Die Lagerung und Reifung von Whisky ist ein wichtiger Prozess, der den Geschmack, das Aroma und die Farbe des Endprodukts beeinflusst. Schottischer Whisky wird in Eichenholzfässern gelagert, die zuvor andere Flüssigkeiten wie Wein, Sherry, Portwein, Rum oder Bourbon enthalten haben.
Das Holz des Fasses gibt dem Whisky verschiedene Aromen und Farbstoffe ab, je nachdem, wie lange der Whisky im Fass bleibt, wie oft das Fass befüllt wurde und welche Art von Holz verwendet wurde. Die Fassgröße spielt auch eine Rolle, da sie das Verhältnis von Holzoberfläche zu Whiskyvolumen bestimmt. Je kleiner das Fass, desto schneller reift der Whisky und desto intensiver ist der Einfluss des Holzes.
Auch die Herkunft des Holzes spielt eine Rolle. Bourbon-Fässer werden aus amerikanischer Weißeiche hergestellt, die eine andere Charakteristik aufweist als europäische Eiche. Ähnliches gilt für Eichenholz, das in anderen Klimazonen der Erde gewachsen ist. Und für Whisky, der außerhalb von Schottland, Irland und den USA hergestellt wird, sind gegebenenfalls auch andere Holzarten als Eiche zugelassen, was wieder für andere Geschmacksnoten sorgt.
Es gibt verschiedene Fassgrößen, die für die Lagerung von Whisky verwendet werden. Ich nenne Euch nachfolgend die gängigsten Beispiele und dazu einen Whisky, der in diesen Fässern gereift ist:
Octave
Ein Octave ist ein kleines Fass mit einem Fassungsvermögen von etwa 50 Litern. Es hat seinen Namen, weil es ein Achtel der Größe eines Sherryfasses (Sherry Butt) hat. Ein Octave bietet eine große Holzoberfläche im Verhältnis zum Whiskyvolumen, was zu einer schnellen Reifung und einem intensiven Holzcharakter führt. Ein Octave wird daher meist nur für die Nachreifung von Whisky verwendet, um ihm nachträglich mehr Komplexität und Tiefe zu verleihen. Ein Octave kann verschiedene Vorbefüllungen haben, wie zum Beispiel Sherry, Bourbon oder Rum. Whiskys mit Octave-Reifungen sind praktisch nur von unabhängigen Abfüllern erhältlich.
Ein Quarter Cask kann entweder eine Größe von 50 Litern (ein Viertel eines Bourbon Barrels) oder 125 Liter (ein Viertel eines Sherry Butts) haben. Häufiger ist wohl letzteres. Wie beim Octave führt die geringe Größe zu einer schnelleren Reifung, allerdings etwas langsamer als beim Octave, wodurch sie sich besser kontrollieren lässt. Ein prominentes Beispiel für einen Whisky, der in (125 Liter) Quarter Casks gereift ist, ist der Laphroaig Quarter Cask.
Ein Barrel ist ein Standardfass mit einem Fassungsvermögen von etwa 200 Litern. Es ist die häufigste Fassgröße für die Lagerung von Bourbon, der amerikanischen Variante von Whisky. Ein Barrel hat eine moderate Holzoberfläche im Verhältnis zum Whiskyvolumen, was zu einer ausgewogenen Reifung und einem milden Holzcharakter führt. Eine Erstbefüllung, wie sie für amerikanischen Bourbon vorgeschrieben ist, führt zu starken Vanille‑, Karamell- und Gewürzaromen. Ein prominentes Beispiel für einen Whisky, der in erstbefüllten Barrels gereift ist, ist der Jack Daniel’s Tennessee Whiskey. Danach werden die Barrels zerlegt, nach Schottland, Irland oder anderen Ländern der Welt verschickt und dort wieder zusammengebaut für eine Zweitbelegung mit anderen Whisky-Sorten. Das Bourbon Barrel ist die häufigste Fassart, die für schottischen Single Malt Whisky verwendet wird.
Ein Hogshead ist ein großes Fass mit einem Fassungsvermögen von etwa 250 Litern. Es wird meist aus zerlegten Bourbon Barrels mit Hilfe von zusätzlichen Fassdauben gebaut. Ein Hogshead bietet eine geringe Holzoberfläche im Verhältnis zum Whiskyvolumen, was zu einer langsamen Reifung und einem subtilen Holzcharakter führt. Ein Hogshead wird oft für die Wiederbefüllung von Whisky verwendet, um ihm eine längere Lagerzeit zu ermöglichen, ohne ihn zu überholzen. Wenn ein Hogshead vorher mit Sherry (erst-)befüllt wurde, spricht man von einem Sherry Hogshead.
Ein Sherry Butt ist ein sehr großes Fass mit einem Fassungsvermögen von etwa 500 Litern. Es hat seinen Namen, weil es zuvor für die Lagerung von Sherry, einem spanischen Likörwein, verwendet wurde. Ein Sherry Butt bietet eine sehr geringe Holzoberfläche im Verhältnis zum Whiskyvolumen, was zu einer sehr langsamen Reifung und einem sehr subtilen Holzcharakter führt. Ein Sherry Butt wird oft für die Nachreifung von Whisky verwendet, um ihm eine zusätzliche Schicht von Frucht‑, Nuss- und Schokoladenaromen zu geben. Inzwischen sind auch sie oft aus amerikanischer Weißeiche, weil diese in größeren Mengen verfügbar ist.
Ein Port Pipe ist ein sehr großes und schlankes Fass mit einem Fassungsvermögen von etwa 500 bis 600 Litern. Es hat seinen Namen von der portugiesischen Bezeichnung “pipa” für Fass. Ein Port Pipe wird für die Lagerung von Portwein, einem verstärkten Süßwein aus Portugal, verwendet. Ein Port Pipe bietet eine sehr geringe Holzoberfläche im Verhältnis zum Whiskyvolumen, was zu einer sehr langsamen Reifung und einem sehr subtilen Holzcharakter führt. Ein Reifung in einer Port gibt dem Whisky fuchtige, nussigen und schokoladigen Aromen.
Ein Puncheon ist ein riesiges Fass mit einem Fassungsvermögen von etwa 700 Litern. Es wird normalerweise für die Lagerung von Rum verwendet. Ein Puncheon bietet eine extrem geringe Holzoberfläche im Verhältnis zum Whiskyvolumen, was zu einer extrem langsamen Reifung und einem kaum wahrnehmbaren Holzcharakter führt. Ein Puncheon wird selten für die Lagerung von Whisky verwendet, da es sehr viel Platz beansprucht und sehr teuer ist. Fässer mit mehr als 700 Liter Volumen sind für die Lagerung von Scotch Whisky nicht zugelassen.
Produktpreise und ‑verfügbarkeit sind zum angegebenen Datum / Uhrzeit korrekt und können sich ändern. Alle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen auf https://www.amazon.de/ zum Zeitpunkt des Kaufs gelten für den Kauf dieses Produkts.
Die Lagerung und Reifung von Whisky ist ein wichtiger Prozess, der den Geschmack, das Aroma und die Farbe des Endprodukts beeinflusst. Schottischer Whisky wird in Eichenholzfässern gelagert, die zuvor andere Flüssigkeiten wie Wein, Sherry, Portwein, Rum oder Bourbon enthalten haben.
Das Holz des Fasses gibt dem Whisky verschiedene Aromen und Farbstoffe ab, je nachdem, wie lange der Whisky im Fass bleibt, wie oft das Fass befüllt wurde und welche Art von Holz verwendet wurde. Die Fassgröße spielt auch eine Rolle, da sie das Verhältnis von Holzoberfläche zu Whiskyvolumen bestimmt. Je kleiner das Fass, desto schneller reift der Whisky und desto intensiver ist der Einfluss des Holzes.
Auch die Herkunft des Holzes spielt eine Rolle. Bourbon-Fässer werden aus amerikanischer Weißeiche hergestellt, die eine andere Charakteristik aufweist als europäische Eiche. Ähnliches gilt für Eichenholz, das in anderen Klimazonen der Erde gewachsen ist. Und für Whisky, der außerhalb von Schottland, Irland und den USA hergestellt wird, sind gegebenenfalls auch andere Holzarten als Eiche zugelassen, was wieder für andere Geschmacksnoten sorgt.
Es gibt verschiedene Fassgrößen, die für die Lagerung von Whisky verwendet werden. Ich nenne Euch nachfolgend die gängigsten Beispiele und dazu einen Whisky, der in diesen Fässern gereift ist:
Octave
Ein Octave ist ein kleines Fass mit einem Fassungsvermögen von etwa 50 Litern. Es hat seinen Namen, weil es ein Achtel der Größe eines Sherryfasses (Sherry Butt) hat. Ein Octave bietet eine große Holzoberfläche im Verhältnis zum Whiskyvolumen, was zu einer schnellen Reifung und einem intensiven Holzcharakter führt. Ein Octave wird daher meist nur für die Nachreifung von Whisky verwendet, um ihm nachträglich mehr Komplexität und Tiefe zu verleihen. Ein Octave kann verschiedene Vorbefüllungen haben, wie zum Beispiel Sherry, Bourbon oder Rum. Whiskys mit Octave-Reifungen sind praktisch nur von unabhängigen Abfüllern erhältlich.
Quarter Cask
Ein Quarter Cask kann entweder eine Größe von 50 Litern (ein Viertel eines Bourbon Barrels) oder 125 Liter (ein Viertel eines Sherry Butts) haben. Häufiger ist wohl letzteres. Wie beim Octave führt die geringe Größe zu einer schnelleren Reifung, allerdings etwas langsamer als beim Octave, wodurch sie sich besser kontrollieren lässt. Ein prominentes Beispiel für einen Whisky, der in (125 Liter) Quarter Casks gereift ist, ist der Laphroaig Quarter Cask.
Bourbon Barrel
Ein Barrel ist ein Standardfass mit einem Fassungsvermögen von etwa 200 Litern. Es ist die häufigste Fassgröße für die Lagerung von Bourbon, der amerikanischen Variante von Whisky. Ein Barrel hat eine moderate Holzoberfläche im Verhältnis zum Whiskyvolumen, was zu einer ausgewogenen Reifung und einem milden Holzcharakter führt. Eine Erstbefüllung, wie sie für amerikanischen Bourbon vorgeschrieben ist, führt zu starken Vanille‑, Karamell- und Gewürzaromen. Ein prominentes Beispiel für einen Whisky, der in erstbefüllten Barrels gereift ist, ist der Jack Daniel’s Tennessee Whiskey. Danach werden die Barrels zerlegt, nach Schottland, Irland oder anderen Ländern der Welt verschickt und dort wieder zusammengebaut für eine Zweitbelegung mit anderen Whisky-Sorten. Das Bourbon Barrel ist die häufigste Fassart, die für schottischen Single Malt Whisky verwendet wird.
Hogshead
Ein Hogshead ist ein großes Fass mit einem Fassungsvermögen von etwa 250 Litern. Es wird meist aus zerlegten Bourbon Barrels mit Hilfe von zusätzlichen Fassdauben gebaut. Ein Hogshead bietet eine geringe Holzoberfläche im Verhältnis zum Whiskyvolumen, was zu einer langsamen Reifung und einem subtilen Holzcharakter führt. Ein Hogshead wird oft für die Wiederbefüllung von Whisky verwendet, um ihm eine längere Lagerzeit zu ermöglichen, ohne ihn zu überholzen. Wenn ein Hogshead vorher mit Sherry (erst-)befüllt wurde, spricht man von einem Sherry Hogshead.
Sherry Butt
Ein Sherry Butt ist ein sehr großes Fass mit einem Fassungsvermögen von etwa 500 Litern. Es hat seinen Namen, weil es zuvor für die Lagerung von Sherry, einem spanischen Likörwein, verwendet wurde. Ein Sherry Butt bietet eine sehr geringe Holzoberfläche im Verhältnis zum Whiskyvolumen, was zu einer sehr langsamen Reifung und einem sehr subtilen Holzcharakter führt. Ein Sherry Butt wird oft für die Nachreifung von Whisky verwendet, um ihm eine zusätzliche Schicht von Frucht‑, Nuss- und Schokoladenaromen zu geben. Inzwischen sind auch sie oft aus amerikanischer Weißeiche, weil diese in größeren Mengen verfügbar ist.
Port Pipe
Ein Port Pipe ist ein sehr großes und schlankes Fass mit einem Fassungsvermögen von etwa 500 bis 600 Litern. Es hat seinen Namen von der portugiesischen Bezeichnung “pipa” für Fass. Ein Port Pipe wird für die Lagerung von Portwein, einem verstärkten Süßwein aus Portugal, verwendet. Ein Port Pipe bietet eine sehr geringe Holzoberfläche im Verhältnis zum Whiskyvolumen, was zu einer sehr langsamen Reifung und einem sehr subtilen Holzcharakter führt. Ein Reifung in einer Port gibt dem Whisky fuchtige, nussigen und schokoladigen Aromen.
Puncheon
Ein Puncheon ist ein riesiges Fass mit einem Fassungsvermögen von etwa 700 Litern. Es wird normalerweise für die Lagerung von Rum verwendet. Ein Puncheon bietet eine extrem geringe Holzoberfläche im Verhältnis zum Whiskyvolumen, was zu einer extrem langsamen Reifung und einem kaum wahrnehmbaren Holzcharakter führt. Ein Puncheon wird selten für die Lagerung von Whisky verwendet, da es sehr viel Platz beansprucht und sehr teuer ist. Fässer mit mehr als 700 Liter Volumen sind für die Lagerung von Scotch Whisky nicht zugelassen.