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Ardbeg startet Weltraum Programm

Vor ein paar Tagen erschien ein Bericht bei BBC News, bei dem nicht weni­ge an einen ver­spä­te­ten April­scherz dach­ten. Doch nun gibt es die offi­zi­el­le Pres­se­mel­dung von Moet-Hen­nes­sy dazu, die sich wie folgt liest:

ARDBEG BETEILIGT SICH AN BAHNBRECHENDEM EXPERIMENT IM WELTALL

— Details über das ein­ma­li­ge For­schungs­pro­jekt an Bord der ISS wur­den im Rah­men des Inter­na­tio­nal Sci­ence Fes­ti­val in Edin­burgh am Diens­tag, 10. April, bekannt gegeben —

Das bahn­bre­chen­de Expe­ri­ment begann mit dem Start des unbe­mann­ten Raum­schiffs Rus­si­an Pro­gress 45, das Pro­ben von Ard­beg Mole­kü­len an Bord hat­te. Im Diens­te der Wis­sen­schaft wur­de die Rake­te über eine Soy­us Trä­ger­ra­ke­te um 10.11 Uhr am 30. Okto­ber 2011 vom Bai­ko­nur Kos­modrom in Kasach­stan ins All geschos­sen. Es erreich­te die bemann­te Raum­sta­ti­on ISS am 2. Novem­ber 2011 um 11.41 Uhr (MEZ).

An Bord befand sich alles ande­re als her­kömm­li­che Fracht – die Rake­te beför­der­te Ampul­len mit wert­volls­ten Ard­beg Mole­kü­len, die den Anfang eines span­nen­den, nie da gewe­se­nen For­schungs­expe­ri­ments von Ard­beg im Welt­all mar­kier­ten! Das ist eines der mutigs­ten Expe­ri­men­te in der Geschich­te der Ard­beg Destil­le­rie, bezie­hungs­wei­se jeder ande­ren Destil­le­rie; genaue­re Details wur­den im Rah­men des Inter­na­tio­nal Sci­ence Fes­ti­val in Edin­burg am Diens­tag, 10. April 2012, veröffentlicht.

Die Ard­beg Destil­le­rie betei­ligt sich an einem Expe­ri­ment des ame­ri­ka­ni­schen For­schungs­un­ter­neh­mens Nan­oRacks LLC, die Zusam­men­set­zun­gen von Mikro­or­ga­nis­men im All erfor­schen. Das Expe­ri­ment wird die Inter­ak­ti­on der Ard­beg Mole­kü­le mit ange­kohl­tem Eichen­holz wäh­rend des Rei­fe­pro­zes­ses unter­su­chen. Dies wird par­al­lel ein­mal unter dem Ein­fluss von Schwer­kraft auf der Erde und ein­mal unter Schwe­re­lo­sig­keit an Bord der Inter­na­tio­na­len Raum­sta­ti­on ISS analysiert.

Die Ampul­len ent­hal­ten unter ande­rem bestimm­te Zusam­men­set­zun­gen, die als „Ter­pe­ne“ bekannt sind. Dies sind in Orga­nis­men natür­lich vor­kom­men­de und sehr weit ver­brei­te­te che­mi­sche Ver­bin­dun­gen, die stark aro­ma­tisch und geschmacks­ak­tiv sind. Das Zusam­men­wir­ken die­ser Mole­kü­le mit Eichen­holz ist die Basis die­ses Rei­fe­ex­pe­ri­ments. Man kann davon aus­ge­hen, dass zum ers­ten Mal über­haupt die Wir­kung von Ter­penen und ande­ren Mole­kü­len in der Schwe­re­lo­sig­keit unter­sucht wird. Das Expe­ri­ment soll dazu bei­tra­gen, den Ent­wick­lungs­pro­zess die­ser kom­ple­xen Mole­kü­le zu erfor­schen, die für min­des­tens zwei Jah­re an Bord der ISS blei­ben werden.

Das Ziel ist es, wei­te­re Ein­zel­hei­ten über die Ver­än­de­run­gen der Mole­kü­le ohne Erd­an­zie­hungs­kraft zu erfahren.

Die­ses Wis­sen kann durch­aus für eine Viel­zahl von ande­ren For­schungs­pro­duk­ten nütz­lich wer­den, wor­un­ter natür­lich auch die künf­ti­gen Ard­beg Whis­kys fal­len. Das ame­ri­ka­ni­sche For­scher­team wird das Expe­ri­ment in enger Zusam­men­ar­beit mit der Ard­beg Destil­le­rie in Schott­land ver­fol­gen. Dafür wird es die Pro­ben hier auf der Erde abglei­chen und zwar sowohl in den Labo­ren von Nan­oRacks in Hous­ton, Texas, als auch im Warehouse 3 (Lager 3) der Ard­beg Destil­le­rie auf der schot­ti­schen Insel Islay.

Micha­el John­son, CTO bei Nan­oRacks LLC, erklärt dazu: „Durch die­ses Expe­ri­ment im All über die Zusam­men­wir­kung von Ter­penen und ande­ren Mole­kü­len mit den Holz­pro­ben, die uns Ard­beg zur Ver­fü­gung gestellt hat, wer­den wir viel über Geschmack ler­nen und dies sogar auf Nah­rungs­mit­tel und Par­füm anwen­den kön­nen. Natür­lich wird es auch Ard­beg hel­fen, neue mole­ku­la­re Struk­tu­ren inner­halb ihres Geschmacks­spek­trums der Ard­beg Whis­kys zu finden.“

Von Sei­ten der Ard­beg Destil­le­rie wird das Expe­ri­ment von Dr. Bill Lums­den, Head of Distil­ling and Whis­ky Crea­ti­on, gelei­tet. Dr. Lums­den ist welt­weit als einer der füh­ren­den inno­va­ti­ven Köp­fe aner­kannt. Der pro­mo­vier­te Che­mi­ker gab mehr über das Expe­ri­ment im Rah­men des Edin­burgh Inter­na­tio­nal Sci­ence Fes­ti­val am Diens­tag, 10. April 2012, wäh­rend einer Dis­kus­si­ons­run­de zum The­ma „Whis­ky Weis­hei­ten – Scotch Whis­ky; Wis­sen­schaft, Kunst oder Mythos?“ bekannt.

Er erklärt dazu: „Die­ses Expe­ri­ment wird uns neue Erkennt­nis­se über den Ein­fluss von Schwer­kraft auf den Rei­fe­pro­zess geben. Wir sind unglaub­lich auf­ge­regt, denn wer weiß schon, wohin uns das noch füh­ren wird?“

Wozu wohl? Es kur­sie­ren schon Label-Gra­fi­ken einer neu­en Abfül­lung namens Ard­beg Galileo …

(* = Affi­lia­te-Link / Bild­quel­le: Amazon-Partnerprogramm)
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Jörg Bechtold beschäftigt sich seit Ende der 90er Jahre mit Single Malt Whisky. Auf mehreren Reisen nach Schottland hat er Land und Leute kennengelernt sowie viele Destillerien besucht. 2002 hatte er die WHISKYFANPAGE.DE begründet, seit 2006 schreibt er dieses Blog und ist außerdem als Referent für Whisky-Tastings tätig.