Letztes Wochenende, genauer Freitag und Samstag, war ich nach zwei Jahren Pause mal wieder auf der FINEST SPIRITS in München. Im Vorfeld gab es Mitte Januar hier im Blog bereits ein Interview mit Veranstalter Frank-Michael Böer und eine Vorschau auf zwei Sonderabfüllungen des Ziegler Aureum 1865, die auf der Messe ihre Premiere hatten.
Veranstaltungsort ist seit 2011 das MVG-Museum, in diesem Jahr wurde auch ein Shuttle-Service zwischen der U‑Bahn-Haltestelle Bahnhof Giesing und dem Museum eingerichtet. Das macht auch Sinn, die Münchener Straßenbahnen sind nämlich chronisch überfüllt und bei den Fahrern habe ich im Vergleich zu unseren Bahnen in Karlsruhe immer das Gefühl, blutige Anfänger zu erwischen. Mit der S‑Bahn ist es da deutlich komfortabler und schneller sowieso.
Bereits kurz nach der Eröffnung am Freitag um 16 Uhr bildete sich eine lange Schlange vor der Kasse. Für Inhaber von Presse- oder Vorverkaufskarten gab es einen zweiten Eingang und auch eine zweite Garderobe, was die Sache deutlich beschleunigte. Leider war die Garderobe direkt über dem Grill eingerichtet, weshalb meine Jacke noch am nächsten Morgen einen kräftigen Bratwurstgeruch hatte. Keine Ahnung wie es die beiden Helfer da oben den ganzen Abend ausgehalten haben. Dafür war das Catering aber gut und auch preislich im Rahmen.
Innen dann das vertraute Bild, im vorderen Bereich die Stände der großen Importeure und Marken, im hinteren Bereich zwischen den historischen Bahnen die kleineren Produzenten und Abfüller. Bereits bei meiner obligatorischen Einführungsrunde blieb ich bei Detlef Sommer und seinem Säntis Malt hängen und probierte erst einmal den Alpstein VII (sehr rundes Sherry-Finish) und die erste Winter-Edition Snow White mit Apfelschnaps-Finish (deutlich).
Direkt nebenan bei Andrea Caminneci und seiner C&S Dram Collection den neuen Westport (eher leicht), Dailuaine (klasse) und Glen Grant (sehr gut, aber teuer) sowie den italienischen (südtiroler) Puni Alba, der sich noch nicht Whisky nennen darf und auch nicht wirklich so schmeckt. Dafür sehr stark nach den drei Fassarten, in denen er insgesamt zwei Jahre gereift ist. Mal gespannt, wie das Ganze in ein paar Jahren aussieht.
Dazwischen Maggie Miller mit dem Scotch Single Malt Circle, den ich in den letzten Jahren leider etwas aus den Augen verloren hatte. Dafür hat sie mich dann auch mit dem fantastischen MacDuff 1980 32yo und den ebenso guten Bunnahabhain 1987 25yo (sehr rund) und Braes of Glenlivet 1994 18yo (Geheimtipp) auf den neuesten Stand gebracht. Auch bei ihr steigen die Preise inzwischen, aber gute Fässer werden eben immer rarer und Maggies Nase kann man eigentlich immer blind trauen. Zudem ist der Klubbeitrag für den SSMC wesentlich günstiger als für die SMWS, die auch einen Stand auf dem Festival hatte.
Bei den Österreichern von der Single Cask Collection konnte ich dann BenRiach 1996, Craigallachie 2003 Rum-Finish, Littelmill 1992 21yo und Invergordon 1988 24yo probieren und von letzterem direkt eine Flasche mitnehmen, für 65 € sehr fair bepreist. Eine tolle Range, leider schon wieder weitestgehend ausverkauft. Seitdem ich mit Finde-DEINEN-Whisky.de einen eigenen Online-Shop habe, wird mir erst richtig klar, wie schnell man als Händler zuschlagen muss, wenn man nicht leer ausgehen will.
Als Ausklang für den ersten Tag habe ich bei Whiskymax endlich mal den aktuellen Tamdhu in der „Metaxa“-Flasche probiert, leider überhaupt nicht mein Geschmack. Zu viel Sherry, zu wenig Körper. Am Stand des Bremer Spirituosen Contor gab es eine Sonderedition des Big Peat mit 50% speziell für das Münchener Festival, von dem ich eine Flasche mitgenommen habe. Und schließlich noch beim Whisky Warehouse No. 8 einen Dailuaine 1997 16yo und zwei Rum aus Grenada und Panama, den einen mit toller Nase und den anderen mit tollem Abgang. Man kann nicht alles haben …
Zwischendrin habe ich übrigens noch kurz zur Erfrischung bei Fentimans vorbeigeschaut. Deren „botanisch gebraute“ englischen Limonaden kannte ich schon aus dem Angebot von Manufactum, hatte sie aber noch nie probiert. Die Ingwer-Sorten sind nicht so mein Ding, aber die Victorian Lemonade (sehr zitronig), die Curiosity Cola (wie die Haribo-Kolaflaschen) und der Klassiker Dandelion & Burdock (Klette und Löwenzahn) sind mehr als trinkbar. Letzteres schmeckt ähnlich wie Red Bull nach eingelegten Gummibären, allerdings deutlich besser als das österreichische Trendgesöff.
Die FINEST SPIRITS bietet auf rund 5000 qm Fläche so viele Aussteller, dass ein Tag deutlich zu wenig ist. Daher war ich auch am sehr sonnigen Samstag noch einmal dort, was ich Euch dann im zweiten Teil dieses Artikels in der nächsten Woche erzählen werde. Und falls Ihr Euch fragt, wie man an einem Tag so viel trinken kann, lest Euch mal den Artikel Meine erste Whiskymesse durch 😉
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Letztes Wochenende, genauer Freitag und Samstag, war ich nach zwei Jahren Pause mal wieder auf der FINEST SPIRITS in München. Im Vorfeld gab es Mitte Januar hier im Blog bereits ein Interview mit Veranstalter Frank-Michael Böer und eine Vorschau auf zwei Sonderabfüllungen des Ziegler Aureum 1865, die auf der Messe ihre Premiere hatten.
Bereits kurz nach der Eröffnung am Freitag um 16 Uhr bildete sich eine lange Schlange vor der Kasse. Für Inhaber von Presse- oder Vorverkaufskarten gab es einen zweiten Eingang und auch eine zweite Garderobe, was die Sache deutlich beschleunigte. Leider war die Garderobe direkt über dem Grill eingerichtet, weshalb meine Jacke noch am nächsten Morgen einen kräftigen Bratwurstgeruch hatte. Keine Ahnung wie es die beiden Helfer da oben den ganzen Abend ausgehalten haben. Dafür war das Catering aber gut und auch preislich im Rahmen.
Die FINEST SPIRITS bietet auf rund 5000 qm Fläche so viele Aussteller, dass ein Tag deutlich zu wenig ist. Daher war ich auch am sehr sonnigen Samstag noch einmal dort, was ich Euch dann im zweiten Teil dieses Artikels in der nächsten Woche erzählen werde. Und falls Ihr Euch fragt, wie man an einem Tag so viel trinken kann, lest Euch mal den Artikel Meine erste Whiskymesse durch 😉