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Whisky-Gläser: Welche Form ist die beste?

Bild von Rüdiger auf Pixabay

#Whis­ky ist nicht nur ein Getränk, son­dern eine Kunst­form. Um die viel­fäl­ti­gen Aro­men und Geschmacks­nu­an­cen eines guten Whis­kys voll zu genie­ßen, braucht man das rich­ti­ge Glas. Doch wel­che Form ist die bes­te für Whis­ky? Das hängt davon ab, wie man Whis­ky trin­ken möch­te. In die­sem Arti­kel erfährst du, was du beim Kauf eines Whis­ky-Gla­ses beach­ten soll­test und wel­che Form­va­ri­an­ten es gibt.

Der Zweck des Nosings

Whis­ky ist ein kom­ple­xes Destil­lat, das aus ver­schie­de­nen Roh­stof­fen wie Gers­te (oder ande­ren Getrei­de­sor­ten), Hefe und Was­ser her­ge­stellt und in unter­schied­li­chen Fass­ar­ten mit ver­schie­den lan­gen Rei­fe­zei­ten gela­gert wird. Jeder Whis­ky hat sei­nen eige­nen Cha­rak­ter, der sich in sei­nem Aro­ma und Geschmack wider­spie­gelt. Um die­se Eigen­schaf­ten wahr­zu­neh­men, muss man Whis­ky nicht nur schme­cken, son­dern auch rie­chen. Das nennt man “Nosing”.

Nosing ist ein wich­ti­ger Teil des Whis­ky-Genus­ses, denn der Geruchs­sinn beein­flusst den Geschmacks­sinn. Durch das Nosing kann man die ver­schie­de­nen Kom­po­nen­ten eines Whis­kys iden­ti­fi­zie­ren, wie zum Bei­spiel Früch­te, Gewür­ze, Holz, Rauch, Vanil­le, Honig oder Leder. Das Nosing hilft auch, die Qua­li­tät und den Stil eines Whis­kys zu beurteilen.

Warum Tumbler nicht geeignet sind

Die klas­si­schen Whis­ky-Glä­ser, die man oft in Fil­men oder Bars sieht, sind die soge­nann­ten Tumb­ler. Sie haben eine brei­te Öff­nung, einen dicken Boden und eine zylin­dri­sche oder leicht koni­sche Form. Sie sind gut geeig­net, um Whis­ky mit Eis, Was­ser oder ande­ren Mix­ge­trän­ken zu trin­ken, aber nicht für das Nosing.

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Der Grund dafür ist, dass die brei­te Öff­nung die Aro­men des Whis­kys schnell ver­flie­gen lässt. Außer­dem kann man mit einem Tumb­ler den Whis­ky nicht gut schwen­ken, um die Far­be und die Vis­ko­si­tät zu beob­ach­ten. Ein Tumb­ler ist also eher ein Par­ty-Glas als ein Genießer-Glas.

Die Grundform eines Whisky-Glases

Wenn man Whis­ky pur oder mit einem klei­nen Schluck Was­ser trin­ken möch­te, soll­te man ein Glas wäh­len, das die Aro­men des Whis­kys kon­zen­triert und an die Nase lei­tet. Die Grund­form eines sol­chen Gla­ses ist eine Tul­pe. Das heißt, das Glas hat einen schma­len Fuß, einen bau­chi­gen Kör­per und eine ver­eng­te Öffnung.

Die Vor­tei­le die­ser Form sind:

  • Der schma­le Fuß ermög­licht es, das Glas ohne Erwär­mung des Whis­kys zu halten.
  • Der bau­chi­ge Kör­per bie­tet genug Platz, um den Whis­ky zu schwen­ken und die Far­be zu betrachten.
  • Die ver­eng­te Öff­nung fängt die Aro­men des Whis­kys ein und führt sie an die Nase.

Ein Tul­pen-Glas ist also ide­al für das Nosing und das Schme­cken von Whisky.

Mögliche Formvarianten

Es gibt ver­schie­de­ne Form­va­ri­an­ten von Tul­pen-Glä­sern, die sich in der Grö­ße, der Krüm­mung und der Öff­nung unter­schei­den. Je nach per­sön­li­chem Geschmack und Whis­ky-Sor­te kann man die pas­sen­de Form wäh­len. Die zwei bekann­tes­ten sind diese:

Das Glen­cairn-Glas ist das bekann­tes­te und belieb­tes­te Whis­ky-Glas. Es wur­de spe­zi­ell für Whis­ky ent­wi­ckelt und hat eine Höhe von 11,5 cm, einen Durch­mes­ser von 6,5 cm und ein Fas­sungs­ver­mö­gen von 17 cl. Es hat eine ele­gan­te und schlich­te Form, die an eine Mischung aus Tumb­ler und Tul­pe erin­nert. Es eig­net sich für alle Arten von Whis­ky, beson­ders für Sin­gle Malts.

Das Copi­ta-Glas ist ein tra­di­tio­nel­les spa­ni­sches Sher­ry-Glas, das auch für Whis­ky ver­wen­det wird. Es hat eine Höhe von 15 cm, einen Durch­mes­ser von 5 cm und ein Fas­sungs­ver­mö­gen von 12 cl. Es hat eine schlan­ke und hohe Form, die an eine Minia­tur-Tul­pe erin­nert. Es eig­net sich für fei­ne und aro­ma­ti­sche Whis­kys, beson­ders für sol­che, die in Sher­ry-Fäs­sern gereift sind. 

Das NEAT Glass ent­stand 2002 aus einem Feh­ler bei der Glas­her­stel­lung und dabei wur­de ent­deckt, dass man mit einer beson­de­ren Form des Gla­ses die Aro­men von Spi­ri­tuo­sen bes­ser von den alko­ho­li­schen Kom­po­nen­ten tren­nen kann. Die­ser wis­sen­schaft­li­che Ansatz führ­te 2012 zur Vor­stel­lung des NEAT Glas­ses, das vor allem bei Spi­ri­tuo­sen­wettb­wer­ben Anwen­dung findet.

Dane­ben gibt es auch noch ande­re moder­ne Inter­pre­ta­tio­nen von Whis­ky-Glä­sern, die einen Spa­gat zwi­schen den Tumb­lern und den Copi­tas ver­su­chen. Hier zwei Beispiele:

Last but not least gibt es noch dop­pel­wan­di­ge Glä­ser, mit denen trotz eines feh­len­den Fußes einer Erwär­mung des Whis­kys durch die Kör­per­wär­me ent­geg­net wer­den soll. Nur ist die Erwär­mung in den aller­meis­ten Fäl­len gar nicht das Pro­blem, son­dern die beim fol­gen­den Pro­dukt abge­bil­de­ten Eiswürfel.

Fazit

Whis­ky-Glä­ser sind nicht nur ein Acces­soire, son­dern ein wich­ti­ger Fak­tor für den Whis­ky-Genuss. Die Form eines Whis­ky-Gla­ses beein­flusst die Aro­men und den Geschmack des Whis­kys. Die bes­te Form für Whis­ky ist eine Tul­pe, die die Aro­men kon­zen­triert und an die Nase lei­tet. Es gibt ver­schie­de­ne Form­va­ri­an­ten von Tul­pen-Glä­sern, die sich für ver­schie­de­ne Whis­ky-Sor­ten und per­sön­li­che Vor­lie­ben eignen. 

Wel­ches Glas man letzt­end­lich nimmt, hängt also eher vom per­sön­li­chen Geschmack und der Art des Whis­kys, den man trinkt ab. Wich­tig ist dabei eher, dass man zum Ver­gleich ver­schie­de­ner Whis­kys sie auch immer aus dem sel­ben Glas trin­ken soll­te – denn die Form kann den Geschmack extrem beeinflussen. 

Pro­biert es ein­fach mal aus und fin­det Euer Lieb­lings­glas! Slàinte!

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Jörg Bechtold beschäftigt sich seit Ende der 90er Jahre mit Single Malt Whisky. Auf mehreren Reisen nach Schottland hat er Land und Leute kennengelernt sowie viele Destillerien besucht. 2002 hatte er die WHISKYFANPAGE.DE begründet, seit 2006 schreibt er dieses Blog und ist außerdem als Referent für Whisky-Tastings tätig.

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