wer­ten Come­dy Film der Lon­do­ner Eal­ing Studios.

Highland’s Gem Edradour

Tei­le der Top-Whis­ky-Ladung der SS Poli­ti­ci­an kamen damals indi­rekt von der Edra­dour Distil­lery in Perthshire, denn der Blen­ded Scotch Whis­ky mit dem Namen King’s Ran­som wur­de seit 1933 vom Besit­zer Edra­dours, Wil­liam White­ley aus Leith, als Glen­for­res Glen­li­vet Blend ver­mark­tet. Heu­te ist sie die letz­te ori­gi­na­le Bau­ern­hof-Destil­le­rie Schott­lands. „Die sieht aber süß aus,“ freu­te sich Sigi W. als sie die „nied­li­chen“ Häu­ser sah. Kein Wun­der, denn wie sie zieht es mehr als 100 000 Besu­cher jähr­lich in die­ses roman­tisch-pit­to­res­ke Schmuck­stück länd­li­cher Destil­lier­kunst nach Eadar da dhobh­har, zum Bach des Königs Edred (gälisch). Der Land­wirt John McGlas­han und sei­ne sie­ben Kol­le­gen dach­ten 1825 bei der Grün­dung ihrer Whis­ky-Genos­sen­schaft Glen­for­res wohl nicht dar­an, dass ein­mal eine Bus-Arma­da den Weg zur Sou­thern High­land Distil­lery fin­den wür­de. Die Whis­ky-Tou­ris­ten kom­men aus Ame­ri­ka, Euro­pa und Asi­en. Es ist ja auch kein Wun­der, denn Edra­dour liegt ver­kehrs­güns­tig in der Nähe des tou­ris­tisch sehr popu­lä­ren Pit­lochry auf dem Weg von Edin­burgh nach Inverness.

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Schott­land-Fans sehen die vik­to­ria­ni­schen Anla­gen, stau­nen über eine mehr als hun­der­jäh­ri­ge aus Guss gegos­se­ne offe­ne mash tun mit rakes. Sie bewun­dern den ein­zi­gen in der Whis­ky- und Bier­in­dus­trie heu­te noch betrie­be­nen Paten­ted Mor­ton Refri­d­ge­ra­tor. Der 1934 her­ge­stell­te kup­fer­ne Küh­ler wur­de 2009 durch ein 75 000 € teue­res Repli­kat aus stain­less steel ersetzt. Wie frü­her kühlt die­se vik­to­ria­ni­sche Tech­no­lo­gie die worts oder Wür­ze von rund 60 oC auf 18 oC – 22 oC her­un­ter, bevor sie mit 25 kg Distiller’s Yeast in den zwei klei­nen höl­zer­nen 6 500 Liter-Gär­bot­ti­chen ange­setzt wird. Aus der zucker­hal­ti­gen Flüs­sig­keit ent­steht durch die Hefe in zwei Tagen ein Bier, das die Schot­ten wash nen­nen, mit einer Alko­hol­stär­ke von rund 8 % vol. Der Gui­de erklärt den Besu­chern stolz das tra­di­tio­nel­le Ver­fah­ren der zwei­stu­fi­gen Destil­la­ti­on in den kup­fer­nen Brennblasen:

„Zuerst stel­len wir in der grö­ße­ren roten pot still den Roh­brand, die low wines, mit einer Alko­hol­stär­ke von 23 % vol. her. In der zwei­ten klei­ne­ren blau­en pot still wird der Fein­brand destil­liert. Er hat drei Tei­le. Der Vor­lauf ent­hält Aro­men und Alko­ho­le, die ste­chend sind, sie erin­nern an Kleb­stof­fe. Die­ser wird in den Roh­brand-Behäl­ter, in dem sich die low wines befin­den, zurück­ge­lei­tet. Wich­tig ist uns der Mit­tel­lauf, das Herz­stück, the heart of the run, mit 70 bis 71 % vol., der Nach­lauf oder feints ent­hält für die Aro­men eher abträg­li­che Fusel­öle, daher wird die­ser Teil in den Roh­brand-Behäl­ter zurückgeführt.“

Selbst die Kon­den­sie­rer sind his­to­risch. Sie stam­men aus dem Jah­re 1910 und zäh­len zu den ältes­ten heu­te noch im Betrieb befind­li­chen sel­te­nen tra­di­tio­nel­len worm tanks. Die Brenn­stät­te ist kein Muse­um, hier wird von Woche zu Woche gear­bei­tet. Die Whis­ky-Neu­gie­ri­gen rie­chen das Gers­ten­malz, schme­cken das säu­er­li­che ober­gä­ri­ge Bier, das zuerst in der klei­nen 4 218 Liter fas­sen­den kup­fer­nen Brenn­bla­se und danach in der halb so gro­ßen 2179 Liter spi­rit still destil­liert wird. Sie spü­ren die Hit­ze wenn Alko­hol und Waser von­ein­an­der getrennt wer­den, denn Alko­hol ver­dampft erst bei 78,3 oC. Bei zu gro­ßer Neu­gier ver­bren­nen sich die Unvor­sich­ti­gen leicht an den hei­ßen kup­fer­nen Kes­seln mit immer­hin über 95 oC Betriebstemperatur.

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Andrew Sym­ing­ton, der über­aus erfolg­rei­che unab­hän­gi­ge Whis­ky­ab­fül­ler und Chef der Signa­to­ry Vin­ta­ge Scotch Whis­ky Co. Ltd., war mit sei­nen neu­en Mar­ke­ting­ideen und dem inno­va­ti­ven Ver­kauf von damals eher sel­te­nen Fass­ab­fül­lun­gen in den neun­zi­ger Jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts zu Ruhm und Geld gekom­men. Schot­ti­schen Whis­ky gab es wegen einer Über­pro­duk­ti­on im Über­fluss, die Fol­ge war ein Loch of Whis­ky, ein Whis­ky­see. Die Destil­le­rien ver­kauf­ten bereit­wil­lig ihre gefüll­ten Fäs­ser an unab­hän­gi­ge Abfül­ler. Andrew hat­te bereits als 25-jäh­ri­ger ein Fass mit 1968er The Glen­li­vet erwor­ben und die­ses abge­füllt in 280 Fla­schen im Som­mer 1988 gewinn­brin­gend ver­mark­tet. Sein instink­ti­ves Gespür für einen neu­en Trend des Whis­ky Mark­tes mach­te den ehe­ma­li­gen Hotel­fach­mann schnell zum zweit­größ­ten inde­pen­dent bot­t­ler Schott­lands. Sei­ne preis­güns­ti­gen Abfül­lun­gen der Un-Chill-Fil­te­red Coll­ec­tion und hoch­prei­si­gen Cask Strength Coll­ec­tion (in Fass-Stär­ke) wur­den von den Whis­ky-Enthu­si­as­ten welt­weit nicht nur beju­belt, son­dern auch sehr ger­ne getrun­ken. Sym­ing­tons treff­li­che Nase für Qua­li­tät und Ori­gi­na­li­tät war die Grund­la­ge für den wirt­schaft­li­chen Erfolg.

Mit wach­sen­der Repu­ta­ti­on nahm sein Traum von einer eige­nen Bren­ne­rei immer mehr Gestalt an. Meh­re­re Fehl­ver­su­che, eine eige­ne Distil­lery zu erwer­ben, dar­un­ter die Ork­ney Distil­lery Sca­pa, die High­land Distil­lery Glen­tur­ret oder die Islay Distil­lery Ard­beg, konn­ten ihn kei­nes­falls ent­mu­ti­gen. Er war­te­te auf den ent­schei­den­den Moment. End­lich, 2002 erfüll­te sich sein Traum. Der Glo­bal Play­er Per­nod Ricard und Besit­zer von Chi­vas Brot­hers (dar­un­ter The Glen­li­vet Distil­lery), ver­kauf­te für 5,4 Mil­lio­nen Pfund Schott­lands kleins­te kom­mer­zi­ell arbei­ten­de Whis­ky Bren­ne­rei an den Grün­der der Signa­to­ry Vin­ta­ge Scotch Whis­ky Company.

Andrew war selbst erstaunt und über­rascht wie ein­fach und schnell sich der Ver­kauf inner­halb von „…five minu­tes…“ voll­zog: „It’s gre­at to be brin­ging Edra­dour back to Scot­tish Owner­ship, as it is one of the few farm­house distil­le­ries still round…This is a dream come true for me really.“

Das Glück soll­te Sym­ing­ton wei­ter beglei­ten. Iain Hen­der­son, ehe­ma­li­ger Laphro­aig Distil­lery Mana­ger, ver­half in der neu­en Pro­duk­ti­ons­pha­se zu anspre­chen­den und über­zeu­gen­den Qua­li­täts­stan­dards. Mit sei­ner Kom­pe­tenz und fast 40-jäh­ri­gen Whis­ky-His­to­rie wur­den die Pro­zes­se mas­hing, bre­wing und distil­la­ti­on opti­miert. Sei­ne Ver­än­de­run­gen schu­fen die Basis für einen nach­hal­ti­gen Erfolg Edra­dours. Zum aktu­el­len Team gehö­ren neben Sym­ing­ton als Mana­ger noch zwei wei­te­re Mit­ar­bei­ter: „Seit März 2011 arbei­ten wir sechs Tage die Woche und fül­len ent­we­der 7 Sher­ry-Fäs­ser, 14 Hog­heads (je 250 l) oder 20 Bour­bon-Fäs­ser. Im Jahr kom­men so rund 90 000 Liter zusam­men, die seit 2010 in eige­nen Warehou­ses am Pro­duk­ti­ons­ort in Eichen­holz­fäs­sern zu Whis­ky heranreifen.“

„Unse­re Sin­gle Malts ent­fal­ten sich sehr gut in first-fill Bour­bon-Fäs­sern ver­schie­de­ner ame­ri­ka­ni­scher Bren­ne­rei­en und vor allem in fri­schen Sher­ry-Fäs­sern aus der anda­lu­si­schen Bode­ga Miquel Mar­tin,“ beschreibt Andrew den Reifungsprozess.

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Daher ist es kein Wun­der, dass im neu­en Warehouse neben den ame­ri­ka­ni­schen 200 Liter Bour­bon-Fäs­sern auch 500 Liter Sher­ry butts in gro­ßer Zahl zu fin­den sind. Bis zu 8000 Fäs­ser lagern hier nach der tra­di­tio­nel­len Dun­na­ge-Metho­de, d.h. nur drei Fäs­ser lie­gen über­ein­an­der. ‚Mal­thead’ Andrew Sym­ing­ton expe­ri­men­tiert mit der Rei­fung sei­nes new spi­rit in fri­schen Wein­fäs­sern aus Frank­reich sowie aus dem por­tu­gie­si­schen Por­to, den soge­nann­ten Port pipes. Nach Jah­ren der Lage­rung im Bour­bon-Fass erfolgt eine Nach­rei­fung in einem Bur­gun­der Wein­fass, um so den Whis­ky mit wei­ni­gen Aro­men zu schö­nen und sei­nen Cha­rak­ter für Nase und Zun­ge zu ver­fei­nern. „75% der Aro­men und des Geschmacks erhal­ten unse­re Whis­kies im Fass,“ hebt Andrew her­vor. Selbst Nach­rei­fun­gen in Toka­i­er-Wein­fäs­sern sind heu­te in sei­nem Port­fo­lio zu finden.

Zahl­lo­se lee­re Fäs­ser deu­ten es an, der Whis­ky wird an Ort und Stel­le in einer moder­nen bot­t­ling hall abge­füllt. Dar­un­ter fin­den sich Fäs­ser, die sich mit ihren ver­schie­de­nen Fass­auf­schrif­ten wie ein who is who der schot­ti­schen Distil­le­ries lesen. Whis­ky-Nasen ent­de­cken stau­nend bei ihrem Rund­gang ande­re nam­haf­te schot­ti­sche Bren­ne­rei­en, denn der unab­hän­gi­ge bot­t­ler füllt nicht nur sei­ne Edra­dour Whis­kies, son­dern auch die Signa­to­ry Bot­t­lings in einer auto­ma­ted bot­t­ling line ab.

In der klei­nen vik­to­ria­ni­schen Anla­ge brann­te Iain Hen­der­son im Früh­jahr 2003 von März bis Mai eine rau­chi­ge Vari­an­te des Edra­dour Sin­gle Malts. Die­se wird seit 2006 unter dem Label Ball­echin abge­füllt. Mit star­ken 50 ppm Rauch­an­tei­len bei der Mäl­zung näher­te sich Hen­der­son damit den cha­rak­ter­vol­len „most rich­ly fla­vou­red“ Sin­gle Malts sei­ner frü­he­ren Wir­kungs­stät­te auf der Isle of Islay an. 2007 wur­de eine rau­chi­ge Vari­an­te abge­füllt, die aus­schließ­lich in Fäs­sern aus Madei­ra zur Rei­fe gelang­te. Die Namens­ge­bung für die rau­chi­gen Ball­echin Sin­gle Malts war eine Remi­nis­zenz an eine der 15 ehe­ma­li­gen Farm House Distil­le­ries der Pit­lochry-Regi­on. Eine davon liegt in der Nähe von Aber­fel­dy, ihr Feu­er erlosch aber bereits 1927. Ver­fal­len­de malt barns und bond­ed warehou­ses an der A827 zeu­gen noch heu­te vom eins­ti­gen bäu­er­li­chen Brennort.

Aus­zug aus einem Arti­kel von Ernie – Ernst J. Schei­ner, der im vier­tel­jähr­lich erschei­nen­den Irland Jour­nal 2012 erschien. Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Chris­ti­an Lud­wig Ver­lags, Moers.

Infor­ma­ti­on: Einen vir­tu­el­len Besuch Edra­dours ermög­licht The Gate­way to Distil­le­ries.

(* = Affi­lia­te-Link / Bild­quel­le: Amazon-Partnerprogramm)
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Ernst J. Scheiner ist der Herausgeber des Portals The Gateway to Distilleries und hat über 140 Destillerien fotografisch von innen dokumentiert sowie ihre Produktion beschrieben. Seit seinem Studium an der University of Edinburgh befasst er sich mit Whisky und publiziert in englisch- und deutschsprachigen Blogs sowie Magazinen über schottische und irische Destillerien. Als Whisk(e)y-Botschafter führt er Tasting-Kollegs und Studienreisen für Einrichtungen der Erwachsenenbildung sowie für das EBZ Irland durch.