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Grundwissen Whisky – Teil 1: Herstellung

Malt und Grist bei Edradour
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Die Her­stel­lung von Whis­ky ist ein fas­zi­nie­ren­der Pro­zess, der über Jahr­hun­der­te hin­weg per­fek­tio­niert wur­de. Die Ent­ste­hung eines guten Whis­kys beginnt mit der Aus­wahl der rich­ti­gen Zuta­ten und endet mit einem Destil­lat, das durch lan­ge Lage­rung sei­nen cha­rak­te­ris­ti­schen Geschmack ent­wi­ckelt. In die­sem Arti­kel beleuch­ten wir die ein­zel­nen Schrit­te der Whis­ky-Her­stel­lung und ihre Bedeu­tung für das Endprodukt.

Die vier Grundzutaten

Die Basis jedes Whis­kys bil­den vier essen­zi­el­le Zuta­ten: Was­ser, Getrei­de, Hefe und Zeit. Jede die­ser Kom­po­nen­ten trägt ent­schei­dend zum Cha­rak­ter des Whis­kys bei.

Wasser:

Es ist nicht nur der Haupt­be­stand­teil von Whis­ky, son­dern spielt auch eine wich­ti­ge Rol­le in der Pro­duk­ti­on. Es wird benö­tigt, um die Gers­te zu befeuch­ten, den Zucker aus dem Malz zu lösen und den Alko­hol im End­pro­dukt zu ver­dün­nen. Die Her­kunft und Qua­li­tät des Was­sers – sei es aus einer natür­li­chen Quel­le oder einem Fluss – beein­flus­sen den Geschmack maßgeblich.

Getreide:

Die Wahl des Getrei­des ist ent­schei­dend für den Geschmack. Für Sin­gle Malt Whis­ky wird aus­schließ­lich gemälz­te Gers­te ver­wen­det, wäh­rend bei Grain-Whis­ky auch unge­mälz­te Gers­te, Mais oder Wei­zen zum Ein­satz kom­men kön­nen. Der Mälz­pro­zess, bei dem die Gers­te zum Kei­men gebracht wird, ist ent­schei­dend, da dabei die Stär­ke in fer­men­tier­ba­ren Zucker umge­wan­delt wird. Die ver­schie­de­nen Whis­ky-Arten schau­en wir uns in einer spä­te­ren Fol­ge die­ser Serie genau­er an.

Hefe:

In der Gärung sorgt Hefe für die Umwand­lung des Zuckers in Alko­hol. Die Art der ver­wen­de­ten Hefe und die Dau­er der Gärung beein­flus­sen die Aro­men des Rohwhiskys.

Zeit:

Obwohl Zeit streng genom­men kei­ne Zutat ist, ist sie für die Whis­ky-Her­stel­lung unver­zicht­bar. Die Lage­rung über Jah­re hin­weg ver­leiht dem Whis­ky sei­nen cha­rak­te­ris­ti­schen Geschmack und sei­ne Tiefe.

Die Schritte der Herstellung

Der Weg vom Getrei­de zum Whis­ky ist kom­plex und umfasst meh­re­re zen­tra­le Schritte:

Mälzen

Die Gers­te wird ein­ge­weicht und zum Kei­men gebracht, um die Stär­ke in Malz­zu­cker umzu­wan­deln. Anschlie­ßend wird das Malz getrock­net, wobei die Trock­nungs­me­tho­de den Geschmack prägt. Getorf­ter Whis­ky erhält sei­nen rau­chi­gen Cha­rak­ter durch Torf­rauch, der phe­n­o­li­sche Ver­bin­dun­gen im Malz hin­ter­lässt und Aro­men wie Rauch oder Erde erzeugt – typisch für vie­le schot­ti­sche Whis­kys, vor allem von Islay. Unge­torf­ter Whis­ky wird hin­ge­gen ohne Torf­rauch getrock­net, meist mit hei­ßer Luft, was mil­de­re, fruch­ti­ge oder mal­zi­ge Geschmacks­no­ten her­vor­bringt. Die Ent­schei­dung für oder gegen Torf beein­flusst somit den Stil grundlegend.

Maischen

Das getrock­ne­te Malz wird zu einem gro­ben Mehl, dem soge­nann­ten „Grist“, gemah­len und mit hei­ßem Was­ser ver­mischt. In der Mai­sche­wan­ne (Mash tun) lösen sich die Zucker­stof­fe und es ent­steht eine süße Flüs­sig­keit, die als „Wort“ bezeich­net wird.

Gärung

Das Wort wird in gro­ße Behäl­ter, soge­nann­te „Wash­backs“, gefüllt und mit Hefe ver­setzt. Der Gär­pro­zess dau­ert in der Regel 48 bis 72 Stun­den und erzeugt einen alko­ho­li­schen „Wash“ mit einem Alko­hol­ge­halt von etwa 6–8 %.

Destillation

Der Wash wird zwei- bis drei­mal in Kup­fer­brenn­bla­sen (Pot Stills) destil­liert. Beim ers­ten Brenn­vor­gang, der soge­nann­ten „Wash Distil­la­ti­on“, wird der Alko­hol von ande­ren Flüs­sig­kei­ten getrennt. Im zwei­ten Schritt, der „Spi­rit Distil­la­ti­on“, wird der „Mit­tel­lauf“ (Heart of the Run) gewon­nen, also der Teil, der spä­ter zum Whis­ky wird. Der uner­wünsch­te Vor- und Nach­lauf wird ent­we­der ent­sorgt oder erneut destilliert.

Regionale Besonderheiten

Die Her­stel­lungs­me­tho­den vari­ie­ren von Regi­on zu Regi­on, was zu unter­schied­li­chen Whis­ky-Sti­len führt:

Scotch Whisky

Aus Schott­land kommt der Scotch Whis­ky, der sowohl mit als auch ohne Torf her­ge­stellt wird. Es ist gesetz­lich vor­ge­schrie­ben, dass zur Rei­fung gebrauch­te Fäs­ser benutzt wer­den. Je nach Vor­be­le­gung tra­gen die­se erheb­lich zur Geschmacks­bil­dung und auch zur Far­be des Whis­kys bei. Auf­grund des eher küh­len und feuch­ten schot­ti­schen Kli­mas sind Lager­zei­ten von über zehn Jah­ren üblich, min­des­tens drei Jah­re sind gesetz­lich vorgeschrieben.

Irish Whiskey

Iri­scher Whis­key (der immer mit „e” geschrie­ben wird) zeich­net sich oft durch einen wei­che­ren und leich­te­ren Cha­rak­ter aus. Ent­ge­gen einer häu­fi­gen Annah­me wird er dafür aber nicht immer drei­fach destil­liert, das machen nur eini­ge Destil­le­rien. Dafür gibt es mit dem „Sin­gle Pot Still” einen eige­nen iri­schen Whis­ky-Stil, bei dem gemälz­tes und unge­mälz­tes Getrei­de bereits in der Brenn­bla­se gemischt wer­den. Torf hat in Irland lan­ge Zeit kei­ne Rol­le gespielt, was sich jedoch in den letz­ten Jah­ren geän­dert hat.

Bourbon & Rye

In den USA gibt es mit Bour­bon und Rye zwei eige­ne Whis­ky-Sti­le, die statt aus Gers­te aus Mais bzw. Rog­gen gebrannt wer­den. Meist han­delt es sich dabei um Getrei­de­mi­schun­gen, bei denen das namens­ge­ben­de Getrei­de über­wiegt. Bour­bon muss immer in fri­schen Fäs­sern gela­gert werden.

Fazit

Die Her­stel­lung von Whis­ky ist ein Zusam­men­spiel von Hand­werk, Wis­sen­schaft und Kunst. Jede Pha­se – von der Aus­wahl der Zuta­ten über die Gärung und Destil­la­ti­on bis hin zur Lage­rung – trägt dazu bei, ein ein­zig­ar­ti­ges Pro­dukt zu schaffen. 

Hier fin­det Ihr die wei­te­ren Tei­le die­ser Serie:

Wei­te­re Infos zu Irish Whiskey:

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