Während mit THE VILLAGE in Nürnberg schon die nächste Whisky-Messe läuft, schulde ich Euch noch den zweiten Teil von meinem Rückblick auf die FINEST SPIRITS in München.
Am Samstag begann die Messe um 14 Uhr, den Vormittag hatte ich bei herrlichem Frühlingswetter erst mal zu ausgiebigem Shopping in der Innenstadt genutzt. Unübersehbar spielten nachmittags außerdem die Bayern, die Restaurants rund um den Viktualienmarkt waren fest in rot-weißer Hand.
Der Messerundgang startete erst mal bei Tom Skowronek von Anam na h‑Alba – The Soul of Scotland, dessen Einzelfass-Abfüllungen ich schon im Forum derwhisky.de verfolgt und die dortigen Tasting-Notes gelesen hatte. Nun konnte ich endlich mal probieren, auf seine Empfehlung hin einen Auchentoshan 17yo aus einem Sherry-Refill-Hogshead. Durch das ungewöhliche Fass kein typischer Lowlander mehr, dafür aber sehr komplex und it etwas Wasser auch recht süffig. Außerdem einen Longmorn 21yo, der so schmeckte, wie ein Longmorn eigentlich schmecken soll. Und nicht das Zeugs, was sie heute abfüllen …
Dann zu Frank Gauert, Organisator der whisky’n’more in Bochum, und seinen „Cask alive!“-Abfüllungen. Dabei werden Single Malts namhafter Destillerien in kleine Fässer aus Limousin-Eiche, Akazien‑, Pflaumen- oder Kirschholz gefüllt und vor den Augen der Käufer in hübsche Flaschen abgefüllt und mit dem aktuellen Datum beschriftet. Probiert habe ich einen Loch Lomond 1996 mit Cognac-Finish sowie einen Glen Ord 1990 aus dem Akazien-Fass. Bei beiden war der Fasseinfluss deutlich, vor allem das Akazienholz sorgt für eine schöne Honignote. Dann hat Frank noch einen (ungefinishten) Littlemill ausgepackt, der gut wie immer war. Leider kein ganz günstiges Vergnügen.
Die Entdeckung von Tag 2 war aber die Koval Distillery aus Chicago. Gelesen hatte ich schon viel von ihren „handmade craft spirits“, nun konnte ich endlich mal probieren. Der Brennmeister und Gründer Robert Birnecker kommt aus Österreich und hat die Destillerie zusammen mit seiner amerikanischen Frau Sonat 2008 gegründet. In Brennblasen aus Stuttgart brennen sie mit österreichischem Know-how typisch amerikanischen Whisky aus reinem Bio-Getreide und zudem koscher zertifiziert: Einen Rye, der mir als White Rye (sprich ungereifter New Make) etwas besser gefiel denn als gereifter Whisky. Einen tollen, sehr weichen und überhaupt nicht nach Klebstoff riechenden Bourbon, der neben Mais nur noch Hirse enthält. Einen reinen Hirse-Whisky („Millet“), der eine ganz interessante süße Note hat sowie einen tollen Four Grain aus Hafer, Gerstenmalz, Roggen und Weizen. Man schmeckt jedes Korn einzeln. Die beiden wurden in Amerika mit Preisen überhäuft und sind auch sonst ziemliche High-Flyer und zudem noch sehr sympatisch.
Der Rest des Tages gehörte dann dem Rum, von dem so viel auf dem Festival zu finden war, dass man alleine einen ganzen Tag damit hätte zubringen können. Ein Kurzbesuch beim Rum Depot Berlinund bei der Rum Nation mussten in meinem Fall reichen.
Nicht unerwähnt bleiben sollte natürlich der obligatorische Stand von Munich Spirits / slowdrink.de, der alleine schon durch die ständige Klingelei mit einer Glocke auffiel, wenn wieder mal eine der unzähligen Raritäten geöffnet wurde. Eine Liste und Fotos der Flaschen findet ihr in der Vorankündigung. Schön, die alten Freunde um Malt Maniac Pit Krause mal wieder zu sehen.
Am Ende musste ich noch an zwei Ständen vorbei, die nur am Rande mit Whisky zu tun haben: Bei Woody’s – Edles aus Holz gab es Schreibgeräte, Flaschenöffner und vieles mehr aus Whisky-Fass-Holz. Ich habe mich letztendlich für einen Kugelschreiber aus einem Aberlour-Fass entschieden, kurz und dick geformt und schön schwer in der Hand liegend, mit verkupferten(!) Metallteilen. Sieht man auch nicht alle Tage und mit 49 € für eine Handarbeit durchaus fair.
Und dann natürlich Marx Lebkugeln. Der Chocolatier aus Nürnberg, höchstselbst am Stand präsent, hatte extra für die FINEST SPIRITS eine Sonderedition mit 9 Schoko-Trüffeln entworfen. Eingebettet in dunkler Schokolade ist vom schweizer Säntis Malt über Small Batch Bourbons bis hin zu einer Abfüllung des Scotch Single Malt Circle und einem Talisker alles wichtige vertreten. Sehr gut, aber ordentlich herb und ebenso ordentlich alkoholisch!
Schön wars in München. Kompliment an Organisator Frank-Michael „Easy Rider“ Böer und sein Team, die wieder mal eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt haben. Im nächsten Jahr sind aber mal wieder andere dran. Vielleicht doch Bochum? Oder mal wieder die Aquavitae in Mülheim? Oder Berlin? Ach, es gibt so viele Whiskymessen …
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Während mit THE VILLAGE in Nürnberg schon die nächste Whisky-Messe läuft, schulde ich Euch noch den zweiten Teil von meinem Rückblick auf die FINEST SPIRITS in München.
Am Samstag begann die Messe um 14 Uhr, den Vormittag hatte ich bei herrlichem Frühlingswetter erst mal zu ausgiebigem Shopping in der Innenstadt genutzt. Unübersehbar spielten nachmittags außerdem die Bayern, die Restaurants rund um den Viktualienmarkt waren fest in rot-weißer Hand.
Der Messerundgang startete erst mal bei Tom Skowronek von Anam na h‑Alba – The Soul of Scotland, dessen Einzelfass-Abfüllungen ich schon im Forum derwhisky.de verfolgt und die dortigen Tasting-Notes gelesen hatte. Nun konnte ich endlich mal probieren, auf seine Empfehlung hin einen Auchentoshan 17yo aus einem Sherry-Refill-Hogshead. Durch das ungewöhliche Fass kein typischer Lowlander mehr, dafür aber sehr komplex und it etwas Wasser auch recht süffig. Außerdem einen Longmorn 21yo, der so schmeckte, wie ein Longmorn eigentlich schmecken soll. Und nicht das Zeugs, was sie heute abfüllen …
Dann zu Frank Gauert, Organisator der whisky’n’more in Bochum, und seinen „Cask alive!“-Abfüllungen. Dabei werden Single Malts namhafter Destillerien in kleine Fässer aus Limousin-Eiche, Akazien‑, Pflaumen- oder Kirschholz gefüllt und vor den Augen der Käufer in hübsche Flaschen abgefüllt und mit dem aktuellen Datum beschriftet. Probiert habe ich einen Loch Lomond 1996 mit Cognac-Finish sowie einen Glen Ord 1990 aus dem Akazien-Fass. Bei beiden war der Fasseinfluss deutlich, vor allem das Akazienholz sorgt für eine schöne Honignote. Dann hat Frank noch einen (ungefinishten) Littlemill ausgepackt, der gut wie immer war. Leider kein ganz günstiges Vergnügen.
Die Entdeckung von Tag 2 war aber die Koval Distillery aus Chicago. Gelesen hatte ich schon viel von ihren „handmade craft spirits“, nun konnte ich endlich mal probieren. Der Brennmeister und Gründer Robert Birnecker kommt aus Österreich und hat die Destillerie zusammen mit seiner amerikanischen Frau Sonat 2008 gegründet. In Brennblasen aus Stuttgart brennen sie mit österreichischem Know-how typisch amerikanischen Whisky aus reinem Bio-Getreide und zudem koscher zertifiziert: Einen Rye, der mir als White Rye (sprich ungereifter New Make) etwas besser gefiel denn als gereifter Whisky. Einen tollen, sehr weichen und überhaupt nicht nach Klebstoff riechenden Bourbon, der neben Mais nur noch Hirse enthält. Einen reinen Hirse-Whisky („Millet“), der eine ganz interessante süße Note hat sowie einen tollen Four Grain aus Hafer, Gerstenmalz, Roggen und Weizen. Man schmeckt jedes Korn einzeln. Die beiden wurden in Amerika mit Preisen überhäuft und sind auch sonst ziemliche High-Flyer und zudem noch sehr sympatisch.
Der Rest des Tages gehörte dann dem Rum, von dem so viel auf dem Festival zu finden war, dass man alleine einen ganzen Tag damit hätte zubringen können. Ein Kurzbesuch beim Rum Depot Berlin und bei der Rum Nation mussten in meinem Fall reichen.
Nicht unerwähnt bleiben sollte natürlich der obligatorische Stand von Munich Spirits / slowdrink.de, der alleine schon durch die ständige Klingelei mit einer Glocke auffiel, wenn wieder mal eine der unzähligen Raritäten geöffnet wurde. Eine Liste und Fotos der Flaschen findet ihr in der Vorankündigung. Schön, die alten Freunde um Malt Maniac Pit Krause mal wieder zu sehen.
Am Ende musste ich noch an zwei Ständen vorbei, die nur am Rande mit Whisky zu tun haben: Bei Woody’s – Edles aus Holz gab es Schreibgeräte, Flaschenöffner und vieles mehr aus Whisky-Fass-Holz. Ich habe mich letztendlich für einen Kugelschreiber aus einem Aberlour-Fass entschieden, kurz und dick geformt und schön schwer in der Hand liegend, mit verkupferten(!) Metallteilen. Sieht man auch nicht alle Tage und mit 49 € für eine Handarbeit durchaus fair.
Und dann natürlich Marx Lebkugeln. Der Chocolatier aus Nürnberg, höchstselbst am Stand präsent, hatte extra für die FINEST SPIRITS eine Sonderedition mit 9 Schoko-Trüffeln entworfen. Eingebettet in dunkler Schokolade ist vom schweizer Säntis Malt über Small Batch Bourbons bis hin zu einer Abfüllung des Scotch Single Malt Circle und einem Talisker alles wichtige vertreten. Sehr gut, aber ordentlich herb und ebenso ordentlich alkoholisch!
Schön wars in München. Kompliment an Organisator Frank-Michael „Easy Rider“ Böer und sein Team, die wieder mal eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt haben. Im nächsten Jahr sind aber mal wieder andere dran. Vielleicht doch Bochum? Oder mal wieder die Aquavitae in Mülheim? Oder Berlin? Ach, es gibt so viele Whiskymessen …